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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Thermoplastische Stärke 186<br />

Thermoplastische Stärke<br />

Thermoplastische Stärke (TPS) ist e<strong>in</strong> thermoplastisches<br />

Biopolymer, bei dem die als Rohstoff dienenden Stärkekörner<br />

destrukturiert werden. Mit e<strong>in</strong>em Marktanteil von etwa 80 Prozent<br />

bildet thermoplastische Stärke den <strong>der</strong>zeit wichtigsten und<br />

gebräuchlichsten Vertreter <strong>der</strong> Biokunststoffe und wird aufgrund se<strong>in</strong>er<br />

Rohstoffbasis den Stärkepolymeren zugeordnet.<br />

Rohstoff Stärke<br />

→ Hauptartikel: Stärke, Stärke als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff<br />

Stärke tritt <strong>in</strong> verschiedenen Geweben und verän<strong>der</strong>lichen Anteilen<br />

aller grünen Pflanzen auf. Sehr reich an Stärke s<strong>in</strong>d die zur<br />

Reservestoffspeicherung dienenden Gewebe <strong>der</strong> Samen, Knollen,<br />

Zwiebeln und Rhizome sowie die Holzstrahlen und das<br />

Holzparenchym im Holzkörper <strong>der</strong> Bäume.<br />

Stärkemoleküle bestehen aus D-Glucose-E<strong>in</strong>heiten, die über<br />

glykosidische B<strong>in</strong>dungen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft s<strong>in</strong>d. Stärke besteht zu<br />

• 20–30 % aus Amylose, l<strong>in</strong>earen Ketten mit helikaler<br />

(Schrauben-)Struktur, die nur α-1,4-glykosidisch verknüpft s<strong>in</strong>d und<br />

• 70–80 % aus Amylopekt<strong>in</strong>, stark verzweigten Strukturen, mit<br />

α-1,6-glykosidischen und α-1,4-glykosidischen Verknüpfungen.<br />

Die Reservestärke unterscheidet sich durch ihre Großkörnigkeit von<br />

<strong>der</strong> fe<strong>in</strong>körnigen im assimilierenden Gewebe auftretenden Stärke. Sie<br />

Verpackungschips aus thermoplastischer Stärke<br />

Ausschnitt aus e<strong>in</strong>em Amylosepolymer<br />

Ausschnitt aus e<strong>in</strong>em Amylopekt<strong>in</strong>polymer<br />

bildet die Basis zur Gew<strong>in</strong>nung <strong>der</strong> Stärke aus stärkereichen Pflanzen. Die wichtigsten Pflanzen, die zur Gew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>der</strong> Stärke als Rohstoff genutzt werden, s<strong>in</strong>d Mais, Weizen und Kartoffeln <strong>in</strong> Europa, Afrika und Nordamerika<br />

sowieTapioka <strong>in</strong> Asien. Die Rohmasse wird von Beiprodukten wie Prote<strong>in</strong>en, Pflanzenölen und Pflanzenfasern<br />

gere<strong>in</strong>igt und entsprechend für die Nutzung vorbereitet.<br />

Eigenschaften<br />

Die Destrukturierung <strong>der</strong> Stärkekörner erfolgt während <strong>der</strong> Produktion im Extru<strong>der</strong> vorwiegend thermomechanisch<br />

und ist abhängig von <strong>der</strong> zugegebenen Wassermenge, den wirkenden Scherkräften sowie <strong>der</strong> Temperatur.<br />

H<strong>in</strong>zukommt e<strong>in</strong>e abhängig vom Wassergehalt stattf<strong>in</strong>denden thermochemische Verkleisterung durch die<br />

Wasseraufnahme <strong>der</strong> Stärkemoleküle.<br />

Durch die Polarität <strong>der</strong> Bestandteile Amylose und Amylopekt<strong>in</strong> kommt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> destruktierten Stärke zu<br />

molekularen Wechselbeziehungen, die zu e<strong>in</strong>er schweren Extrudierbarkeit sowie zu e<strong>in</strong>em spröden Material führen.<br />

Um diesem entgegenzuwirken werden <strong>der</strong> Stärke zur Plastifizierbarkeit Hilfsstoffe wie Wasser und Weichmacher,<br />

bsp. Glycer<strong>in</strong>, zugegeben. Die Glasübergangstemperatur T g , die bei re<strong>in</strong>er thermoplastischer Stärke bei e<strong>in</strong>er<br />

Temperatur von etwa 80]nbsp;°C liegt kann auf diese Weise stark verr<strong>in</strong>gert werden, das Material wird zäher und

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