Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...
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Silage 62<br />
schlechten und sehr schlechten Gärqualität an, obwohl gleichzeitig <strong>der</strong> Gärsäuregehalt ebenfalls ansteigt. Die<br />
Ursache hierfür ist, dass den wesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf den pH-Wert die Milchsäure ausübt. Ihr Gehalt verr<strong>in</strong>gert<br />
sich bei mittlerer Betrachtung mit je<strong>der</strong> Gärqualitätsstufe von <strong>der</strong> sehr guten zur sehr schlechten Gärqualität zunächst<br />
stark und schließlich nur ger<strong>in</strong>g. Dagegen s<strong>in</strong>d die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gehalte an Essig- und Buttersäure wesentlich<br />
ger<strong>in</strong>gere. Der Essigsäuregehalt bleibt <strong>in</strong> <strong>der</strong> sehr guten bis verbesserungsbedürftigen Gärqualität mit 0,8 – 1,0 %<br />
relativ konstant und steigt bei schlechter und sehr schlechter Gärqualität auf 1,5 % an. Der Buttersäuregehalt steigt<br />
mit abnehmen<strong>der</strong> Gärqualität von 0,24 auf etwa 1 % an.<br />
Bei Betrachtung <strong>der</strong> Gärsäuremuster, also <strong>der</strong> Anteile <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gärsäuren am gesamten Gärsäurespektrum <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von <strong>der</strong> Gärqualität, wird deutlich, dass die Dom<strong>in</strong>anz <strong>der</strong> Milchsäure als Träger von Gärqualität und<br />
Stabilität <strong>der</strong> Silage mit abnehmen<strong>der</strong> Gärqualität zusehends verloren geht. Das Gärsäuremuster hervorragen<strong>der</strong><br />
Silagen besteht zu 80 – 100 % aus Milchsäure. Ferner kann ihr Gärsäuremuster 10 – 20 % Essigsäure und maximal<br />
5 % Buttersäure enthalten. Mit abnehmen<strong>der</strong> Gärqualität gleichen sich die Anteile <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gärsäuren <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Gärsäuremusters zusehends an, bis bei sehr schlechter Gärqualität Milch-, Essig- und Buttersäure annähernd zu<br />
gleichen Anteilen im Gärsäuremuster vertreten s<strong>in</strong>d.<br />
Die Untersuchung <strong>der</strong> Gärqualität umfasst mehr als nur Messungen von Milch-, Essig-, Buttersäuregehalt,<br />
Ammoniakanteil am Gesamtstickstoff und pH-Wert. Sie wird ergänzt durch die S<strong>in</strong>nprüfung auf etwaigen<br />
Schimmelbefall, bakterielle Zersetzung usw. Auf Grundlage all dieser Untersuchungen erfolgt die<br />
Qualitätsbewertung nach dem „DLG-Schlüssel zur Bewertung von Grünfuttersilagen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> chemischen<br />
Untersuchung nach Weißbach und Honig 1997“. Aus e<strong>in</strong>er solchen umfassenden Untersuchung lassen sich nicht nur<br />
H<strong>in</strong>weise zu Futteraufnahme, Konservierungsverlusten, hygienischer Futterbeschaffenheit sowie eventuellen Risiken<br />
für Milchqualität und Tiergesundheit ableiten. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Futterwertanalyse s<strong>in</strong>d auch Rückschlüsse<br />
möglich auf eventuelle Fehler <strong>in</strong> Grünlandbewirtschaftung, Futterernte und Futterkonservierung sowie ihre<br />
Ursachen.<br />
Lagerung<br />
Es gibt drei Grundformen des Silos zur Lagerung: Das heute selten anzutreffende Hochsilo, das Flachsilo<br />
(Freigärhaufen) und das Ballen- o<strong>der</strong> Schlauchsilo<br />
Lagerungsformen<br />
Beim Hochsilo handelt es sich um e<strong>in</strong>en zyl<strong>in</strong>drischen Hohlkörper, <strong>der</strong> von oben mit dem Material befüllt wird. Der<br />
Vorteil ist, dass das Material durch das Eigengewicht gut verdichtet wird und luftdicht gelagert werden kann.<br />
Nachteilig s<strong>in</strong>d die sehr hohen Baukosten und die umständliche Befüllung und Entnahme. Die Verbreitung ist daher<br />
heute sehr ger<strong>in</strong>g.<br />
Deutlich häufiger f<strong>in</strong>den sich Fahrsilos. Diese s<strong>in</strong>d ebenerdig (teilweise mit befestigtem Untergrund) und können<br />
seitlich von Wänden begrenzt se<strong>in</strong>. Das Material wird <strong>in</strong> Längsrichtung aufgebracht und mit Traktoren mit<br />
Siloverteilern verdichtet. Abgedichtet wird es mit speziellen Folien. Als unterste Folie e<strong>in</strong>e dünne Unterziehfolie, die<br />
durch die Restatmung angesaugt wird, gefolgt von e<strong>in</strong>er dicken schwarz-weißen Deckfolie, <strong>der</strong>en schwarze Seite<br />
üblicherweise auf dem Silo liegt, während die weiße Seite zur Oberseite zeigt. Die Folien und e<strong>in</strong> mögliches Netz<br />
gegen Vogelfraß werden mit Reifen o<strong>der</strong> Sandsäcken beschwert. Die Vorteile s<strong>in</strong>d die hohe Schlagkraft und die je<br />
nach Ausführung sehr ger<strong>in</strong>gen Baukosten. Nachteilig ist im Gegensatz zu den Ballen, dass jeweils e<strong>in</strong> komplettes<br />
Silo gefüllt werden muss und die Verdichtung und <strong>der</strong> luftdichte Abschluss problematisch se<strong>in</strong> können. Ebenso<br />
muss, wenn das Silo wie<strong>der</strong> geöffnet wird, stetig Silage entnommen werden, damit das Futter an <strong>der</strong> geöffneten<br />
Stelle nicht verdirbt. Bei großen Fahrsilos wird gelegentlich auf e<strong>in</strong>e Folienabdeckung verzichtet, höhere Verluste <strong>in</strong><br />
den Randschichten werden dann <strong>in</strong> Kauf genommen.<br />
Ballen gibt es als Rund- o<strong>der</strong> Qua<strong>der</strong>ballen. Sie werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ballenpresse aufgewickelt und verdichtet und mit<br />
e<strong>in</strong>em Ballenwickelgerät mit Folie verschlossen. Durch die Silierung <strong>in</strong> Folie wurde Silage zum regional