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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Top<strong>in</strong>ambur 192<br />

Herkunft und Geschichte<br />

Top<strong>in</strong>ambur stammt aus Nord- und Mittelamerika, [4] ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet wird <strong>in</strong> Mexiko<br />

vermutet. Heute ist die Art im zentralen und östlichen Nordamerika sowie <strong>in</strong> Mittelamerika verbreitet und gilt als<br />

Kulturpflanze <strong>der</strong> Indianer aus vorkolumbianischer Zeit.<br />

Überlebende e<strong>in</strong>er Hungersnot unter französischen Auswan<strong>der</strong>ern <strong>in</strong> Kanada/Nordamerika schickten 1610 e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong><br />

unbekannten Knollen, die ihnen das Leben gerettet hatten, nach Europa. So kam sie auch 1612 nach Paris. [3] sowie <strong>in</strong><br />

den Vatikan als Sammelplatz für Wun<strong>der</strong> aller Art. Fälschlicherweise benannten die Franzosen die Indianerkartoffel<br />

nach e<strong>in</strong>em brasilianischen Indianerstamm, <strong>der</strong> zufällig gerade zu Besuch war: top<strong>in</strong>ambour. Parallel e<strong>in</strong>igten sich<br />

päpstliche Gärtner auf girasole articiocco (Sonnenblumen-Artischocke). Englän<strong>der</strong> konnten girasole nicht<br />

aussprechen und kreierten die Bezeichnung Jerusalem-Artischocke.<br />

Zuerst wurde die Top<strong>in</strong>ambur als Nahrungsmittel angebaut und die Knollen waren im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Nahrungs- und Futtermittel. Die Knolle genoss vor allem <strong>in</strong> Frankreich nach ihrer E<strong>in</strong>führung Anfang des 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts große Popularität. In Europa wurde die süßlich schmeckende Knolle wie<strong>der</strong> Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

weitgehend von <strong>der</strong> ergiebigeren Kartoffel verdrängt.<br />

Heute wird Top<strong>in</strong>ambur <strong>in</strong> fast allen Kont<strong>in</strong>enten angebaut, Hauptanbaugebiete bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Nordamerika,<br />

Russland, Australien und Asien. Sie wird zudem nur noch mit ger<strong>in</strong>ger wirtschaftlicher Bedeutung <strong>in</strong> Südfrankreich<br />

und den Nie<strong>der</strong>landen angebaut. In <strong>der</strong> Schweiz wird sie im Seeland wie<strong>der</strong> seit 1978 erwerbsmäßig angebaut. [3] In<br />

Deutschland f<strong>in</strong>det man nur kle<strong>in</strong>e Anbaugebiete <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen, Brandenburg und Baden. In Baden im Kreis<br />

Rastatt fanden sich 1990 noch etwa 200 ha im Anbau. In Dänemark wurden 1990 noch 15 bis 20 ha angebaut. [1]<br />

Heute wird die Knolle fast nur <strong>in</strong> Bio-Läden o<strong>der</strong> auf Wochenmärkten verkauft. [2] [9] In <strong>der</strong> Schweiz wird sie auch<br />

über die E<strong>in</strong>zelhandelsketten vermarktet.<br />

Nutzung<br />

Anbau und Ernte<br />

Im erwerbsmäßigen Anbau wird Top<strong>in</strong>ambur e<strong>in</strong>jährig kultiviert. Er ist<br />

anspruchslos und stellt ke<strong>in</strong>e großen Anfor<strong>der</strong>ungen an se<strong>in</strong>en<br />

Standort, wobei auch nährstoffarme Böden genutzt werden können.<br />

Optimal s<strong>in</strong>d Standorte mit pH-Werten zwischen 6,0 und 7,5. [1] Sehr<br />

gut folgt er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kulturfolge auf Kulturen, die lockeren Boden<br />

h<strong>in</strong>terlassen und er wächst vor allem auf lockerem, leicht sandigem<br />

Boden, Staunässe wird gemieden. Klimatisch kann die Pflanze von<br />

kühlen Gebieten wie Nordamerika und -europa bis weit <strong>in</strong> den Süden<br />

gedeihen, [7] auch für die Tropen ist er während <strong>der</strong> "kühleren"<br />

Jahreszeit geeignet. [10] Beson<strong>der</strong>s geschätzt werden vollsonnige<br />

Standorte, Top<strong>in</strong>ambur fühlt sich aber auch im Halbschatten wohl.<br />

Die Neubepflanzung erfolgt im frühen Frühjahr (Februar-April).<br />

Während <strong>der</strong> sehr frühen Pflanzung kann die Kultur mit Vlies bedeckt<br />

werden, um das Austreiben zu beschleunigen. [11] Der Pflanzabstand <strong>in</strong><br />

Knollen gewaschen<br />

<strong>der</strong> Reihe beträgt 30 bis 40 cm und <strong>der</strong> Reihenabstand 60 bis 80 cm. Die Knollen werden auf e<strong>in</strong>e Tiefe von 10 bis<br />

12 cm abgelegt. [4] Es kann die gleiche Anbautechnik wie für Kartoffeln verwendet werden. Dazu werden die Reihen<br />

angehäufelt um das Treiben <strong>der</strong> Knollen zu

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