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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Wasserstoffherstellung 244<br />

E<strong>in</strong> Verfahrenstyp ist die alkalische Elektrolyse, die wegen <strong>der</strong> niedrigen Strompreise und <strong>der</strong> häufigen Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit Wasserkraftwerken als Energielieferanten vor allem <strong>in</strong> Norwegen und Island genutzt wird.<br />

An<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> Verwendung von fossilen Energieträgern wird bei diesem Verfahren ke<strong>in</strong> CO 2 freigesetzt. Dies<br />

gilt allerd<strong>in</strong>gs nur, wenn <strong>der</strong> verwendete Strom nicht aus fossilen Energieträgern erzeugt wurde. Jedoch ist auch die<br />

Dampfreformierung mit Biomasse, um Methan o<strong>der</strong> Wasserstoff zu gew<strong>in</strong>nen, CO 2 -neutral.<br />

Chloralkali-Elektrolyse<br />

(siehe Hauptartikel Chloralkali-Elektrolyse)<br />

Bei <strong>der</strong> Chloralkali-Elektrolyse entsteht Wasserstoff sowie Chlor als Nebenprodukt. Vorrangig dient sie aber <strong>der</strong><br />

Gew<strong>in</strong>nung von Natron- und Kalilauge aus Lösungen von Chloriden (z. B. Kochsalz (NaCl)). An den beiden<br />

Elektroden f<strong>in</strong>den diese Reaktionen statt:<br />

• Kathode<br />

• Anode<br />

Das Verfahren wird seit Jahrzehnten großtechnisch angewendet. Es ist dort wirtschaftlich s<strong>in</strong>nvoll, wo e<strong>in</strong> Bedarf an<br />

Laugen (und gegebenenfalls Chlor) besteht, lohnt sich aber alle<strong>in</strong> für die Wasserstoffherstellung nicht.<br />

Direkte Verwendung von Sonnenenergie<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung von Kohlenwasserstoffen und bei <strong>der</strong> Elektrolyse wird <strong>in</strong>direkt vor allem Sonnenenergie<br />

verwendet, da diese beispielsweise Voraussetzung zur Entstehung von Kohle, Erdöl und Erdgas ist. Aber auch e<strong>in</strong>e<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger direkte Verwendung <strong>der</strong> Sonnenenergie ist möglich. Bei thermochemischen Verfahren zur<br />

Spaltung von Wasser <strong>in</strong> Wasserstoff s<strong>in</strong>d sehr hohe Temperaturen notwendig, die zum Beiapiel durch<br />

Konzentrierung <strong>der</strong> Sonnenstrahlung möglich s<strong>in</strong>d. Auch biologische Verfahren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung, bei denen<br />

die während <strong>der</strong> Photosynthese stattf<strong>in</strong>dende Wasserspaltung zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt werden kann.<br />

Thermochemische Verfahren<br />

(siehe auch Artikel Hydrosol-Projekt und Solarchemie)<br />

Die thermische Dissoziation bezeichnet den Zerfall von Molekülen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelnen Atome durch<br />

Wärme-E<strong>in</strong>wirkung. Oberhalb e<strong>in</strong>er Temperatur von 1.700 °C vollzieht sich die direkte Spaltung von Wasserdampf<br />

<strong>in</strong> Wasserstoff und Sauerstoff. Dies geschieht zum Beispiel <strong>in</strong> Solaröfen. Die entstehenden Gase können mit<br />

keramischen Membranen vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennt werden. Diese Membranen müssen für Wasserstoff, jedoch nicht für<br />

Sauerstoff durchlässig se<strong>in</strong>. Das Problem dabei ist, dass sehr hohe Temperaturen auftreten und nur teure,<br />

hitzebeständige Materialien dafür <strong>in</strong> Frage kommen. Aus diesem Grund ist dieses Verfahren nach wie vor nicht<br />

konkurrenzfähig.<br />

E<strong>in</strong>e Absenkung <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> thermischen Wasserspaltung auf unter 900 °C kann über gekoppelte chemische<br />

Reaktionen erreicht werden. Bereits <strong>in</strong> den 1970er Jahren wurden für die E<strong>in</strong>kopplung <strong>der</strong> Wärme von<br />

Hochtemperaturreaktoren verschiedene thermochemische Kreisprozesse vorgeschlagen, die zum Teil auch für die<br />

Nutzung konzentrierter Solarstrahlung geeignet s<strong>in</strong>d. Die höchsten Systemwirkungsgrade sowie das größte Potenzial<br />

für Verbesserungen weist aus heutiger Sicht e<strong>in</strong> verbesserter Schwefelsäure-Iod-Prozess auf: Iod (I) und<br />

Schwefeldioxid (SO 2 ) reagieren bei 120 °C mit Wasser zu Iodwasserstoff (HI) und Schwefelsäure (H 2O 4). Nach <strong>der</strong><br />

Separation <strong>der</strong> Reaktionsprodukte wird Schwefelsäure bei 850 °C <strong>in</strong> Sauerstoff und Schwefeldioxid gespalten, aus<br />

Iodwasserstoff entsteht bei 300 °C Wasserstoff und das Ausgangsprodukt Iod. Den hohen thermischen<br />

Wirkungsgraden <strong>der</strong> thermochemischen Kreisprozesse (bis zu 50 %) müssen die heute noch weitgehend ungelösten<br />

material- und verfahrenstechnischen Schwierigkeiten gegenübergestellt werden.<br />

Viele Metalloxide spalten bei sehr hohen Temperaturen Sauerstoff ab, und das entstehende Metall reagiert bei<br />

niedrigeren Temperaturen mit Wasser unter Rückgew<strong>in</strong>nung des Oxids und Erzeugung von Wasserstoff. Mehr als<br />

300 Varianten dieser thermochemischen Prozesse s<strong>in</strong>d bekannt. E<strong>in</strong>ige davon, zum Beispiel das

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