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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Umesterungsanlage 211<br />

Industrieanlagen<br />

Mo<strong>der</strong>ne Industrieanlagen haben e<strong>in</strong>e Jahreskapazität von m<strong>in</strong>destens 100.000 Tonnen pro Jahr. [2]<br />

Katalysatoren<br />

Die Umesterung wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel alkalisch katalysiert. Zur Vermeidung von durch Wasser bed<strong>in</strong>gten<br />

Nebenreaktionen f<strong>in</strong>den als Katalysatoren hauptsächlich wasserfreie Alkoholate Verwendung, die als ca. 30%ige<br />

Lösung von Natrium- o<strong>der</strong> Kaliumalkoholat <strong>in</strong> Methanol e<strong>in</strong>gesetzt werden. [3]<br />

Verwendete Apparate<br />

E<strong>in</strong>e typische Umesterungsanlage benötigt Lagertanks für die Rohmaterialien und Endprodukte, Wärmetauscher zur<br />

Erhitzung des Reaktionsgemischs, Rührkessel zur Vermischung von Katalysator und Methanol. Des Weiteren<br />

werden Reaktoren sowie Apparate zur Phasentrennung von Roh-Biodiesel und Glycer<strong>in</strong>, Filtrieranlagen und<br />

Destillationsapparate zur Trennung von Biodiesel und Methanol und Restfeuchte benötigt.<br />

Verfahrensschritte<br />

Das Verfahren kann grob <strong>in</strong> die Schritte Umesterung, Trennung von Biodiesel und Glycer<strong>in</strong>, Wäsche des Biodiesels,<br />

Trocknung des Biodiesels und Aufarbeitung des Glycer<strong>in</strong>s und Rückgew<strong>in</strong>nung des Methanols unterteilt werden.<br />

Viele <strong>der</strong> Verfahrensschritte s<strong>in</strong>d mehrstufig. Bei großen Industrieanlagen wird die Umesterung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Prozess durchgeführt. Der Prozess kann durch Nah-Infrarot (NIR) Onl<strong>in</strong>e-Analytik überwacht<br />

werden.<br />

Umesterung und Trennung<br />

Als erster Schritt werden <strong>der</strong> Umesterungskatalysator und Methanol gemischt. Diese werden mit Pflanzenöl<br />

gemischt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen Kolonnen-Reaktor o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen Rührkesselreaktor gepumpt,<br />

von denen zwei o<strong>der</strong> mehr <strong>in</strong> Reihe geschaltet werden können. Dort f<strong>in</strong>det die Umesterung statt. Die typische<br />

Reaktionstemperatur liegt bei ca. 50 bis 65°C. Das Verfahren f<strong>in</strong>det unter Normaldruck statt. In <strong>der</strong> Regel wird<br />

Methanol im stöchiometrischen Überschuss e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Im unteren Teil des Reaktors sammelt sich e<strong>in</strong>e schwere basische Phase, die Glycer<strong>in</strong>, Methanol und Methanolat<br />

enthält und abgezogen und zwischengelagert wird. Die Biodieselphase enthält weiterh<strong>in</strong> Methanol, nicht abreagiertes<br />

Rapsöl sowie Seifen. Zur Vervollständigung <strong>der</strong> Reaktion werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Reaktor nochmals Katalysator<br />

und Methanol zum Ester-Gemisch gegeben und abschließend nochmals getrennt. Die leichte Esterphase<br />

("Roh-Biodiesel") wird danach gewaschen.<br />

Biodieselwäsche und Trocknung<br />

Verunre<strong>in</strong>igungen <strong>der</strong> Esterphase wie Methanol, Seifen und Glycer<strong>in</strong> werden durch Zugabe von Wasser <strong>in</strong><br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Waschkolonnen entfernt. Die Nebenprodukte werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zwischenlagertank gelagert. In<br />

e<strong>in</strong>em Settler wird das restliche Wasser vom Biodiesel getrennt. Die letzte Trocknungsstufe des Biodiesels erfolgt <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel als Vakuumtrocknung, zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dünnschichtverdampfer.<br />

Aufarbeitung des Glycer<strong>in</strong>s und Rückgew<strong>in</strong>nung des Methanols<br />

In e<strong>in</strong>er Kolonne werden Glycer<strong>in</strong> und Methanol destillativ von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennt. Die kondensierte Methanolphase<br />

wird wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Prozess zurückgeführt. Das als Sumpfprodukt zurückbleibende Rohglycer<strong>in</strong> wird angesäuert. Die<br />

Verunre<strong>in</strong>igungen Methanolat und Seife werden durch diesen Schritt <strong>in</strong> Methanol, Salz und freie Fettsäure überführt.<br />

Das re<strong>in</strong>e Glycer<strong>in</strong> kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Absetzgefäß von den Verunre<strong>in</strong>igungen getrennt werden.

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