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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Weiße Biotechnologie 264<br />

Enzyme <strong>in</strong> Wasch- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />

Waschmittel enthalten bestimmte Enzyme (z. B. Lipasen, Proteasen, Amylasen), die helfen, Verschmutzungen mit<br />

Fett, Prote<strong>in</strong> (Eiweiß, z. B. Blut, Eigelb) und Stärke durch Zerlegung <strong>in</strong> wasserlösliche Bestandteile zu entfernen.<br />

Die dadurch verbesserte Waschwirkung erlaubt das Herabsetzen <strong>der</strong> Waschtemperaturen und Waschdauer und e<strong>in</strong>e<br />

Verr<strong>in</strong>gerung des Wasser-, Waschmittel- und Energieverbrauchs gegenüber enzymfreien Waschmitteln.<br />

Zunächst erfolgte die biotechnologische Herstellung <strong>der</strong> Enzyme mit nicht gentechnisch verän<strong>der</strong>ten<br />

Mikroorganismen, die durch Selektion optimiert worden waren. Seit den 1980ern wird die Gentechnik e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

um höhere Ausbeuten zu erzielen und weitere Enzyme nutzbar zu machen. [8]<br />

Hormone<br />

Die Zuführung von Hormonen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> bei verschiedenen<br />

Krankheiten erfor<strong>der</strong>lich (zum Beispiel Wachstums- o<strong>der</strong><br />

Wechseljahresbeschwerden, Krebstherapie und an<strong>der</strong>e).<br />

Die schmerz- und entzündungsl<strong>in</strong><strong>der</strong>nde Wirkung des Steroidhormons<br />

machte beispielsweise Cortison als Medikament <strong>in</strong>teressant. Die<br />

aufwändige chemische Synthese <strong>in</strong> 37 Schritten wurde durch die<br />

ökonomischere biotechnologische Herstellung <strong>in</strong> 11 Schritten ersetzt.<br />

Unter an<strong>der</strong>em wurde die Stoffwechselleistung des Pilzes Rhizopus<br />

arrhizus verwendet. Mit Hilfe weiterer biotechnologischer Prozesse<br />

konnte darüber h<strong>in</strong>aus <strong>der</strong> Ausgangsstoff für die Cortison-Synthese,<br />

Diosgen<strong>in</strong>, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> mexikanischen Yams-Wurzel gewonnen wurde,<br />

ersetzt werden.<br />

Textil<strong>in</strong>dustrie<br />

Das Hormon Insul<strong>in</strong> (e<strong>in</strong> Peptidhormon) kann<br />

fermentativ durch Bakterien erzeugt werden.<br />

Zum Bleichen von Textilien wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Textil<strong>in</strong>dustrie Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 ) genutzt. Wasserstoffperoxid ist<br />

e<strong>in</strong> starkes Oxidationsmittel, das nach dem jeweiligen Bleichprozess wie<strong>der</strong> vollständig aus dem Textilmaterial<br />

entfernt werden muss. Im konventionellen Verfahren wird Wasserstoffperoxid durch zweistündiges Spülen mit<br />

heißem Wasser (80-95 °C) beseitigt. Trotz hohem Verbrauch an Wasser und Energie gel<strong>in</strong>gt jedoch e<strong>in</strong>e vollständige<br />

Entfernung des Bleichmittels erst durch Nachbehandlung mit verschiedenen Chemikalien.<br />

In dem biotechnologischen Verfahren wurde zur Entfernung des Bleichmittels Wasserstoffperoxid e<strong>in</strong> enzymatischer<br />

Prozess entwickelt. In diesem biotechnologischen Verfahren wird zur Nachbehandlung <strong>der</strong> Textilien das Enzym<br />

Katalase e<strong>in</strong>gesetzt. Dieses Enzym baut das Wasserstoffperoxid <strong>in</strong>nerhalb von wenigen M<strong>in</strong>uten bei 30-40 °C zu<br />

Wasser und Sauerstoff ab.<br />

Statt zweier Spülzyklen muss zur Entfernung des Bleichmittels nur noch e<strong>in</strong> Spülschritt mit warmem Wasser<br />

durchgeführt werden.<br />

Biopestizide<br />

Der weltweite Markt für Biopestizide, wie z. B. Mitteln für die Unkrautbekämpfung mit Mikroorganismen o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Produkten, wächst stark.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für Biopestizide ist die Produktion des Tox<strong>in</strong>s des Bodenbakteriums Bacillus thur<strong>in</strong>giensis. Das so<br />

genannte Bt-Tox<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong>, wirkt auf verschiedene Insekten toxisch, für an<strong>der</strong>e Organismen ist es aber ungiftig.<br />

Das Tox<strong>in</strong> wird fermentativ hergestellt und <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Suspension e<strong>in</strong>gesetzt. (In <strong>der</strong> Grünen Biotechnologie<br />

wurde das Gen des Bt-Tox<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Pflanzen übertragen (z. B. Bt-Mais), so dass sie das Prote<strong>in</strong> selbst synthetisieren<br />

können.)

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