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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Sojabohne 78<br />

Asien<br />

In Asien werden 12 % <strong>der</strong> globalen Sojaernte produziert. Ch<strong>in</strong>a ist <strong>der</strong> mit Abstand wichtigste Produzent des<br />

Kont<strong>in</strong>ents.<br />

Europa<br />

Europa ist nur für e<strong>in</strong> Prozent <strong>der</strong> globalen Produktion verantwortlich.<br />

In <strong>der</strong> EU werden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Italien, Rumänien und Frankreich<br />

Sojabohnen produziert, außerhalb <strong>der</strong> EU <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e, Russland und<br />

Serbien. [11]<br />

Bereits <strong>in</strong> den 1930er-Jahren wurde <strong>in</strong> Deutschland zunächst<br />

versuchsweise, rasch aber auch kommerziell Sojabohnen-Anbau<br />

betrieben. H<strong>in</strong>tergrund war, dass die Regierung des Dritten Reichs<br />

unabhängiger von Ölimporten zu werden versuchte. [12] Wegen<br />

witterungsbed<strong>in</strong>gter Ernteausfälle wurde <strong>der</strong> Soja-Anbau <strong>in</strong><br />

Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg kaum noch weiterbetrieben.<br />

Erst seit 1997 bauen auch Landwirte <strong>in</strong> Süddeutschland <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />

um Freiburg im Breisgau wie<strong>der</strong> den eiweißreichen Rohstoff im<br />

Auftrag des Tofu-Herstellers Taifun-Tofu, e<strong>in</strong>em Demeter-Partner, an.<br />

Mittlerweile werden 1000 Tonnen Sojabohnen auf ca. 1000 Hektar<br />

Anbaufläche produziert, was 0,0005 % <strong>der</strong> Weltproduktion entspricht.<br />

In <strong>der</strong> EU ist die gentechnisch verän<strong>der</strong>ter Sojabohne noch nicht für<br />

den Anbau zugelassen. Zum Import <strong>in</strong> die EU müssen Produkte aus<br />

transgener Sojabohne gekennzeichnet werden. Dies gilt sowohl für<br />

Futtermittel als auch für Lebensmittel.<br />

Verwendung<br />

→ Hauptartikel: Sojaöl<br />

Futter- und Lebensmittel<br />

Verschiedene Sojabohnen-Varietäten<br />

In <strong>der</strong> Anbausaison 2008/09 wurden 91% <strong>der</strong> Sojaernte <strong>in</strong> Ölmühlen gepresst. Produkte <strong>der</strong> Pressung s<strong>in</strong>d zu etwa<br />

80% Sojamehl und zu 20% Sojaöl. [13] Das Öl wird <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie im Lebensmittelbereich als Salat- und Kochöl,<br />

sowie Brat- und Backfett benutzt. [14] Das Mehl wird vor allem als Futterzusatz (Ergänzungsfutter) für Geflügel (ca.<br />

46%) e<strong>in</strong>gesetzt. Auch R<strong>in</strong><strong>der</strong> (ca. 20%) und Schwe<strong>in</strong>e (ca. 25%) werden mit Sojamehl gefüttert. Zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen<br />

Anteil (ca. 3%) wird es auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> menschlichen Ernährung als prote<strong>in</strong>reiches Lebensmittel verwendet, zum<br />

Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> vegetarischen o<strong>der</strong> ostasiatischen Küche. Zu den bekanntesten Produkten gehören Tofu, Sojasauce<br />

und Sojamilch. Weitere Zubereitungen s<strong>in</strong>d Miso, Tempeh, Natto o<strong>der</strong> Yuba und dessen Variante Bambus (engl.:<br />

bamboo). Die Verdaulichkeit von Sojabohnen ist durch den relativ hohen Gehalt an Stachyose und Raff<strong>in</strong>ose<br />

erschwert. Stachyose ist e<strong>in</strong> Mehrfachzucker, <strong>der</strong> vom Menschen nicht verdaut wird, vielmehr wird die Stachyose im<br />

Dünndarm durch Bakterien abgebaut, wobei Gase entstehen (Flatulenz). Es wird daher versucht, den Gehalt an<br />

Stachyose und Raff<strong>in</strong>ose durch Genverän<strong>der</strong>ungen zu verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es auch natürliche Sojasorten mit<br />

ger<strong>in</strong>gerem Stachyosegehalt. [15] Bei dem im Deutschen fälschlich als „Sojasprossen“ bezeichneten Nahrungsmittel<br />

handelt es sich um Keime <strong>der</strong> Mungbohne. [16] Die frischen, grünen Hülsen („Schoten“) dienen außerdem direkt <strong>der</strong><br />

menschlichen Ernährung. [17]

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