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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Stärke 120<br />

Verwendung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie und als Werkstoff<br />

→ Hauptartikel: Stärke als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff<br />

Stärke gehört vor allem <strong>in</strong> Form von Kartoffelstärke, Maisstärke und<br />

Weizenstärke, aufgrund se<strong>in</strong>er vielfältigen Anwendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

chemisch-technischen Industrie neben Holz und Zucker (Saccharose)<br />

zu den wichtigsten nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n. Die<br />

Hauptanwendungsbereich für Stärke liegen dabei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herstellung<br />

von Papier und Wellpappen als Papierstärke sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Fermentations<strong>in</strong>dustrie als fermentierbares Substrat zur Herstellung<br />

verschiedener Plattformchemikalien und Bioethanol als Biokraftstoff.<br />

In den USA stellt Maisstärke den Hauptrohstoff für Bioethanol dar.<br />

Nach Angaben <strong>der</strong> deutschen Bioethanolwirtschaft 2009 (BDB 2009)<br />

wird auch <strong>in</strong> Deutschland <strong>der</strong> größte Teil des Bioethanols aus<br />

stärkehaltigen Pflanzen, vor allem Weizen, gewonnen. In e<strong>in</strong>igen<br />

Die Verwendung als Kleber für Wellpappe stellt<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Verwendung von Stärke dar.<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n wird <strong>der</strong> Biokraftstoff vorwiegend aus Zucker gewonnen, beispielsweise <strong>in</strong> Brasilien aus dem<br />

Anbau von Zuckerrohr.<br />

Stärke dient auch zum Beizen von Baumwolle, zur Färbung mit Anil<strong>in</strong>farben, zum Leimen von Papier, sowie zum<br />

Verdicken von Farben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeugdruckerei. Im Offsetdruck wird e<strong>in</strong> Stärkepu<strong>der</strong>-Luftgemisch, häufig aus Mais,<br />

mittels Pu<strong>der</strong>apparaten auf die frisch bedruckte Oberfläche aufgetragen. Das Pu<strong>der</strong> wirkt als Abstandhalter zwischen<br />

den übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gestapelten Papierbogen und för<strong>der</strong>t wegen <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>geschlossenen Luft das oxidative Trocknen<br />

<strong>der</strong> Druckfarbe.<br />

Relativ neu ist <strong>der</strong> werkstoffliche E<strong>in</strong>satz als Biokunststoff <strong>in</strong> Form <strong>der</strong> sogenannten thermoplastischen Stärke z. B.<br />

für kompostierbares E<strong>in</strong>weg-Geschirr und -Besteck o<strong>der</strong> als aufgeschäumtes Polstermaterial <strong>in</strong> Paketen<br />

(Stärke-Duroplast). In <strong>der</strong> Pharmazie verwendet man Stärke <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tablettenherstellung, bei <strong>der</strong> sie als Füllstoff,<br />

Sprengmittel und B<strong>in</strong>demittel und als Pu<strong>der</strong>grundlage dienen kann.<br />

Historisches<br />

Stärke war bereits <strong>der</strong> Antike bekannt, nach Dioskurides wurde sie amylon genannt, weil sie nicht wie an<strong>der</strong>e<br />

mehlartige Stoffe <strong>in</strong> Mühlen gewonnen wird. Nach Pl<strong>in</strong>ius wurde sie zuerst auf Chios aus Weizenmehl hergestellt.<br />

Über die Fortschritte <strong>der</strong> Fabrikation im Mittelalter weiß man wenig, nur so viel ist sicher, dass die Hollän<strong>der</strong> im 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t Stärke im großen Maßstab herstellten und bedeutende Mengen exportierten. Die Stärke<strong>in</strong>dustrie<br />

entwickelte sich vorwiegend als landwirtschaftliches Gewerbe. Mit e<strong>in</strong>fachsten Vorrichtungen gewann man zwar nur<br />

e<strong>in</strong>e mäßige Ausbeute, doch die Fortschritte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vervollkommnung <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>en und Apparate führten dann zu<br />

e<strong>in</strong>er größeren Ausbeute, vor allem durch E<strong>in</strong>führung beson<strong>der</strong>s konstruierter Zentrifugalmasch<strong>in</strong>en.<br />

Die Spaltung <strong>der</strong> Stärke <strong>in</strong> Glucose entdeckte <strong>der</strong> Apotheker Constant<strong>in</strong> Kirchhoff.

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