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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Seide 40<br />

Geschichte<br />

Schon die alte Indus-Zivilisation (etwa 2800 bis 1800 v. Chr.) [1] und das alte<br />

Ch<strong>in</strong>a kannte die Seide. Durch genaue Untersuchungen <strong>der</strong> Seidenstruktur<br />

von archäologischen Funden wurde festgestellt, dass man zur<br />

Seidenproduktion im Indus-Gebiet den Echten Sp<strong>in</strong>ner <strong>der</strong> Gattung<br />

Antheraea benutzte. Ch<strong>in</strong>esische Seide dagegen stammte e<strong>in</strong>zig von dem<br />

domestizierten Seidensp<strong>in</strong>ner (Bombyx mori). [2] Der Ursprung letzterer liegt<br />

etwa im 3. Jahrtausend v. Chr. und ist eher von Legenden umrankt, als dass es<br />

genaue Jahreszahlen gäbe. Der Sage nach soll <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a <strong>der</strong> legendäre Kaiser<br />

Fu Xi (etwa um 3000 v. Chr.) als erster auf den Gedanken gekommen se<strong>in</strong>,<br />

Seidenraupen zur Herstellung von Gewän<strong>der</strong>n zu nutzen. Fu Xi gilt auch als<br />

Erf<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>es mit Seidenfäden bespannten Saiten<strong>in</strong>struments. Die Sage nennt<br />

noch e<strong>in</strong>en weiteren berühmten Kaiser: Shennong(Gott des Ackerbaus, etwa<br />

3000 v. Chr.) soll das Volk gelehrt haben, Maulbeerbäume und Hanf<br />

anzubauen, um Seide und Hanfle<strong>in</strong>en zu gew<strong>in</strong>nen. Xil<strong>in</strong>g, die Gatt<strong>in</strong> des<br />

Gelben Kaisers Huáng Dì, hat angeblich im 3. Jahrtausend v. Chr. dem Volk<br />

die Nutzung von Kokons und Seide zur Herstellung von Kleidungsstücken<br />

beigebracht.<br />

E<strong>in</strong> Fernhandel mit ch<strong>in</strong>esischer Seide existierte schon zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />

Zeitrechnung. Laut dem Römer Pl<strong>in</strong>ius dem Älteren (etwa 23 bis 79 n. Chr.),<br />

<strong>der</strong> auch die Seidenraupen beschreibt, verdankt <strong>der</strong> antike Mittelmeerraum<br />

die Herstellung <strong>der</strong> Koischen Seide e<strong>in</strong>er gewissen Pamphilia von Kos. [3]<br />

Diese Seide wurde jedoch zunehmend durch fe<strong>in</strong>ere und dünnere ch<strong>in</strong>esische<br />

Seide verdrängt. Der römische Satiredichter Juvenal klagte im Jahre 110 n.<br />

Chr., dass die römischen Frauen so verwöhnt seien, dass sie mittlerweile<br />

sogar die fe<strong>in</strong>e Seide als zu rau empfänden. Die ch<strong>in</strong>esische Seide gelangte<br />

über mehrere Handelsstationen nach Rom. Ch<strong>in</strong>esische Händler brachten die<br />

Seide zu den Häfen von Sri Lanka, wo <strong>in</strong>dische Händler sie aufkauften.<br />

Arabische und griechische Händler kauften Seide an <strong>der</strong> südwestlichen Küste<br />

des <strong>in</strong>dischen Halbkont<strong>in</strong>ents e<strong>in</strong>. Der nächste Umschlagsplatz war die<br />

Seidenraupenkokons <strong>in</strong> Khotan<br />

Kokons<br />

Seidentuch/ Foulard im klassischen<br />

Équipagestil<br />

Inselgruppe Sokotra im nordwestlichen Indischen Ozean. Von dort aus wurde die Seide <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel bis zu dem<br />

antiken ägyptischen Rotmeerhafen Berenike gebracht. [4] Kamelkarawanen transportierten sie anschließend weiter bis<br />

zum Nil, wo die Fracht erneut mit Schiffen bis nach Alexandria gelangte. Hier kauften sie überwiegend römische<br />

Händler auf, die die Seide schließlich <strong>in</strong> das Gebiet des heutigen Italien importierten. [5] Charakteristisch für diesen<br />

Fernhandel war, dass ch<strong>in</strong>esische Händler selten westlich von Sri Lanka <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung traten, <strong>in</strong>dische Händler nur<br />

den Zwischenhandel bis zum Roten Meer übernahmen und römische Händler sich auf den Handel zwischen<br />

Alexandria und dem römischen Reich begrenzten. Griechische Händler hatten dagegen den größten Anteil an diesen<br />

Transaktionen und handelten Seide von Indien bis an die italienische Küste. Es dauerte ungefähr 18 Monate, bis<br />

Seide vom Süden Ch<strong>in</strong>as die Häfen entlang <strong>der</strong> italienischen Küste erreichte. [6] E<strong>in</strong> Handel über die Seidenstraße<br />

setzte erst im 2.

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