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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Strohballenbau 138<br />

Baustoff Stroh<br />

Stroh als Baustoff ist für den ökologischen Hausbau sehr gut geeignet.<br />

In <strong>der</strong> Energiebilanz bleibt dieser Baustoff neutral. Er schont die<br />

Umwelt, weil beim Wachstum des Getreides das Treibhausgas<br />

Kohlendioxid gebunden wird, das Material ohne großen<br />

Transportaufwand beschafft werden kann und e<strong>in</strong>e energie<strong>in</strong>tensive<br />

Verarbeitung entfällt.<br />

Stroh ist e<strong>in</strong> guter Naturdämmstoff. Die gemessene Wärmeleitfähigkeit<br />

(Lambda10,tr) beträgt 0,038–0,067 W/mK, damit ist die<br />

wärmedämmende Wirkung ähnlich wie die herkömmlicher<br />

Dämmstoffe. Stroh besitzt e<strong>in</strong>e Ausgleichsfeuchte von 8–18 %.<br />

Fachgerecht verbaute Strohballen weisen e<strong>in</strong>e große<br />

E<strong>in</strong> mit Lehm verputzter Strohballenbau <strong>in</strong><br />

Swalmen, NL<br />

Schimmelresistenz auf. Die Rohdichte <strong>der</strong> Ballen lässt sich zwischen 80 und 210 kg/m 3 e<strong>in</strong>stellen. Die optimale<br />

Dichte <strong>in</strong> Bezug auf Dämmwirkung liegt bei etwa 100-120 kg/m 3 . Bei zunehmen<strong>der</strong> Dichte steigt die<br />

Wärmeleitfähigkeit, die wärmedämmende Wirkung nimmt also ab.<br />

Die Herstellung <strong>der</strong> Strohballen für den Hausbau erfolgt mit landwirtschaftlichen Ballenpressen. Die Ballen<br />

enthalten ausschließlich Stroh und die für den Zusammenhalt erfor<strong>der</strong>lichen B<strong>in</strong>deschnüre, ke<strong>in</strong>e weiteren Zusätze.<br />

Rechtliche E<strong>in</strong>stufung<br />

In Deutschland beitzen nach def<strong>in</strong>ierten Kriterien erzeugte Baustrohballen e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e bauaufsichtliche<br />

Zulassung als Wärmedämmstoff und können damit <strong>in</strong> nichttragen<strong>der</strong> Bauweise verarbeitet werden. [2]<br />

Strohballen erfüllen die Voraussetzungen für den Brandschutz, da sie – im stark gepressten Zustand – <strong>in</strong> die<br />

Kategorie „normal entflammbar“ fallen. Das entspricht <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ung im Baurecht. Beidseitig mit 5 cm<br />

Lehmputz versehen entsprechen mo<strong>der</strong>ne Strohballengebäude <strong>der</strong> Brandschutzklasse F90 (Feuerwi<strong>der</strong>standsdauer<br />

90 m<strong>in</strong>), was e<strong>in</strong>er 20 cm dicken Betonwand entspricht [3] .<br />

Literatur<br />

• Gernot M<strong>in</strong>ke, Friedemann Mahlke: Der Strohballenbau. Ökobuch Verlag, 2004. ISBN 978-3-936896-01-5<br />

• Heidi Snel: Stroh im Kopf – E<strong>in</strong> alter Baustoff wie<strong>der</strong>entdeckt [4] . ÖKOFILM Produktion, DVD, 2004. ISBN<br />

3-938196-00-9<br />

• Herbert & Astrid Gruber, Helmuth Santler: Neues Bauen mit Stroh. Ökobuch Verlag, 2008, ISBN<br />

978-3-936896-35-0

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