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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Silage 60<br />

Ablauf <strong>der</strong> Silierung<br />

Das Pflanzenmaterial wird verdichtet, luftdicht abgeschlossen und gelagert. Dabei werden pflanzeneigene Enzyme<br />

sowie aerobe und fakultativ anaerobe Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Schimmelpilze) unterdrückt. Die<br />

Milchsäurebakterien wandeln den Zucker <strong>in</strong> Säuren (vor allem Milchsäure) um und <strong>der</strong> pH-Wert fällt auf<br />

typischerweise 4,0 – 4,5 ab. Dadurch werden weitere gärschädliche Bakterien am Wachstum geh<strong>in</strong><strong>der</strong>t:<br />

Coli-Aeorogenes-Gruppe, Listerien und Clostridien.<br />

Hemmende Faktoren<br />

E<strong>in</strong>e zu hohe Pufferkapazität (zu hoher Gehalt an Prote<strong>in</strong>, Ammoniak und basischen Aschebestandteilen) kann das<br />

Absenken des pH-Werts beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Ist <strong>der</strong> Trockensubstanzgehalt zu niedrig (< 30 %), ist auch die<br />

Nährstoffkonzentration zu ger<strong>in</strong>g und den Milchsäurebakterien stehen zu wenig Kohlenhydrate zur Verfügung.<br />

Lange Pflanzenteile (> 5 cm) und e<strong>in</strong>e lange Befüllzeit (> 2 Tage) erhöhen die Luftzufuhr und begünstigen so die<br />

Atmung des Materials. Dadurch wird <strong>der</strong> Kohlenhydratanteil weiter reduziert.<br />

Silierhilfsmittel<br />

Silierhilfsmittel können die Qualität e<strong>in</strong>er Silage verbessern, sie können aber ke<strong>in</strong>e Fehler ausgleichen. In<br />

Deutschland lässt die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) Silierhilfsmittel auf Wirksamkeit bei Silier- und<br />

Fütterungsversuchen prüfen. Sie teilt die Silierhilfsmittel <strong>in</strong> fünf Wirkungsrichtungen e<strong>in</strong>:<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Vergärung<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Haltbarkeit unter Lufte<strong>in</strong>fluss<br />

• Reduzierung des Gärsaftablaufs<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Futteraufnahme, Verdaulichkeit, Mastleistung o<strong>der</strong> Milchleistung<br />

• Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vermehrung von Clostridien [2]<br />

In <strong>der</strong> Regel kommen <strong>in</strong> Siliermitteln Bakterienkulturen zum E<strong>in</strong>satz (sogenannte biologische Siliermittel). Daneben<br />

gibt es "chemische Siliermittel" auf Basis chemischer Verb<strong>in</strong>dungen sowie Präparate, die Enzyme enthalten.<br />

Silierhilfsmittel gibt es <strong>in</strong> flüssiger und fester Form, wobei flüssige besser <strong>in</strong> das Material gemischt werden können,<br />

e<strong>in</strong>facher zu dosieren s<strong>in</strong>d und bei Trockensubstanzgehalten >45 % ausschließlich e<strong>in</strong>gesetzt werden sollten.<br />

Silagequalität<br />

E<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nliche Beurteilung erfolgt durch das Riechen und Sehen. Riecht die Silage nach Butter- o<strong>der</strong> Essigsäure o<strong>der</strong><br />

verbrannt, ist die Gärung misslungen. Schimmel o<strong>der</strong> starke Verunre<strong>in</strong>igungen lassen sich optisch erkennen und<br />

beurteilen. Die Länge <strong>der</strong> Pflanzenteile lässt e<strong>in</strong>e grobe Aussage auf die Strukturwirkung <strong>der</strong> Silage zu. Fehler bei<br />

<strong>der</strong> Silierung machen die Silage ungenießbar und bergen die Gefahr von Erkrankungen durch toxische<br />

Ausscheidungsprodukte von Bakterien (z. B. Botulismus) und Pilzen. Der „DLG-Schlüssel zur Bewertung von<br />

Grünfuttersilagen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> chemischen Untersuchung nach Weißbach und Honig 1997“ bietet konkrete<br />

H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>e grundlegende und umfassende Beurteilung. Aus e<strong>in</strong>er solchen Untersuchung lassen sich nicht nur<br />

H<strong>in</strong>weise zu Futteraufnahme, Konservierungsverlusten, hygienischer Futterbeschaffenheit sowie eventuellen Risiken<br />

für Milchqualität und Tiergesundheit ableiten. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Futterwertanalyse s<strong>in</strong>d auch Rückschlüsse<br />

auf eventuelle Fehler <strong>in</strong> Grünlandbewirtschaftung, Futterernte und Futterkonservierung sowie ihre Ursachen<br />

möglich.

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