01.02.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wasserstoffherstellung 243<br />

Pyrolyse und Biomassevergasung<br />

(siehe Hauptartikel Biomassevergasung und Pyrolyse)<br />

In e<strong>in</strong>em weiteren Verfahren werden Pyrolyse und Biomassevergasung verknüpft. Die erste Stufe ist hierbei die<br />

Pyrolyse, bei <strong>der</strong> als Endprodukte Primärgase, Koks und Methanol entstehen. Diese werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten<br />

Teilprozess mit Wasserdampf versetzt und es entsteht wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong> Gemisch aus Wasserstoff, Methan,<br />

Kohlenmonoxid und -dioxid. Auch bei diesem zweiten Schritt muss Energie zugeführt werden und es wird<br />

anschließend durch Dampfreformierung Wasserstoff gewonnen. Diese zweistufige Variante wird vor allem für<br />

kle<strong>in</strong>ere Anlagen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Nach Angaben des dena-Projekts GermanHy stellt die (großtechnische) Biomassevergasung die günstigste Option<br />

zur Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien dar. [1]<br />

Fermentation<br />

Unter Laborbed<strong>in</strong>gungen kann Wasserstoff mit anaeroben Mikroorganismen direkt aus Biomasse gewonnen werden.<br />

Werden hierfür Mischkulturen verwendet, muss die Wasserstoffproduktion vom letzten Glied <strong>der</strong> anaeroben<br />

Nahrungskette, <strong>der</strong> Methanproduktion (Methanogenese), entkoppelt werden. Die Freisetzung von molekularem<br />

Wasserstoff durch Mikroorganismen ist aus Gründen <strong>der</strong> Reaktionsk<strong>in</strong>etik nur bei sehr niedrigem<br />

Wasserstoffpartialdruck begünstigt. Daher muss durch Bioreaktoraufbau und -betrieb dieser Druck trotz<br />

Abwesenheit methanogener Mikroorganismen o<strong>der</strong> Sulfat reduzierenden Bakterien (also: Wasserstoff verwerten<strong>der</strong><br />

Bakterien) niedrig gehalten werden.<br />

Die fermentative Wasserstoffproduktion ist jedoch energetisch relativ ungünstig. Nach Thauer (1976) können auf<br />

dem beschriebenen Weg maximal 33 % <strong>der</strong> Verbrennungswärme aus Glucose <strong>in</strong> Wasserstoff gespeichert werden. Im<br />

Vergleich dazu können durch Methangärung 85 % <strong>der</strong> Energie aus Glucose <strong>in</strong> das Gärprodukt überführt werden.<br />

Elektrolyse<br />

Bei <strong>der</strong> Elektrolyse dient Wasser als Wasserstofflieferant. Mit Hilfe von elektrischem Strom wird aus dem Wasser<br />

<strong>der</strong> energiereiche Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt. Bei verschiedenen chemischen Verfahren, bei denen die<br />

Elektrolyse für die Erzeugung an<strong>der</strong>er Verb<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>gesetzt wird, kann Wasserstoff als Nebenprodukt anfallen.<br />

Elektrolyse von Wasser<br />

(siehe auch Artikel Elektrolyse)<br />

Diese Form <strong>der</strong> Umwandlung von Wasser zu Wasserstoff wurde erstmals um 1800 vom deutschen Chemiker Johann<br />

Wilhelm Ritter nachgewiesen. Die Reaktion f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mit leitfähigem Elektrolyten (Salze, Säuren, Basen)<br />

gefüllten Gefäß statt, <strong>in</strong> dem sich zwei Elektroden bef<strong>in</strong>den, die mit Gleichstrom betrieben werden. Der<br />

Herstellungsprozess läuft dabei <strong>in</strong> zwei Teilreaktionen ab:<br />

• Kathode:<br />

• Anode:<br />

An <strong>der</strong> Anode werden im Pr<strong>in</strong>zip Elektronen abgegeben und von <strong>der</strong> Kathode wie<strong>der</strong> aufgenommen. In <strong>der</strong><br />

Gesamtreaktion entsteht aus Wasser also molekularer Wasserstoff und molekularer Sauerstoff:<br />

• Gesamtreaktion:<br />

Das Verfahren hat den Vorteil, dass <strong>der</strong> erzeugte re<strong>in</strong>e Sauerstoff abgefangen und energiewirtschaftlich s<strong>in</strong>nvoll<br />

verwendet werden kann und nicht e<strong>in</strong>fach an die Luft abgegeben wird. Wegen des ger<strong>in</strong>gen Wirkungsgrades von nur<br />

etwa 57 % wird aber nur rund e<strong>in</strong> Prozent des weltweit erzeugten Wasserstoffs so hergestellt. Jedoch haben<br />

Wissenschaftler des MIT vor kurzem e<strong>in</strong>en Katalysator entwickelt, <strong>der</strong> die Effizienz <strong>der</strong> Elektrolyse von Wasser auf<br />

nahezu 100% steigern soll. [2]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!