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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Strohballenbau 137<br />

Strohballenbau<br />

E<strong>in</strong> Strohballenbau ist e<strong>in</strong> Bauwerk, für dessen Wandaufbau<br />

Strohballen e<strong>in</strong>gesetzt werden. Bei dieser Bauweise kommen<br />

überwiegend lokal o<strong>der</strong> regional verfügbare Ressourcen zum E<strong>in</strong>satz<br />

(Holz, Stroh, Lehm, Schilf etc.). Verglichen mit herkömmlichen<br />

Bauweisen ist <strong>der</strong> Strohballenbau arbeits<strong>in</strong>tensiver, dafür aber<br />

kostensparen<strong>der</strong>. Der Strohballenbau erfährt <strong>in</strong> Europa <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e<br />

langsam steigende Beliebtheit.<br />

Geschichte<br />

Den Strohballenbau (bzw. die Strohballen-Architektur) gibt es seit<br />

Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. In Nebraska wurden die Ballen von<br />

Wan<strong>der</strong>arbeitern wie Ziegelste<strong>in</strong>e zum Wandaufbau e<strong>in</strong>gesetzt. Später<br />

entwickelte sich <strong>in</strong> den USA die Stän<strong>der</strong>bauweise mit<br />

Holzstän<strong>der</strong>werk. Während ursprünglich die Ballen aus Mangel an<br />

Holz zum Häuserbau verwendet wurden, stehen heutzutage die<br />

bauphysikalischen Eigenschaften <strong>der</strong> Strohballen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Nach Angaben des Fachverbands Strohballenbau gibt es <strong>in</strong><br />

Deutschland rund 80 Strohballen-Wohnhäuser sowie e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>ere<br />

Geschäftsgebäude, nahezu ausschließlich <strong>in</strong> Stän<strong>der</strong>bauweise.<br />

Konstruktion<br />

Öffentliche Bücherei <strong>in</strong> Mattawa<br />

200 m 2 Lärmschutzwand aus Lärchenholz <strong>in</strong><br />

Rahmenbauweise, gefüllt mit Strohballen.<br />

Es wird zwischen tragen<strong>der</strong> und nichttragen<strong>der</strong> Bauweise unterschieden. Bei <strong>der</strong> tragenden Strohballenbauweise<br />

bestehen die Wände gänzlich aus Strohballen und die Dachlast wird über die Strohballen getragen. Bei <strong>der</strong><br />

nichttragenden Bauweise bildet e<strong>in</strong> Holzstän<strong>der</strong>werk das Tragwerk und die Zwischenräume (Gefache) werden mit<br />

Stroh ausgefüllt. Diese Konstruktionsart entspricht weitgehend dem Holzrahmenbau o<strong>der</strong> auch dem klassischen<br />

Fachwerkhaus. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden zahlreiche Mischformen ausprobiert. Strohhäuser <strong>in</strong> Betonstän<strong>der</strong>bauweise,<br />

die kostengünstiger und flexibler se<strong>in</strong> soll als <strong>der</strong> Holzrahmenbau, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong> Planung [1] .<br />

Bei <strong>der</strong> Konstruktion e<strong>in</strong>es Strohballenbaus muss beson<strong>der</strong>s auf wirksamen konstruktiven Feuchteschutz geachtet<br />

werden, da feucht gewordene Strohballen ihre Dämmwirkung verlieren und <strong>der</strong> biologische Abbau (Verfaulen)<br />

beg<strong>in</strong>nt. Auf e<strong>in</strong>en ausreichenden Dachüberstand sowie e<strong>in</strong>e Feuchtigkeitssperre gegenüber dem Boden, zum<br />

Beispiel durch e<strong>in</strong> Punktfundament, ist <strong>in</strong> jedem Fall zu achten.<br />

Der ideale Putz e<strong>in</strong>es Strohballenhauses besteht aus Lehm, da dieser e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gende Feuchtigkeit rasch aufnehmen und<br />

später wie<strong>der</strong> abgeben kann.<br />

Die Außenwände werden idealerweise als h<strong>in</strong>terlüftete Fassade ausgeführt, zum Beispiel als Holz- o<strong>der</strong> Putzfassade.<br />

Die H<strong>in</strong>terlüftung bewirkt e<strong>in</strong>en Kam<strong>in</strong>effekt, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e dauerhafte Austrocknung gewährleistet und im Sommer e<strong>in</strong>er<br />

Überhitzung durch Sonnene<strong>in</strong>strahlung entgegenwirkt.

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