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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Seife 54<br />

Seifen senken die Oberflächenspannung (allgeme<strong>in</strong>er:<br />

Grenzflächenspannung) von Wasser, da sie sich auch an <strong>der</strong><br />

Wasseroberfläche anordnen (Abb. 2). Durch diesen Benetzungseffekt<br />

kann das Wasser deutlich <strong>in</strong>tensiver mit Oberflächen <strong>in</strong> Kontakt<br />

kommen, wodurch sich die eigentliche Re<strong>in</strong>igungswirkung <strong>der</strong> Seife<br />

und des Wassers an unzugänglichen Stellen erst entfalten kann.<br />

Das „Lösen von Fett“ (Öl, Staub, Schmutz) von <strong>der</strong> zu re<strong>in</strong>igenden<br />

Fläche und die Abführung dieser über das Waschwasser ist die<br />

eigentliche re<strong>in</strong>igende Wirkung <strong>der</strong> Seifen. Die langen<br />

Kohlenwasserstoffketten <strong>der</strong> Seifenmoleküle lösen sich leicht <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>en Fetttropfen (Abb. 3). Die polaren Enden ragen jedoch <strong>in</strong> das<br />

umgebende Wasser h<strong>in</strong>aus. Der Fetttropfen wird von den<br />

Seifenmolekülen schließlich vollständig umhüllt und von <strong>der</strong> zu<br />

re<strong>in</strong>igenden Fläche abgelöst. Die Vielzahl <strong>der</strong> so mit Seifenmolekülen<br />

ummantelten Fett- und Öltropfen bildet im Wasser e<strong>in</strong>e sogenannte<br />

Emulsion, die am Ende des Waschvorganges durch Abspülen mit<br />

frischem Wasser abgeführt werden kann.<br />

Abb. 2: Seife an <strong>der</strong> Wasseroberfläche<br />

Abb. 3: Seifenmoleküle an e<strong>in</strong>em Fetttropfen<br />

In Leitungswasser können regional erhöhte Konzentrationen an Calcium- und Magnesiumionen gegeben se<strong>in</strong>. Sie<br />

machen dieses Wasser „hart“ und blockieren die polaren Enden <strong>der</strong> Seife. Es bilden sich im Wasser unlösliche<br />

Kalkseifen ohne Waschwirkung.<br />

Seifensorten<br />

Leimseife<br />

Leimseifen (Seifenleim) s<strong>in</strong>d homogene Massen, bei denen nach <strong>der</strong><br />

Verseifung das Glycer<strong>in</strong> nicht abgetrennt wird und somit im Produkt<br />

enthalten bleibt. Als Leimseifen werden gelegentlich kaltgesiedete<br />

Seife angeboten. Dabei werden die Fette und die Lauge bei 40 °C<br />

verseift und die Masse unmittelbar danach <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Behältnis gegossen.<br />

Es werden viele hausgemachte Leimseifen angeboten.<br />

Kernseife<br />

Diverse Seifen <strong>in</strong> Seifenschalen<br />

Kernseifen s<strong>in</strong>d feste Seifen und bestehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel aus den Natriumsalzen von Fettsäuren. Sie werden durch das<br />

Aussalzen des Seifenleims gewonnen, wobei das Glycer<strong>in</strong> abgetrennt wird. Kernseifen s<strong>in</strong>d die meisten<br />

handelsüblichen Körperseifen, also auch die Fe<strong>in</strong>seifen. Im Handel werden vor allem billigere, unparfümierte Seifen<br />

„Kernseifen“ genannt, welche beson<strong>der</strong>s für das Waschen o<strong>der</strong> Filzen verwendet werden.<br />

Schmierseife<br />

Schmierseifen s<strong>in</strong>d flüssige o<strong>der</strong> halbfeste Seifen, die aus preiswerten Fetten o<strong>der</strong> Ölen durch Verseifen mit<br />

Kalilauge hergestellt werden. Sie s<strong>in</strong>d somit e<strong>in</strong> Gemisch von Kalium-Salzen von höheren Fettsäuren. Sie werden<br />

auch Flüssigseife o<strong>der</strong> historisch Fassseife genannt. Als Flüssigkeiten lassen sie sich leicht zu Wasser h<strong>in</strong>zufügen<br />

und zu Re<strong>in</strong>igungszwecken z. B. im Haushalt verwenden. Die Bildung von Kalkseifen ist hier beson<strong>der</strong>s nachteilig,<br />

da relativ kle<strong>in</strong>e Seifenmengen mit relativ viel und möglicherweise hartem Wasser versetzt werden.

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