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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Zellstoff<br />

- Z -<br />

Als Zellstoff bezeichnet man die beim chemischen Aufschluss von<br />

Pflanzenfasern entstehende faserige Masse, die vorwiegend aus<br />

Cellulose besteht.<br />

Zellstoff ist, neben Holzschliff, e<strong>in</strong> wichtiger Rohstoff <strong>der</strong><br />

Papierherstellung. 90% des weltweit erzeugten Zellstoffs wird aus<br />

Holz hergestellt. [1] . Die Verwendung von E<strong>in</strong>jahrespflanzen wie<br />

Stroh, Bagasse, Kenaf o<strong>der</strong> Bambus als Rohstoff geht weltweit<br />

deutlich zurück.<br />

Die Herstellung von Zellstoff erfolgt regional unterschiedlich z. B. aus<br />

Industrierestholz o<strong>der</strong> Plantagenholz. In Europa und Nordamerika wird<br />

beispielsweise Sägerestholz (meist Nadelholz) verwendet. In<br />

Südamerika, Südafrika und Australien wird oft Laubholz aus<br />

Waldplantagen (z. B. schnellwachsen<strong>der</strong> Eukalyptus) e<strong>in</strong>gesetzt. Das<br />

Holz wird zunächst zu geschnitzeltem Holz (Hackschnitzel) verarbeitet<br />

und anschließend chemisch aufgeschlossen. Vorherrschend ist<br />

• das alkalische Sulfat-Verfahren, mit dem über 95% <strong>der</strong><br />

Weltproduktion hergestellt werden. Sowohl Laub- als auch<br />

Nadelholz kann verwendet werden. Daneben gibt es<br />

• das saure Sulfit-Verfahren. Es repräsentiert nur noch 2-3 % <strong>der</strong><br />

Produktion. Der Aufschluss von stark harzhaltigem Holz, wie z. B.<br />

Kiefernholz, ist selten. Meist wird Fichten-, Buchen- o<strong>der</strong><br />

Eukalyptusholz verwendet. Das Sulfitverfahren hat e<strong>in</strong>e stabile<br />

Marktnische bei <strong>der</strong> Herstellung von Viskosezellstoff.<br />

Es wird qualitativ zwischen Nadelholz- und Laubholzzellstoff<br />

unterschieden. Nadelholz-Sulfatzellstoff hat lange, feste Fasern von<br />

durchschnittlich 3,3 mm Länge und gibt Papier dadurch e<strong>in</strong>e<br />

Armierung. Laubholz-Zellstoff hat kürzere Fasern von etwa 1 mm<br />

Länge. Er eignet sich für die Herstellung von glatten Papieren<br />

(Schreib-, Kopierpapier) o<strong>der</strong> Tissue (Hygienepapier). [1]<br />

Geschichte<br />

Papier wurde anfangs ausschließlich aus Lumpen hergestellt. Im 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t führte <strong>der</strong> steigende Papierbedarf zur Entwicklung des<br />

Holzschliffs und des Zellstoffs.<br />

Zellstoff aus e<strong>in</strong>em Papiertaschentuch, 200-fach,<br />

circa 600 x 800 µm<br />

Cellobiose (e<strong>in</strong> Glucose-Dimer) bildet die<br />

Grunde<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>es Cellulosemoleküls<br />

Cellulosemoleküle (von l<strong>in</strong>ks nach recht,<br />

gestrichelt: Wasserstoffbrücken) bilden<br />

hochsortierte Strukturen; über mehrere<br />

Organisationsebenen entstehen die Fasern des<br />

Zellstoffs<br />

Der Aufschluss von Holz mit Natronlauge (NaOH) wurde 1851 von H. Burgess und C. Watt <strong>in</strong> England entwickelt<br />

und 1854 <strong>in</strong> den USA e<strong>in</strong>geführt. Der hohe Natronlaugebedarf machte das E<strong>in</strong>dampfen, Verbrennen und die erneute<br />

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