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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Sisal-Agave 67<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> oberen Hälfte <strong>der</strong> Blütenröhre an, die Staubbeutel s<strong>in</strong>d 23 bis 25 Millimeter lang, die Fruchtknoten s<strong>in</strong>d 15 bis<br />

25 Millimeter lang und 8 bis 9 Millimeter breit. [1]<br />

Verbreitung<br />

Die genaue Herkunft <strong>der</strong> Art ist nicht bekannt. Durch Kultur wurde sie <strong>in</strong> zahlreiche tropische wie subtropische<br />

Län<strong>der</strong> verbracht. Möglicherweise stammt sie aus <strong>der</strong> mexikanischen Prov<strong>in</strong>z Chiapas. [1]<br />

Systematik<br />

Da die Mehrzahl aller Pflanzen nicht fruchtbar ist und wilde Vorkommen nicht bekannt s<strong>in</strong>d wird vermutet, das die<br />

Sisal-Agave hybridogenen Ursprungs ist. Möglicherweise entstammt sie e<strong>in</strong>er Kreuzung aus Agave angustifolia und<br />

Agave kewensis. [1]<br />

Verwendung<br />

Hauptartikel: Sisalfaser<br />

Die Fasern werden neben Tauen, Seilen, Garn und Teppichen <strong>in</strong> zahlreichen an<strong>der</strong>en Produkten verarbeitet, z.B. als<br />

Füllstoff für Matratzen o<strong>der</strong> als Poliermittel.<br />

Die Sisal-Agave wurde bereits vor <strong>der</strong> Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier von den Ure<strong>in</strong>wohnern<br />

domestiziert und zur Produktion von Pulque verwendet. Durch die Verschleppung <strong>der</strong> Ure<strong>in</strong>wohner breitete sich die<br />

Pflanze <strong>in</strong> Nordamerika aus. [2] Spanier und Portugiesen führten die Pflanzen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> und Kont<strong>in</strong>ente aus,<br />

dort fand sie im 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>t Gebrauch als Zierpflanze. [2]<br />

1893 führte Richard H<strong>in</strong>dorf Bulbillen aus Florida <strong>in</strong> Tansania e<strong>in</strong>, 1903 brachte Horácio Urpia Júnior die Pflanze<br />

nach Brasilien. 1951 war Brasilien dann das zweitgrößte Erzeugerland h<strong>in</strong>ter Tansania, ab 1964 brach <strong>der</strong> Markt für<br />

Sisal durch die zunehmende Konkurrenz von Kunstfasern jedoch deutlich e<strong>in</strong>. Die Produktion g<strong>in</strong>g zurück, erholt<br />

sich jedoch seit <strong>der</strong> Jahrtausendwende wie<strong>der</strong> [2] . Gemessen an <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong> Faserproduktion ist die Sisal-Agave<br />

heute die fünftwichtigste Faserpflanze weltweit [3] , 2006 belief sich die Weltproduktion von Sisalfasern auf rund<br />

428.000 Tonnen.<br />

Referenzen<br />

[1] Flora Mesoamericana, Onl<strong>in</strong>e (http:/ / mobot. mobot. org/ cgi-b<strong>in</strong>/ search_pick?flmaname=50183169), Zugriff am 26. Juni 2008<br />

[2] F.A. Su<strong>in</strong>aga, O.R.R.F. da Silva, W.M. Cout<strong>in</strong>ho: A História / History In: O Sisal do Brasil / Brazilian Sisal, S. 16-22, Brasília, 2006<br />

[3] R. Koslowski, M. Rawluk, J. Barriga-Bedoya: Ramie. In: Robert Franck (Hrsg.): Bast and other plant fibres, Cambridge / Boca Raton, 2005,<br />

S. 209, ISBN 1-85573-684-5 / ISBN 0-8493-2597-8

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