01.02.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Stärke als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff 122<br />

Stärke als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff<br />

Stärke, vor allem Kartoffelstärke, Maisstärke und<br />

Weizenstärke, gehört aufgrund se<strong>in</strong>er vielfältigen<br />

Anwendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> chemisch-technischen Industrie<br />

neben Holz und Zucker zu den wichtigsten<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n. Die<br />

Hauptanwendungsbereiche für Stärke liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Herstellung von Papier und Wellpappen als<br />

Papierstärke sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fermentations<strong>in</strong>dustrie als<br />

fermentierbares Substrat zur Herstellung verschiedener<br />

Plattformchemikalien und Bioethanol als Biokraftstoff.<br />

Aufbau und Eigenschaften<br />

→ Hauptartikel: Stärke<br />

Stärke ist als Polysaccharid e<strong>in</strong> natürliches Biopolymer, das <strong>in</strong> Form<br />

von Stärkekörnern als Energiespeicherstoff <strong>in</strong> die Zellen von Pflanzen<br />

e<strong>in</strong>gelagert wird. Sie besteht aus α-D-Glucose-E<strong>in</strong>heiten (Monomere),<br />

die über glykosidische B<strong>in</strong>dungen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft s<strong>in</strong>d.<br />

Dadurch ergibt sich die chemische Formel (C 6 H 10 O 5 ) n , wobei C für<br />

den enthaltenen Kohlenstoff, H für den Wasserstoff und O für den<br />

Sauerstoff steht. Im Normalfall besteht e<strong>in</strong> Stärkemolekül aus 10 4 bis<br />

10 6 Glucosee<strong>in</strong>heiten, wobei es zwei verschiedene Typen gibt:<br />

• 20–30 % <strong>der</strong> Stärke besteht aus Amylose, l<strong>in</strong>earen Ketten mit<br />

helikaler (Schrauben-)Struktur, die nur α-1,4-glykosidisch<br />

verknüpft s<strong>in</strong>d und<br />

• 70–80 % besteht aus Amylopekt<strong>in</strong>, stark verzweigten Strukturen,<br />

mit α-1,6-glykosidischen und α-1,4-glykosidischen Verknüpfungen.<br />

Stärkekörner bei 800-facher Vergrößerung mit Polarisationsfilter.<br />

Ausschnitt aus e<strong>in</strong>em Amylosepolymer<br />

Ausschnitt aus e<strong>in</strong>em Amylopekt<strong>in</strong>polymer<br />

Aufgrund <strong>der</strong> OH-Gruppen sowie <strong>der</strong> glykosidischen B<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Monomere lässt sich Stärke auf<br />

unterschiedliche Arten chemisch modifizieren und so für unterschiedliche Zwecke nutzbar machen. So gew<strong>in</strong>nt man<br />

durch verschiedene Substitutionen Stärkeether (Stärke-O-R) o<strong>der</strong> Stärkeester (Stärke-O-CO-R), außerdem lassen<br />

sich verschiedene Moleküle mit dem Stärkepolymer verknüpfen (R-O-Stärke-O-R und/o<strong>der</strong><br />

R-OC-O-Stärke-O-CO-R). Durch Oxidation <strong>der</strong> primären OH-Gruppen lassen sich oxidierte Stärken sowie<br />

Stärkemoleküle mit vermehrten COOH- o<strong>der</strong> CHO-Gruppen gew<strong>in</strong>nen, bei e<strong>in</strong>er Oxidation <strong>der</strong> sekundären<br />

OH-Gruppen resultieren vermehrte CHO- und CO-Gruppen sowie R<strong>in</strong>gbildungen <strong>der</strong> Moleküle C 2 und C 3 . Bei <strong>der</strong><br />

Thermolyse und <strong>der</strong> Pyrolyse lässt sich unter Abscheidung von Wasser Laevoglucosan gew<strong>in</strong>nen, das als<br />

Ausgangsstoff für e<strong>in</strong>e Reihe von Produkten genutzt werden kann. [1]<br />

Durch Hydrolyse mit Hilfe von Enzymen o<strong>der</strong> Säuren können die glykosidischen B<strong>in</strong>dungen aufgebrochen werden,<br />

wodurch verschiedene modifizierte Stärken, Dextr<strong>in</strong>e sowie stärkebasierte Zuckerstoffe entstehen. Zu letzteren<br />

gehören vor allem Glucose (Dextrose), Maltodextr<strong>in</strong>, Glucosesirup, Maltose, Fructose und Sorbitol.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!