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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Vergasen 223<br />

E<strong>in</strong>en hohen Bekanntheitsgrad erreichte die Kohlevergasung zur<br />

Stadtgaserzeugung. In e<strong>in</strong>em speziellen Generator wurde Braunkohle<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wirbelbett zunächst verbrannt, bis e<strong>in</strong> gleichmäßiges Glutbett<br />

entstand. Anschließend wurde e<strong>in</strong> Gemisch aus Wasserdampf und Luft<br />

e<strong>in</strong>geblasen, wodurch Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff entstanden<br />

- die brennbaren Hauptbestandteile von Stadtgas. Das Generatorgas<br />

musste anschließend noch von se<strong>in</strong>en unbrennbaren Bestandteilen<br />

(Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid) weitgehend befreit werden, um<br />

e<strong>in</strong>en befriedigenden Heizwert zu erzielen. Nachteilig ist <strong>der</strong> hohe<br />

Energieverlust bei <strong>der</strong> Überführung von Braunkohle <strong>in</strong> Stadtgas.<br />

Stadtgas an sich hat den Nachteil se<strong>in</strong>es giftigen<br />

Kohlenmonoxid-Anteils und se<strong>in</strong>es niedrigen Heizwertes und wurde<br />

deshalb vom Erdgas verdrängt.<br />

Wirbelschichtvergaser nach W<strong>in</strong>kler<br />

E<strong>in</strong> weiteres Anwendungsbeispiel ist die Holz- bzw. Biomassevergasung. In <strong>der</strong> Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

dienten <strong>in</strong> Deutschland gelegentlich Holzvergaser zum Betrieb von Kraftfahrzeug-Ottomotoren. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

wird die thermo-chemische Biomassevergasung zur Strom- und Wärmegew<strong>in</strong>nung sowie zur Herstellung von<br />

Synthesegas für die Produktion von Chemikalien und Kraftstoffen wie<strong>der</strong> verstärkt genutzt und weiterentwickelt. [1]<br />

E<strong>in</strong>e Weiterverarbeitung <strong>der</strong> Biomassevergasungsprodukte durch Methanierung führt zu Erdgas kompatiblem Biogas<br />

(Synthetic Natural Gas, SNG), das <strong>in</strong> die vorhandenen Gasnetze e<strong>in</strong>gespeist werden kann.<br />

E<strong>in</strong>e gewisse Bedeutung hat Vergasen beim Dieselmotor, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e beim Kaltstart mit Hilfe e<strong>in</strong>er Glühkerze, die<br />

e<strong>in</strong>en Teil des e<strong>in</strong>gespritzten Kraftstoffes bei Kontakt vergast, wodurch reaktionsfreudige Radikale entstehen. Nicht<br />

zu verwechseln ist <strong>der</strong> hier beschriebene Begriff Vergasen mit dem Begriff Vergaser im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

Gemischbildungse<strong>in</strong>richtung beim Ottomotor, dessen Pr<strong>in</strong>zip ausschließlich auf Zerstäuben und Verdampfen beruht.<br />

Beim Vergasen verän<strong>der</strong>te Energie<strong>in</strong>halte werden durch den Kaltgaswirkungsgrad ausgedrückt.<br />

Referenzen<br />

[1] A. Vogel: Dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung aus biogenen Festbrennstoffen. E<strong>in</strong>e technische und ökonomische Bewertung <strong>der</strong><br />

Vergasung im Vergleich zur Verbrennung. IE-Report 2/2007, <strong>Institut</strong> für Energetik und Umwelt gGmbH, Leipzig, 2007 ISSN 1862-8060

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