Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...
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Verfahrenstechnik 216<br />
Elektrotechnik <strong>in</strong> das Fach mit e<strong>in</strong>. Der technischen Entwicklung folgend, führt dies mitunter zur Etablierung neuer<br />
Studienfächer, wie <strong>der</strong> Umwelttechnik, <strong>der</strong> Biotechnologie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lebensmitteltechnik.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass <strong>der</strong> deutsche und <strong>der</strong> englische Sprachgebrauch bei den Begriffen des Verfahrens- und<br />
Chemie<strong>in</strong>genieurwesens unterschiedlich ist. Als Process Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g wird im Englischen zwar die<br />
verfahrenstechnische Tätigkeit e<strong>in</strong>es Ingenieurs bezeichnet. Das <strong>der</strong> deutschen Def<strong>in</strong>ition für Verfahrenstechnik<br />
entsprechende Studienfach ist im englischsprachigen Ausland aber meistens das Chemical Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (ebenso z. B.<br />
auch im Spanischen: Ingenieria química). In Deutschland wie<strong>der</strong>um wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochschulausbildung zwischen<br />
Verfahrens- und Chemietechnik klar unterschieden.<br />
Studienabschluss ist <strong>in</strong> Deutschland meistens <strong>der</strong> Diplom-Ingenieur des jeweiligen verfahrenstechnischen<br />
Studienganges. Im Rahmen des Bologna-Prozesses erfolgt auch hier die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> neuen Abschlussgrade.<br />
Arbeitsmittel und Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verfahrenstechnik<br />
Die Verfahrenstechnik hat sich von ihren Anfängen im Rohrleitungs- und Kesselbau h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Wissenschaft entwickelt. Heute werden für die Auslegung <strong>der</strong> Prozesse neben<br />
• den Natur- und Materialwissenschaften für die Beschreibung des Prozesses und se<strong>in</strong>er stofflichen Auswirkungen,<br />
auch<br />
• die Wirtschafts-, Sozial-, Politik-, und Rechtswissenschaften für die Akzeptanz, die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und den<br />
Betrieb des Prozesses<br />
benötigt. Weiterh<strong>in</strong> wird für die Umsetzung des Prozesses im Anlagenbau auf alle an<strong>der</strong>en Ingenieurswissenschaften<br />
zurückgegriffen.<br />
Verfahrenstechnische Anlagen produzieren zwischen wenigen Gramm und mehreren hun<strong>der</strong>ttausend Tonnen pro<br />
Jahr. Produziert werden e<strong>in</strong>fache chemische Substanzen bis h<strong>in</strong> zu komplizierten Bauteilen. Um die Fülle an<br />
Prozessen beschreiben zu können, werden sie <strong>in</strong> physikalische nicht mehr s<strong>in</strong>nvoll trennbare Grundoperationen (en:<br />
unit operations) mit nur e<strong>in</strong>em physikalischen Vorgang, wie Mischen o<strong>der</strong> Verdampfen, zerteilt. Verfahrensschritte,<br />
die e<strong>in</strong>e räumlich untrennbare Komb<strong>in</strong>ation mehrerer Grundoperationen s<strong>in</strong>d, werden meist auch als<br />
Grundoperationen bezeichnet. Klassen von verfahrenstechnischen Grundoperationen s<strong>in</strong>d zum Beispiel:<br />
• Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stoffeigenschaften: Zerkle<strong>in</strong>ern, Kühlen, Trocknen, ...<br />
• Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stoffzusammensetzung: Filtration, Destillation, Elektrolyse, ...<br />
• Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stoffart: Oxidation, Hydrierung, Polymerisation, Gärung...<br />
Diese Grundoperationen werden ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gereiht und ergeben den Gesamtprozess. E<strong>in</strong> <strong>der</strong>art gestalteter Prozess ist<br />
berechenbar und betreibbar, aber nicht energie- und platzoptimiert. Der Kostendruck <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie und die<br />
besseren Simulations- und Analysemöglichkeiten sowie das bessere physikalische Verständnis führen dazu, dass<br />
immer mehr Grundoperationen heute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Prozessschritt komb<strong>in</strong>iert werden. Für das Verständnis des<br />
Gesamtzusammenhangs ist e<strong>in</strong>e Betrachtung des Prozesses <strong>in</strong> getrennten physikalischen Grundschritten jedoch<br />
s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Die Verfahrenstechnik glie<strong>der</strong>t sich daher immer noch entlang <strong>der</strong> physikalischen Vorgänge <strong>der</strong> Grundoperationen<br />
<strong>in</strong>:<br />
• mechanische Verfahrenstechnik,<br />
• chemische Verfahrenstechnik,<br />
• thermische Verfahrenstechnik und<br />
• den sonstigen Verfahren, die meist als physikalische Verfahren <strong>der</strong> chemischen Verfahrenstechnik<br />
zugeschlagen werden.<br />
Dazu kommt die nicht überschaubaren Anzahl von komplexen, nicht vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> trennbaren Verfahren wie:<br />
• biologische Verfahrenstechnik,<br />
• Grenzflächenverfahrenstechnik und