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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Stärke 118<br />

Körnerform die Regel. Sehr reich an Stärke s<strong>in</strong>d die zur Reservestoffspeicherung dienenden Gewebe <strong>der</strong> Samen,<br />

Knollen, Zwiebeln und Rhizome sowie die Holzstrahlen und das Holzparenchym im Holzkörper <strong>der</strong> Bäume. Diese<br />

Reservestärke unterscheidet sich durch ihre Großkörnigkeit von <strong>der</strong> fe<strong>in</strong>körnigen im assimilierenden Gewebe<br />

auftretenden Stärke. Die Bildung <strong>der</strong> Stärke erfolgt entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Chloroplasten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Plastiden,<br />

etwa <strong>in</strong> den farblosen Leukoplasten. Letztere treten beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> solchen chlorophyllfreien Geweben auf, <strong>in</strong> denen<br />

die Assimilationsprodukte <strong>in</strong> Reservestärke umgewandelt werden, wie <strong>in</strong> vielen stärkemehlhaltigen Knollen. Bei<br />

vielen chlorophyllhaltigen Algen, z. B. bei Spirogyra, treten die Stärkekörner an beson<strong>der</strong>en Bildungsherden im<br />

Umkreis von Pyrenoiden auf. Das Wachstum <strong>der</strong> anfangs ganz w<strong>in</strong>zigen Stärkekörner erfolgt durch E<strong>in</strong>lagerung<br />

neuer Stärkemoleküle zwischen die schon vorhandenen, während die zusammengesetzten Stärkekörner sich durch<br />

nachträgliche Verschmelzung und Umlagerung mit neuen Schichten bilden.<br />

Stärke ist das wichtigste Kohlenhydrat <strong>der</strong> menschlichen Ernährung. Auch viele Tiere ernähren sich von <strong>der</strong><br />

pflanzlichen Stärke. E<strong>in</strong>e Zusammenstellung <strong>der</strong> Stärke liefernden Arten f<strong>in</strong>det sich im Artikel Nutzpflanzen.<br />

Unter <strong>der</strong> Speicherstoffeigenschaft wäre letztlich noch <strong>der</strong> technische Zugriff auf den Energie<strong>in</strong>halt zu nennen,<br />

erläutert z. T. unter Bioenergie, o<strong>der</strong> Ethanol-Kraftstoff.<br />

Stärkespaltung<br />

Durch Enzyme (α-, β-Amylasen) kann Stärke gespalten werden. Dadurch entstehen Dextr<strong>in</strong>e bzw. Doppelzucker.<br />

Dies geschieht z. B. auch im Innern von Pflanzenzellen, denn im Leben <strong>der</strong> Pflanze liefert die Stärke z. B. das<br />

Material für den Aufbau <strong>der</strong> Zellwand. Auf ähnliche Weise kann <strong>der</strong> tierische und menschliche Körper Energie aus<br />

Stärke gew<strong>in</strong>nen. Dagegen ist Resistente Stärke für die Verdauungsenzyme unzugänglich. Amylasen werden aber<br />

auch als Mehlbehandlungsmittel e<strong>in</strong>gesetzt um Mehle besser backfähig zu machen. Speziell bei Roggen muss die<br />

Spaltung <strong>der</strong> Stärke <strong>in</strong> Folge natürlicher Amylase-Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel jedoch e<strong>in</strong>gedämmt werden, um die<br />

Backfähigkeit zu gewährleisten. Traditionell geschieht dies durch Säuerung <strong>der</strong> Teige.<br />

Verhalten beim Erhitzen (Verkleisterung)<br />

Stärke kann unter Hitzee<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong> Vielfaches ihres Eigengewichtes an Wasser physikalisch b<strong>in</strong>den, aufquellen<br />

und verkleistern. Beim Erhitzen mit Wasser quillt die Stärke bei 47–57 °C, die Schichten platzen, und bei 55–87 °C<br />

(Kartoffelstärke bei 62,5 °C, Weizenstärke bei 67,5 °C) entsteht Stärkekleister, welcher je nach <strong>der</strong> Stärkesorte<br />

verschiedenes Steifungsvermögen besitzt (Maisstärkekleister größeres als Weizenstärkekleister, dieser größeres als<br />

Kartoffelstärkekleister) und sich mehr o<strong>der</strong> weniger leicht unter Säuerung zersetzt. Bei kühlen Temperaturen bildet<br />

sich dieser Effekt langsam wie<strong>der</strong> zurück – man spricht von Retrogradation. Verkleisterte Stärke und geronnenes<br />

Klebereiweiß bilden die Basisstruktur o<strong>der</strong> Krume von Gebäcken je<strong>der</strong> Art.<br />

Nach heutigem (2004) Wissen entsteht bei Überhitzung von Stärken, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e beim Backen, Braten, Rösten,<br />

Grillen und Frittieren <strong>in</strong> Gegenwart <strong>der</strong> Am<strong>in</strong>osäure Asparag<strong>in</strong> das möglicherweise Krebs erzeugende Acrylamid.

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