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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Top<strong>in</strong>ambur 196<br />

Für die Biogasnutzung ist e<strong>in</strong>e mehrjährige Kultur möglich. Der Trockenmasseertrag (Kraut und Knollen) kann bis<br />

zu 30 Tonnen pro Hektar betragen. Mit ca. 8.140 Kubikmeter Biogas pro Hektar kann aus dem Krautertrag rund 10<br />

Prozent weniger Biogas gewonnen werden als bei Silomaisanbau. Erntet man auch die Knollen, ist e<strong>in</strong> zusätzlicher<br />

Ertrag von etwa 2.150 Kubikmeter Biogas pro Hektar möglich. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es erst seit wenigen Jahren<br />

Anbauerfahrungen mit Top<strong>in</strong>ambur zur Energienutzung. [17] Bei <strong>der</strong> Veredelung zu Ethanol hat <strong>der</strong> Inul<strong>in</strong>-Ertrag und<br />

damit auch die Form <strong>der</strong> Inul<strong>in</strong>moleküle kaum E<strong>in</strong>fluss. [18] Top<strong>in</strong>ambur wird nur noch durch die Zuckerrübe bei <strong>der</strong><br />

Bio-Ethanol-Herstellung geschlagen. [18]<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Bedeutung<br />

Die Knollen s<strong>in</strong>d bei Diabetikern beliebt, da sie zu 16 % aus Kohlenhydraten <strong>in</strong> Form des Mehrfachzuckers Inul<strong>in</strong><br />

bestehen. [7] Top<strong>in</strong>ambur ist seit 1922 auf dem Speiseplan flankierend zur Behandlung von Diabetes <strong>in</strong><br />

Verwendung. [18] Inul<strong>in</strong>, <strong>der</strong> langkettige Zuckerstoff, kann nicht verdaut werden, weil die dazu nötigen Enzyme nicht<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, und wirkt deshalb als Ballaststoff im Darm. Erst im Dickdarm kommt es zur Fermentierung. Wird<br />

Inul<strong>in</strong> regelmäßig mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommen, senkt das die Blutfettwerte und för<strong>der</strong>t die Anwesenheit von<br />

Bifidus. [9] Entsprechende Versuche wurden mit Absetzferkeln im Ersatz zu Leistungsför<strong>der</strong>ern e<strong>in</strong>gesetzt und<br />

för<strong>der</strong>ten die Laktoflora-Bildung. [18]<br />

In <strong>der</strong> Homöopathie wird Top<strong>in</strong>ambur als Mittel zur Hemmung des Hungergefühls und <strong>der</strong> Gewichtsreduktion<br />

angewendet. [18] In Reformhäusern wird Top<strong>in</strong>ambur als Kautablette o<strong>der</strong> Getränk verkauft, um, vor <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Mahlzeit e<strong>in</strong>genommen, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Wasser durch Aufquellen im Magen das Hungergefühl etwas zu<br />

dämpfen. Die Knolle enthält Beta<strong>in</strong>, Chol<strong>in</strong> und Sapon<strong>in</strong>e, die als hemmend gegen Krebs angesehen werden. [14]<br />

Webl<strong>in</strong>ks<br />

• Umfangreiche Unterlagen über neue Nahrungspflanzen, darunter Top<strong>in</strong>ambur [21]<br />

Referenzen<br />

[1] G. Vogel: Handbuch des speziellen Gemüsebaus - Top<strong>in</strong>ambur, 1996, ISBN 3-8001-5285-1. S. 152-159<br />

[2] G. Vogel: Gemüse-Biografien (8) - Top<strong>in</strong>ambur, In: Gartenbau Magaz<strong>in</strong>, 1993, S. 53-54<br />

[3] F. Keller, J. Lüthi und K. Röthlisberger: Top<strong>in</strong>ambur, In: 100 Gemüse., Verlag LMZ, Zollikofen, 1986, S. 440, ISBN 3-906679012<br />

[4] H.L. Vilmor<strong>in</strong>: Top<strong>in</strong>ambour, In: Les Plantes Potagères; Descroption et culture des Proncipaux Légumes des climats tempéré., Troisième<br />

Édition, 1904, S. 681-682.<br />

[5] A. Lugeon: Top<strong>in</strong>ambour, In: La Culture des Légumes., Librairie Payot, Lausanne, 1945, S. 187-188<br />

[6] L. Müller: XII. Top<strong>in</strong>ambur, Erdbirne, In: Gemüsebau - E<strong>in</strong> Hand- und Lehrbuch für die gärtnerische Praxis., Druck: Verlagsgesellschaft<br />

mbH He<strong>in</strong>rich Rill<strong>in</strong>ger, Nordhausen am Harz, 1937?, S. 440<br />

[7] H.C. Thompsen: Jerusalem Artichoke, In: Vegetable Crops., Fourth edition, McBraw-Hill Book Company Inc., London, 1949, S. 210-211<br />

[8] Top<strong>in</strong>ambur. In: Mart<strong>in</strong> Kaltschmitt, Hans Hartmann, Hermann Hofbauer (Hrsg.): Energie aus Biomasse. Grundlagen, Techniken und<br />

Verfahren. Spr<strong>in</strong>ger Verlag, Berl<strong>in</strong> und Heidelberg 2009; S. 664-665. ISBN 978-3-540-85094-6<br />

[9] K. Stolzenburg: Top<strong>in</strong>ambur - gesunde Knolle, Wie<strong>der</strong>entdecktes W<strong>in</strong>tergemüse, In: Gemüse Nr. 11., 2003, S. 24-26<br />

[10] C.-M. Messiaen: Le Top<strong>in</strong>ambour ou "Navet de Jérusalem", In: Le potager tropical., 3ème edition refondu, Edition CILF, Paris, 1998, S.<br />

479-480<br />

[11] C. van Wijk: Aardpeer: een zoete verrass<strong>in</strong>g, In: Groenten & Fruit Week 34, 2006, S. 40-41<br />

[12] L.C. Westley: The effect of Inflorescence Bud Removal on Tuber Production <strong>in</strong> Helianthus tuberosus L. (Asteraceae), In: Ecology. No. 7<br />

(Oct.), Vol. 74, 1993, S. 2136-2144<br />

[13] S. Klug-Andresen: Jerusalem Artischoke: A Vegetabel Crop Growth Regulation and Cultivars. In: Acta Horticulturae No. 318, 1992, S.<br />

145-152<br />

[14] C. Wonneberger et al.: Top<strong>in</strong>ambur, In: Gemüsebau., Verlag Ulmer, 2004, ISBN 3-8001-3985-5, S. 192-193<br />

[15] Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

[16] L.E. Görner: Die Inhaltsstoffe des Top<strong>in</strong>ambur, In: Gemüse Nr. 7, 1996, S. 455-456<br />

[17] C.A.R.M.E.N. e.V.: Top<strong>in</strong>ambur - Energiepflanze für Biogasanlagen. In: Newsletter "nawaros" 11/2007 (http:/ / www. carmen-ev. de/ dt/<br />

aktuelles/ nawaros/ nawa07/ nawa1107. html#5), Straub<strong>in</strong>g.<br />

[18] K. Stolzenburg: Qualität und markt bei Top<strong>in</strong>ambur - 3. Top<strong>in</strong>ambur-Fachtag an <strong>der</strong> LAP Forchheim, In: Gemüse Nr. 7., 2005, S. 31-32

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