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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Sojamethylester 83<br />

Sojamethylester (SME; auch Sojaölmethylester) ist e<strong>in</strong> Gemisch von<br />

Methylestern, das aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 16<br />

bis 22 Kohlenstoffen besteht. Durch die chemische Umsetzung von<br />

raff<strong>in</strong>iertem Sojaöl mit Methanol wird Sojamethylester als klare,<br />

dünnflüssige, brennbare und <strong>in</strong> Wasser unlösliche Flüssigkeit<br />

gewonnen.<br />

In Nordamerika und damit weltweit stellt <strong>der</strong> aus Soja gewonnene<br />

SME den größten Anteil des Biodiesels, <strong>in</strong> Europa rangiert aus<br />

Importsoja hergestellter SME an Rang 2 nach dem Rapsmethylester.<br />

SME auf Basis von Vollraff<strong>in</strong>aten wird auch als Lösungsmittel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>dustriellen Produktion verwendet.<br />

Herstellung<br />

Unter Zugabe von Methanol zum Sojaöl entsteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er katalytischen<br />

Reaktion <strong>der</strong> Sojamethylester; als Nebenprodukt fällt Rohglycer<strong>in</strong> an,<br />

welches durch weitere Re<strong>in</strong>igung und Destillation zu Pharmaglycer<strong>in</strong><br />

verarbeitet wird. Die SME-Bildung erfolgt durch Umsetzen von Sojaöl<br />

mit Methanol nach folgen<strong>der</strong> Reaktionsgleichung:<br />

Vorbehandlung des Sojaöls<br />

Sojabohnen<br />

Nach <strong>der</strong> Anlieferung <strong>der</strong> Ausgangs- und Hilfsprodukte wird das e<strong>in</strong>gesetzte Sojaöl gere<strong>in</strong>igt. Zunächst wird das<br />

Rohöl durch Zugabe von Phosphorsäure unter Abspaltung von Phosphatiden entsäuert. Dabei entstehen<br />

Schleimstoffe, die mit Hilfe e<strong>in</strong>er Zentrifuge vom Öl getrennt werden. In <strong>der</strong> nächsten Prozessstufe wird die restliche<br />

Seife aus dem neutralisierten Öl ausgewaschen und anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vakuumtrockner getrocknet. Bevor das<br />

Rohöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Waschzentrifuge gegeben wird, wird Natronlauge zugegeben. Auf diese Weise werden die zuvor<br />

zugegebene Phosphorsäure und die restlichen Fettsäuren vollständig neutralisiert. Im Anschluss an das<br />

Zentrifugieren werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Separator die Schleimstoffe abgetrennt.<br />

Umesterungsprozess<br />

Der Hauptprozess <strong>der</strong> Methylester-Herstellung, die Umesterung, beruht auf <strong>der</strong> chemischen Reaktion von<br />

Triglyceriden mit Methanol zu Methylester und Glycer<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Gegenwart e<strong>in</strong>es alkalischen Katalysators<br />

beschleunigt verläuft. Die Umesterung f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> zwei h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>geschalteten Reaktoren statt, die jeweils mit<br />

verschiedenen Reaktionskammern versehen s<strong>in</strong>d, um e<strong>in</strong>e möglichst hohe Umsetzung zu dem Methylester zu<br />

erzielen. Den Reaktoren wird parallel sowohl Methanol als auch <strong>der</strong> Katalysator Natriummethylat zugeführt, um den<br />

Umesterungsprozess wie gewünscht zu ermöglichen. Bei Normaldruck und Temperaturen um 60 °C im 1. Reaktor<br />

und etwa 50 °C im 2. Reaktor werden die Esterb<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong> Triglyceride aufgetrennt. Mit Hilfe von

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