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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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XtL-Kraftstoff 285<br />

CtL<br />

In den nächsten Jahrzehnten wird das Globale Ölför<strong>der</strong>maximum erwartet. Da die Reichweite <strong>der</strong> Kohlevorräte<br />

deutlich größer ist, könnten CtL-Kraftstoffe zukünftig die Versorgung mit Kraftstoffen sichern. Bed<strong>in</strong>gt durch die<br />

chemische Zusammensetzung <strong>der</strong> Kohle und den hohen energetischen Aufwand für die CtL-Synthese, ist die<br />

CO 2 -Bilanz deutlich schlechter als bei GtL, BtL und konventionellen Kraftstoffen auf Erdölbasis.<br />

GtL<br />

Da die globalen Erdgasvorräte begrenzt s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d GtL-Kraftstoffe ke<strong>in</strong>e langfristige Alternative, son<strong>der</strong>n maximal<br />

e<strong>in</strong>e Ergänzung <strong>der</strong> Kraftstoffe auf Erdölbasis. Die CO 2 -Bilanz von GtL-Kraftstoffen ist deutlich schlechter als für<br />

Gas, das <strong>in</strong> Erdgasfahrzeugen genutzt wird. Fällt Erdgas jedoch als Nebenprodukt <strong>der</strong> Erdölför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> marktfernen<br />

Gebieten an, ist <strong>der</strong> Transport häufig nicht lohnend, so daß das Gas abgefackelt wird. Durch e<strong>in</strong>e Umwandlung des<br />

Erdgases <strong>in</strong> GtL wird die Energiedichte stark erhöht und e<strong>in</strong> Transport wirtschaftlich. E<strong>in</strong>e Alternative zur<br />

GtL-Produktion ist die Umwandlung zu Flüssigerdgas (LNG = liquefied natural gas) und damit ebenfalls e<strong>in</strong>e<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Transportwürdigkeit durch e<strong>in</strong>e größere Energiedichte. Beide Varianten gew<strong>in</strong>nen <strong>der</strong>zeit stark an<br />

Bedeutung und können, wegen <strong>der</strong> Nutzung e<strong>in</strong>es Abfallproduktes, ökologisch positiv bewertet werden. Je nach<br />

Höhe des Ölpreises ist auch die För<strong>der</strong>ung von Erdgas zur GtL-Produktion lohnend. Große Vorkommen, wie<br />

beispielsweise im Nahen Osten, können erschlossen werden. Katar errichtet beispielsweise <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Konsortium mit Royal Dutch Shell und Qatar Petroleum e<strong>in</strong>e GtL-Anlage, die ab 2009 täglich 140000 Barrel<br />

produzieren soll. [3] In diesem Fall ist die CO 2 -Bilanz negativ und wegen <strong>der</strong> aufwendigen GtL-Synthese auch<br />

deutlich schlechter als bei marktnah geför<strong>der</strong>tem Erdgas, das ohne vorherige chemische Umwandlung genutzt wird.<br />

BtL<br />

Die CO 2 -Bilanz von BtL ist besser als bei fossilen Kraftstoffen, da bei <strong>der</strong> BtL-Verbrennung nur die CO 2 -Menge<br />

freigesetzt wird, die zuvor von <strong>der</strong> Pflanze aufgenommen wurde. Kritisiert wird, daß große Flächen notwendig s<strong>in</strong>d,<br />

um e<strong>in</strong>en nennenswerten Beitrag zur Kraftstoffversorgung zu leisten. Für Deutschland werden maximale Potentiale<br />

von 20 bis 25 % des Bedarfs angegeben. Diese Werte s<strong>in</strong>d jedoch als deutlich zu hoch anzusehen, da an<strong>der</strong>e<br />

Nutzungsmöglichkeiten <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Fläche, wie beispielsweise Nahrungs- und Futtermittelerzeugung,<br />

Substratbereitstellung von Biogasanlagen und Anbau nachwachsen<strong>der</strong> <strong>Rohstoffe</strong> für die chemische Industrie um<br />

diese Flächen konkurrieren. Im Zuge des Klimaschutzes ist vorgesehen, den Anteil von Biokraftstoffen <strong>in</strong><br />

Deutschland durch Erhöhung bestehen<strong>der</strong> M<strong>in</strong>destquoten deutlich zu erhöhen. Kritisiert wird, daß die Kosten pro<br />

e<strong>in</strong>gesparter Tonne CO 2 -Äquivalent bei den Biokraftstoffen höher s<strong>in</strong>d als beispielsweise bei<br />

Energieeffizienzmaßnahmen o<strong>der</strong> regenerativen Energien wie Strom aus W<strong>in</strong>d- und Wasserkraft und<br />

Biomasseheizkraftwerken.<br />

Literatur<br />

• Thorsten Gottschau: Biomass-to-Liquid(BtL)-Kraftstoffe – Übersicht und Perspektiven, dar<strong>in</strong> Exkurs XtL. In:<br />

Kraftwerk Feld und Wald. Bioenergie für Deutschland. Tagungsband zum aid-Forum Landwirtschaft 2006 am 10.<br />

November 2006 <strong>in</strong> Bonn. PDF [4]<br />

• Georg Schaub und Dom<strong>in</strong>ik Unruh:Synthetische Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe und M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung fossiler<br />

CO 2 -Emissione In: VDI-Berichte 1704 In<strong>nova</strong>tive Fahrzeugantriebe, VDI-Verlag 2002, Düsseldorf; Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong><br />

XtL-Erzeugung; Unterschiede zwischen CtL-, GtL- und BtL-Erzeugung; E<strong>in</strong>schätzungen <strong>der</strong> CO 2 -Emissionen

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