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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Sudangras 146<br />

Beschreibung<br />

Das Sudangras ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige Pflanze, ihre Halme werden zwischen 1 und 2,5 Meter groß und haben e<strong>in</strong>en<br />

Durchmesser von 3 bis 6 Millimeter. Die Blattscheide ist kahl o<strong>der</strong> teils, unter an<strong>der</strong>em am Ansatz, behaart. Die<br />

kahle Blattspreite ist l<strong>in</strong>ealisch o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ealisch-lanzettlich, 15 bis 30 Zentimeter lang und 1 bis 3 Zentimeter breit, die<br />

Ligula ist braun.<br />

Der Blütenstand ist e<strong>in</strong>e lockere, schlank verzweigte Rispe, die 15 bis 30 Zentimeter lang sowie 6 bis 12 Zentimeter<br />

breit ist und sich aus je zwei bis fünf Ährchenpaaren zusammensetzt. Sitzende Ährchen s<strong>in</strong>d elliptisch und 6 bis 7,5<br />

Millimeter lang, ihr Kallus ist behaart, die untere Spelze ist ledrig, verjüngt sich nach oben, ist fe<strong>in</strong> mit schlanken,<br />

steifen Borsten besetzt und deutlich mit elf bis dreizehn Seitenrippen nerviert. Die obere Deckspelze ist eiförmig<br />

o<strong>der</strong> eiförmig-elliptisch, an <strong>der</strong> Spitze zweilappig, die Granne ist 10 bis 16 Millimeter lang.<br />

Gestielte Ährchen s<strong>in</strong>d männlich o<strong>der</strong> steril, l<strong>in</strong>ealisch-lanzettlich und dauerhaft. Die Frucht (e<strong>in</strong>e Karyopse) ist<br />

elliptisch bis umgekehrt-eiförmig elliptisch, 3,5 bis 4,5 Millimeter lang und von Spelzen e<strong>in</strong>gefasst. Die<br />

Chromosomenzahl beträgt 2n=20. [1]<br />

Verbreitung<br />

Die Art ist heimisch <strong>in</strong> Nordost-Afrika im Sudan und Ägypten. Sie f<strong>in</strong>det sich dort entlang von Flussufern und<br />

Bewässerungskanälen, sie verbreitet sich unkrautartig. [2] Sudangras ist e<strong>in</strong>e C 4 -Pflanze, wärmeliebend, und durchaus<br />

tolerant gegenüber Trockenheit [3] .<br />

Systematik und Botanische Geschichte<br />

Die Art ist hybriden Ursprungs und entstanden aus e<strong>in</strong>er Kreuzung zwischen <strong>der</strong> Mohrenhirse Sorghum bicolor und<br />

Sorghum arund<strong>in</strong>aceum. Die zahllosen Formen dieser häufigen Kreuzung wurden beschrieben als Sorghum<br />

×drummondii (Steudel) Millspaugh & Chase.<br />

Anbau<br />

Wegen <strong>der</strong> <strong>in</strong> Mitteleuropa nur ger<strong>in</strong>gen Anbauerfahrungen beruhen Angaben zu Anbauverfahren und Erntemengen<br />

bisher größtenteils auf Versuchsergebnissen.<br />

Bei ger<strong>in</strong>gen Bodenansprüchen ist Sudangras wärmeliebend und frostempf<strong>in</strong>dlich, jedoch erheblich trockentoleranter<br />

als Mais (die <strong>in</strong> Mitteleuropa dom<strong>in</strong>ierende Ackerfrucht zur Futter- und Biogasnutzung). Sudangras kann das<br />

Wachstum bei Trockenheit unterbrechen und später wie<strong>der</strong> aufnehmen. Wegen ihrer langsamen Jugendentwicklung<br />

gelten Sudangras-Kulturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Etablierungsphase als anfällig gegenüber Verunkrautung.<br />

E<strong>in</strong>zelne Kutursorten s<strong>in</strong>d verfügbar. Die Aussaat erfolgt im Mai. Geerntet wird Sudangras mit dem Feldhäcksler zu<br />

Beg<strong>in</strong>n des Rispenschiebens <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Junihälfte sowie erneut Ende Oktober o<strong>der</strong> Anfang November. In<br />

Anbauversuchen konnten bei zwei Ernten zwischen 30 und 44 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) bei niedrigem<br />

Ertragsniveau und zwischen 67 und 82 dt/ha bei hohem Ertragsniveau geerntet werden. [4]<br />

Mehrjährige Versuchsreihen <strong>in</strong> Deutschland (seit 2005 parallel <strong>in</strong> sieben Bundeslän<strong>der</strong>n [5] ) bestätigen die<br />

pr<strong>in</strong>zipielle Eignung <strong>der</strong> Pflanzen für den Anbau <strong>in</strong> Mitteleuropa. Größere Anbauflächen existieren aber <strong>der</strong>zeit noch<br />

nicht, nur e<strong>in</strong>ige wenige Flächen um Würzburg bzw. Worms. [6]

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