Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...
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Top<strong>in</strong>ambur 193<br />
verfrühen das Aufnehmen <strong>der</strong> Knollen zu vere<strong>in</strong>fachen, da sie erhöht<br />
liegen. Für e<strong>in</strong> Hektar werden je nach Knollengröße 1,2 bis 2 t Knollen<br />
benötigt, [4] Das entspricht 0,2 kg/m² (20 kg/Are). [3] Die optimale<br />
Bestandsdichte beträgt 3 bis 5 Knollen/m². [2]<br />
Top<strong>in</strong>ambur benötigt vor allem zu Kulturbeg<strong>in</strong>n Pflege durch<br />
Unkrautbekämpfung mittels jäten. [6] Danach überwuchert und<br />
verdrängt die Pflanze Unkraut, sodass es ke<strong>in</strong>e ertragsm<strong>in</strong><strong>der</strong>nde Rolle<br />
mehr spielt. [7] Werden zusätzlich noch die Blüten entfernt, kann <strong>der</strong><br />
Ertrag um 10-12 % gesteigert werden, wobei die Knollen im Mittel<br />
von 3,8 g auf 4,4 g größer wurden. [12] Bei e<strong>in</strong>er Kürzung <strong>der</strong><br />
Gesamtpflanze kommt es dagegen zu e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong><strong>der</strong>ertrag. [13]<br />
Obwohl die Pflanze auch auf nährstoffarmen Böden wachsen kann ist<br />
<strong>der</strong> Ertrag mit zusätzlicher Düngung höher. Frühere Versuche aus<br />
Frankreich und Deutschland (vor 1949) zeigen e<strong>in</strong>en hohen<br />
Kaliumbedarf. [7] Top<strong>in</strong>ambur benötigt zum Aufwuchs (<strong>in</strong> kg/ha<br />
Re<strong>in</strong>nährstoff) 100 Stickstoff, 50 P 2 O 5 , 150 K 2 O. Wenn vorhanden,<br />
nimmt die Pflanze bis 150 kg/ha Stickstoff auf, aber ohne großartigen<br />
Mehrertrag. [1] Englische Untersuchungen geben gar nur 50 kg/ha<br />
Stickstoff an. [11] Vor allem das Wachstum <strong>der</strong> oberirdischen<br />
Pflanzenteile nimmt stark zu. [14] Der Nährstoffgehalt (=<br />
Nährstoffabfuhr durch Knollenernte) je dt Knolle beträgt 0,26 kg N,<br />
0,14 kg P 2 O 5 , 0,62 K 2 O und 0,02 kg MgO.<br />
Knollen, sehr frühe Sorte wildwachsend,<br />
Ingelheim am Rhe<strong>in</strong><br />
Knollen, sehr späte rote Sorte<br />
Der Hauptzuwachs <strong>der</strong> Knollen erstreckt sich von Juli bis Oktober, [9] geerntet wird von November bis März/April<br />
vor dem Neuaustrieb <strong>der</strong> Knollen. [4] Nachdem die Blätter abfallen (E<strong>in</strong>fallen) werden die Stängel zur leichteren<br />
Ernte e<strong>in</strong>gekürzt. [6] Die Erträge betragen ca. 600 dt/ha Knollen, [15] bei guter Kultur können auch bis zu 800 dt/ha<br />
erreicht werden und im Hausgarten s<strong>in</strong>d Erträge von 2 bis 3 kg/m² üblich. [3] Für die Ernte s<strong>in</strong>d stärker ausgelegte<br />
Masch<strong>in</strong>en nötig, weil die Knollen stärker mit <strong>der</strong> Pflanze verwachsen s<strong>in</strong>d als Kartoffeln. [11] Im Gegensatz zu<br />
Kartoffeln verträgt die Top<strong>in</strong>amburknolle Frost, solang sie im Boden ist. [4] Um auch bei Frost ernten zu können,<br />
kann die Erde mit Stroh o<strong>der</strong> Laub bedeckt werden. [1] Nach <strong>der</strong> Ernte verbleibt meist e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>eren Knollen<br />
im Boden, dieser dient für die nächstjährige Kultur. Top<strong>in</strong>ambur bleibt für e<strong>in</strong>ige Jahre am gleichen Standort und<br />
wird jährlich abgeerntet. Erfolgt e<strong>in</strong> Kulturwechsel, wird am besten Wiese angesät, die mehrmals im Jahr gemäht<br />
wird. Das br<strong>in</strong>gt den Wuchs <strong>der</strong> Top<strong>in</strong>ambur zum Erliegen und sie verschw<strong>in</strong>det aus <strong>der</strong> Kulturfläche.<br />
Vermehrung<br />
Top<strong>in</strong>ambur wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vegetativ über Knollen vermehrt.<br />
Die Vermehrung über Samen wurde 1904 durch Vilmor<strong>in</strong> auf Korsika versucht. Das Resultat war e<strong>in</strong>e gelbe Sorte,<br />
die e<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>eren Geschmack aber weniger Ertrag brachte. [4] Wegen des späten Blütezeitpunkts reifen die Samen <strong>in</strong><br />
Mitteleuropa normalerweise nicht aus, so dass die Pflanzen ganz auf vegetative Vermehrung über die Wurzelknollen<br />
angewiesen s<strong>in</strong>d. Auch die Vermehrung mittels Meristemkultur ist aus den aus Blättern gewonnenen Zellen zu<br />
Züchtungszwecken möglich. [1] In Gouadeloupe existiert e<strong>in</strong>e Sorte ('Navet de Jérusalem'), die unter dortigem Klima<br />
beson<strong>der</strong>s schnell <strong>in</strong>nerhalb 90 Tagen Knollen bildet. [10]