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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Substrat (Biogasanlage) 143<br />

Der Gasertrag pro Tonne Gülle ist, unter an<strong>der</strong>em wegen ihres hohen Wasseranteils, viel ger<strong>in</strong>ger als <strong>der</strong> Ertrag <strong>der</strong><br />

meisten an<strong>der</strong>en Substrate. Bei gegebener Anlagenleistung muss daher mehr Gärraum als z.B. bei Mais als Substrat<br />

vorgesehen werden, zudem ist Gülle als Gärsubstrat nur wenig transportwürdig. Bei unbehandelter Gülle ist <strong>der</strong><br />

Transport als Substrat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur über wenige Kilometer wirtschaftlich. Erste Projekte zur Gülleseparierung,<br />

bei <strong>der</strong> nur <strong>der</strong> für die Gärung relevante Anteil <strong>der</strong> Gülle als Substrat verwendet wird, werden durchgeführt.<br />

Organische Reststoffe<br />

Reststoffe <strong>der</strong> Agrar<strong>in</strong>dustrie<br />

Bei <strong>der</strong> Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte fallen Reststoffe an, die sich zur Biogaserzeugung eignen. Das<br />

s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

• Trester (Pressrückstände),<br />

• Treber (Ausgelaugte Malzrückstände aus <strong>der</strong> Bierherstellung),<br />

• Schlempen (Destillationsrückstände),<br />

• Pülpe (Rückstände <strong>der</strong> Stärkegew<strong>in</strong>nung aus Kartoffeln)<br />

und an<strong>der</strong>e Reststoffe. Die Gaserträge pro Tonne Frischmasse s<strong>in</strong>d bei den verschiedenen Reststoffen sehr<br />

unterschiedliche, korrelieren aber stark mit dem Gehalt an Trockensubstanz. Die Reststoffe gelten nicht als<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> im S<strong>in</strong>ne des EEG. Sie dürfen jedoch <strong>in</strong> Biogasanlagen e<strong>in</strong>gesetzt werden, die<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> zur Stromproduktion vergären, ohne den Nawaro-Bonus <strong>der</strong> gesamten Anlage zu<br />

gefährden.<br />

Abfälle<br />

Verschiedene Arten biogener Abfälle wie<br />

• Speisereste,<br />

• Magen- und Pansen<strong>in</strong>halt von Schwe<strong>in</strong> und R<strong>in</strong>d,<br />

• Fettabschei<strong>der</strong>rückstände aus Großküchen und Gastronomie,<br />

• Bioabfälle<br />

und an<strong>der</strong>es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Biogasanlagen verwertbar. Häufig fallen sie unregelmäßig an und werden daher als Cosubstrat<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Bestimmte Hygienisierungschritte s<strong>in</strong>d gesetzlich vorgeschrieben. Bioabfälle werden wegen des hohen<br />

Trockensubstanzgehalts meist <strong>in</strong> Trockenfermentationsanlagen verwertet. Häufig schwanken die<br />

Vergärungseigenschaften von Bioabfällen stark, so dass die Prozessführung relativ anspruchsvoll ist. In Anlagen, die<br />

den Nawaro-Bonus erhalten, dürfen ke<strong>in</strong>e Abfälle e<strong>in</strong>gesetzt werden. In <strong>der</strong> Regel erhält <strong>der</strong> Anlagenbetreiber vom<br />

Substratlieferanten e<strong>in</strong>e Vergütung für die Verwertung <strong>der</strong> Abfälle.<br />

Sonstige Substrate<br />

Viele an<strong>der</strong>e Substrate werden <strong>der</strong>zeit auf ihre Eignung zur Biogaserzeugung untersucht, beispielsweise um<br />

Monokulturen zu vermeiden o<strong>der</strong> um durch bestimmte Fruchtfolgen höhere Erträge zu erzielen. [3] Auch Reststoffe<br />

aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Verarbeitung von Biomasse, wie beispielsweise aus <strong>der</strong> Papier<strong>in</strong>dustrie, werden auf ihre<br />

Eignung als Substrat untersucht. Beschränkend kann die Technik und die rechtliche E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Biogasanlage<br />

se<strong>in</strong>. Da die Mikrobiologie e<strong>in</strong>er Biogasanlage längere Zeit benötigt, um sich auf e<strong>in</strong> Substrat e<strong>in</strong>zustellen, kann die<br />

kurzfristige und kurzzeitige Verwendung e<strong>in</strong>es neuen Substrats problematisch se<strong>in</strong>.

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