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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Weiden (Botanik) 251<br />

Ausnahmen – immer e<strong>in</strong>e mehr o<strong>der</strong> weniger stark ausgeprägte Behaarung erkennen. Bei allen dreht sich das nächste<br />

Blatt um jeweils 144°, also 2/5 Umdrehungen; jedes fünfte schaut wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> dieselbe Richtung.<br />

Weiden s<strong>in</strong>d zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). E<strong>in</strong>e Ausnahme bildet lediglich die Trauerweide, bei <strong>der</strong><br />

gelegentlich weibliche Blüten <strong>in</strong> den männlichen Kätzchen vorkommen. Die zu flaumigen Kätzchen versammelten<br />

Blüten s<strong>in</strong>d bei manchen Weidenarten beson<strong>der</strong>s auffällig und ersche<strong>in</strong>en schon vor o<strong>der</strong> gleichzeitig mit den neuen<br />

Blättern. Es lassen sich zwei verschieden geformte Kätzchen beobachten: dicke, eiförmige, welche die männlichen<br />

Staubbeutel enthalten und walzenförmige, grünlich gefärbte, die die weiblichen Narben tragen. Sowohl die<br />

männlichen als auch die weiblichen Kätzchen haben am Grunde je<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelblüte zwei Nektardrüsen. Sie werden<br />

von Bienen und an<strong>der</strong>en honigsuchenden Insekten aufgesucht. Das gut trocknende Holz <strong>der</strong> Weiden ist weiß o<strong>der</strong><br />

rötlich. Es ist biegsam, sehr leicht, zäh und faserig.<br />

Fortpflanzung und Ökologie<br />

Die meisten Weiden pflanzen sich generativ durch Samen fort. Viele<br />

Arten können sich auch sehr gut vegetativ vermehren, wie zum Beispiel<br />

die Salix fragilis: Bei Hochwasser werden Zweige abgebrochen und ans<br />

Ufer geschwemmt, wo sie wurzeln können. Die sehr gute vegetative<br />

Vermehrbarkeit wird auch wirtschaftlich zur Vermehrung <strong>in</strong><br />

Baumschulen o<strong>der</strong> zur <strong>in</strong>genieurbiologischen Böschungs- und<br />

Uferbefestigung genutzt.<br />

Weiden s<strong>in</strong>d zweihäusig (diözisch), es gibt männliche und weibliche<br />

Individuen. In natürlichen Beständen ist das Verhältnis bei<strong>der</strong><br />

Geschlechter zugunsten <strong>der</strong> weiblichen Exemplare verschoben. [1]<br />

Angepflanzte, vegetativ erzeugte Bestände können auch re<strong>in</strong> männlich<br />

o<strong>der</strong> re<strong>in</strong> weiblich se<strong>in</strong>.<br />

Die Blütezeit <strong>der</strong> Weiden beg<strong>in</strong>nt je nach Art bereits sehr zeitig im<br />

Frühjahr (März), spät blühende Arten wie Salix pentandra blühen etwa<br />

im Mai-Juni. Verschiebungen durch die geografische Lage <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Art s<strong>in</strong>d möglich. Die Blüten werden von Insekten bestäubt. Für<br />

Hummeln, Wildbienen und die Honigbiene s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die<br />

frühblühenden Arten Salix caprea, Salix c<strong>in</strong>erea, Salix vim<strong>in</strong>alis o<strong>der</strong><br />

Salix daphnoides sehr wichtig. Die Blütenstände <strong>der</strong> Weiden s<strong>in</strong>d<br />

Kätzchen.<br />

Aus den weiblichen Blütenständen entwickeln sich nach Bestäubung<br />

vielsamige Kapselfrüchte. Die Samenentwicklung erfolgt ziemlich rasch,<br />

bereits nach 4-6 Wochen s<strong>in</strong>d die Früchte reif, spr<strong>in</strong>gen auf und geben<br />

den Samen frei. Alle<strong>in</strong> die Früchte <strong>der</strong> Lorbeer-Weide reifen im<br />

Spätherbst und geben den Samen den ganzen W<strong>in</strong>ter über frei, so dass ihr Same überw<strong>in</strong>tert.<br />

Junge Blütenkätzchen<br />

Weidensamen s<strong>in</strong>d die wohl kle<strong>in</strong>sten e<strong>in</strong>heimischen Gehölzsamen, zwischen 1 und 1,5 mm lang und 1/5 mm breit,<br />

von e<strong>in</strong>em Haarkranz umgeben. Die Ausbreitung erfolgt durch den W<strong>in</strong>d (W<strong>in</strong>dausbreitung). Dabei können die<br />

Samen weite Stecken überw<strong>in</strong>den. Großstrauch- o<strong>der</strong> Baumweiden produzieren hun<strong>der</strong>ttausende Samen jedes Jahr.<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch se<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Größe ist <strong>der</strong> Weidensame nur sehr notdürftig mit Vorratsstoffen für den Keiml<strong>in</strong>g<br />

ausgestattet. Die junge Pflanze ist auf sich alle<strong>in</strong> gestellt und sehr anfällig gegenüber Austrocknung und Licht- und<br />

Nährstoffkonkurrenz durch an<strong>der</strong>e Pflanzen. Auf dicht bewachsenen Flächen haben sie ke<strong>in</strong>e Chance. Weiden s<strong>in</strong>d<br />

somit ausgesprochene Pionierpflanzen. Durch die weite Ausbreitung des Samens mit dem W<strong>in</strong>d können sie<br />

vegetationsfreie Standorte (z. B. Schwemmland-, Waldbrand- o<strong>der</strong> Bodenerosions-Flächen) schnell besiedeln, da

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