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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Tannen 165<br />

Europäische Tannen-Arten<br />

Sieben Tannen-Arten s<strong>in</strong>d auf den mediterranen Raum beschränkt.<br />

Durch das Fehlen geme<strong>in</strong>samer waldprägen<strong>der</strong> Baum-Arten ist die<br />

ausgeprägte Isolation mediterraner Bergwäl<strong>der</strong> h<strong>in</strong>reichend belegt.<br />

Darauf weisen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die Tannen und <strong>der</strong>en<br />

Gesellschaften, die sich <strong>in</strong> südwest-, zentral- und südostmediterrane<br />

differenzieren.<br />

Eng verwandt s<strong>in</strong>d A. p<strong>in</strong>sapo und A. marocana sowie Abies alba und<br />

A. nebrodensis. Hybride s<strong>in</strong>d A. borisii-regis (A. alba × cephalonica)<br />

und A. equi-trojani (A. bornmuelleriana × borisii-regis).<br />

Vegetationskundlich differenzieren sich Tannen <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>asien und<br />

Südosteuropa stärker. In balkanischen Tannenwäl<strong>der</strong>n geht die<br />

verwandtschaftliche L<strong>in</strong>ie von Abies alba über A. borisii-regis zu A.<br />

cephalonica. Überwiegend <strong>in</strong> mittleren Lagen, den montanen und<br />

oromediterranen Stufen verbreitet meidet A. alba schneereiche Lagen<br />

<strong>der</strong> Kampfzone des Waldes. Schädigung durch Schneelast sowie<br />

Konkurrenz dürfte hier H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Etablierung se<strong>in</strong>. Mediterrane<br />

Tannen s<strong>in</strong>d nach Schädigung besser ausschlagfähig, an die<br />

Waldgrenze reichen A. cilicica wie A. cephalonica.<br />

Tieflagenvorkommen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> nördlichsten Lagen von A. alba und A.<br />

nordmanniana anzutreffen. Buchen und Ze<strong>der</strong>n grenzen<br />

Verbreitung europäischer Abies.<br />

Mikroskopie (Längstschnitt)<br />

mitteleuropäisch montane und oromediterrane Waldtypen e<strong>in</strong> und s<strong>in</strong>d mit klimatischen Kennwerten korrelierbar.<br />

Sporadisch f<strong>in</strong>den sich Buchenwaldarten auch im Areal von Abies p<strong>in</strong>sapo, A. marocana, reliktisch selbst bei A.<br />

numidica. A. cephalonica- und A. cilicica-Wäl<strong>der</strong> haben mit Fagion-Gesellschaften ke<strong>in</strong>e Verwandtschaft mehr. Die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Arten zeichnen den Übergang zwischen subkont<strong>in</strong>entalen-(sub)ozeanischen, zu mediterranen semiariden<br />

Klima nach. Die klimaökologische Zwischenstellung von A. cephalonica und A. p<strong>in</strong>sapo s.s., ist durch das Fehlen<br />

von Buchen und Ze<strong>der</strong>n <strong>in</strong> beiden Arealteilen unterstrichen. Sie bauen auch weitgehend geschlossene, nahezu re<strong>in</strong>e<br />

Bestände, meist plenterartiger Struktur auf. Die Tannen-Areale lassen sich weniger nach dem Jahresnie<strong>der</strong>schlag als<br />

vielmehr nach mäßig trockener, frischer und feuchterer Vegetationszeit glie<strong>der</strong>n. Dabei erhöht sich von Norden nach<br />

Süden mit Abnahme des Nie<strong>der</strong>schlages die Vegetationszeitwärme. A. p<strong>in</strong>sapo, A. numidica sowie A. nebrodensis<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrem natürlichen Habitat gefährdet. Größere Flächen werden von A. cilicica, A. cephalonica, A. alba und A.<br />

nordmanniana e<strong>in</strong>genommen.<br />

A. cilicica ist im zentralen und östlichen Taurus ohne Westtaurus<br />

beheimatet und reicht <strong>in</strong> relativ geschlossener Verbreitung nach<br />

Nordsyrien und Libanon. Hier wie auch bei A. cephalonica werden<br />

überwiegend gebankte Kalke mit spaltengründigen entwickelten<br />

Kalkste<strong>in</strong>-(Rotlehmböden) bestockt. Am meernäherem Abfall <strong>der</strong><br />

Gebirge ist die mediterrane Stufenfolge ausgebildet. Durch Besiedlung<br />

<strong>in</strong>itialer Kalkrohböden hat sie den Charakter e<strong>in</strong>er gewissen Pionierart<br />

mit <strong>der</strong>, für ausgeprägte Trockentannen, bescheidenen Wuchsleistung<br />

(5-10m(12m). Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> südwestlichen Mediterraneis vorkommenden<br />

Igeltanne (A. p<strong>in</strong>sapo s.l.) ist auf kle<strong>in</strong>flächige Restvorkommen <strong>der</strong><br />

feuchtesten Gebirgsgebiete begrenzt (Sierra Nevada 50 Hektar,<br />

Ökologische E<strong>in</strong>nischung europäischer und<br />

mediterraner Tannen<br />

Babor-Massiv- Algerien 1000 Hektar, Rif Atlas-Marokko 15.000 Hektar). Ausgezeichnet s<strong>in</strong>d die Wuchsleistungen

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