Judikatur - Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie | TU Wien
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VwGH 10.7.1956, Slg 4125 A; 8.11.1979, 1713/79; 20.11.1984, 84/07/0261, 0262;<br />
12.10.1993, 92/07/0002<br />
7. Eine Uferschutzmauer im Bereiche eines stehenden öffentlichen Gewässers stellt keine<br />
bewilligungsfreie Ufersicherung iSd § 41 Abs 3, sondern einen Einbau vor, für den eine wr Bewilligung<br />
gem § 38 Abs 1 einzuholen ist.<br />
VwGH 15.11.1956, Slg 4196<br />
8. Der Begriff „<strong>Wasserbau</strong>" umfasst neben Wasserbenutzungsanlagen auch noch Anlagen zum<br />
Schutze, zur Abwehr <strong>und</strong> zur Pflege der Gewässer (zB Schutz- <strong>und</strong> Regulierungsbauten, Wasserversorgungsanlagen<br />
udgl.).<br />
Die Verrohrung eines offenen Gerinnes ist daher keine Wasserbenutzungsanlage, wohl aber ein<br />
<strong>Wasserbau</strong>.<br />
VwGH 26.3.1957, 1155/56<br />
Vgl unten VwGH 13.4.1967, 1753/66; 26.2.1998, 97/07/0189<br />
9. Mit einer nach § 38 erteilten wr Bewilligung wird ein Wasserbenutzungsrecht, das nach § 12 Abs 2<br />
iVm § 102 Abs 1 lit b Parteistellung im wr Bewilligungsverfahren über das Vorhaben eines anderen<br />
verschaffen könnte, nicht erworben.<br />
VwGH 3.10.1957, Slg 4439; 6.9.1974, 261/74, 2.2.1978, 2516/76; 22.6.1993, 93/07/0003<br />
(Hafenanlage); 23.11.2000, 2000/07/0059, 0060, 0061 (Hinweis auf VfGH 9.10.1975,<br />
VfSlg 7638, 26.9.1986, VfSlg 5758, VwGH 11.12.1997, 97/07/0177, 21.9.1995, 95/07/0115,<br />
0116, 16.11.1961, Slg NF Nr. 5663/A, 24.4.1958, Slg NF Nr. 4647/A, 3.10.1957, Slg NF Nr.<br />
4439/A); stRsp<br />
10. Eine nach § 38 erteilte Bewilligung vermittelt kein Wasserbenutzungsrecht, sodass hierauf auch<br />
nicht die Erlöschenstatbestände des § 27 Anwendung finden können.<br />
VwGH 3.10.1957, Slg 4439<br />
11. Bauliche Herstellungen der im § 38 Abs 1 angeführten Art unterliegen nicht der Bewilligung nach<br />
§ 9 Abs 1, weil es sich dabei nicht um eine wirtschaftliche Nutzung der Wasserwelle bzw des Wasserbettes,<br />
sondern nur um die Errichtung oder Abänderung baulicher Anlagen handelt.<br />
VwGH 3.10.1957, Slg 4439<br />
12. Die Errichtung eines Bootsanlegeplatzes am Ufer eines stehenden öffentlichen Gewässers bedarf<br />
einer wr Bewilligung nach § 38 Abs 1.<br />
VwGH 3.10.1957, Slg 4439<br />
13. Die Errichtung einer Bootsverleihanstalt an einem stehenden oder fließenden öffentlichen<br />
Gewässer bedarf nur dann einer wr Bewilligung, wenn iZm der Betriebsausübung Anlagen errichtet<br />
werden, die sich als bauliche Herstellung iSd § 38 Abs 1 darstellen.<br />
VwGH 24.4.1958, Slg 4647<br />
Die Ausübung der Schifffahrt selbst ist wr bewilligungsfrei (vgl § 6)<br />
14. Zur Einholung der Bewilligung nach § 38 ist der Auftraggeber <strong>und</strong> nicht der den Bau ausführende<br />
Unternehmer verpflichtet.<br />
VwGH 11.6.1959, 1203/58<br />
Gilt allgemein für alle wr bewilligungspflichtigen Vorhaben<br />
15. Bei der Forderung eines Gr<strong>und</strong>eigentümers nach einem Verbindungsweg unter einer Brücke<br />
handelt es sich nicht um ein zu berücksichtigendes Recht iSd § 12 Abs 2.<br />
VwGH 26.6.1959, Slg 5008<br />
Vgl aber ggf § 14<br />
16. Der Zweck allein ist dafür bestimmend, ob eine Anlage als Schutzbau bzw Regulierungsbau iSd<br />
§ 41 oder nur als besondere Herstellung iSd § 38 zu beurteilen ist.<br />
VwGH 16.11.1961, Slg 5663; stRsp<br />
Vgl Rsp zu § 9; siehe auch unten VwGH 20.7.1995, 93/07/0047 = RdU 114/1996<br />
17. Die wr Beurteilung von Vorhaben nach § 38 hat sich nur auf jene Bereiche zu erstrecken, die<br />
durch anderweitige gesetzliche Regelungen <strong>und</strong> auf ihnen fußende Genehmigungen nicht erfasst<br />
werden. Daraus folgt, dass jene öffentlichen Rücksichten, deren Wahrung durch solche anderweitige<br />
gesetzliche Vorschriften gesichert erscheint, nicht zu jenen zählen können, die § 105 unter dem<br />
allgemeinen Begriff „öffentliches Interesse" zusammenfasst.<br />
VwGH 15.2.1962, Slg 5719<br />
Ein Widerspruch mit öffentlichen Interessen, deren Wahrung einem anderen - vor allem<br />
landesrechtlichen - Genehmigungsverfahren als Hauptfrage obliegt (zB Naturschutz)<br />
berechtigt für sich allein die WRbeh noch nicht zur Versagung der wr Bewilligung, sehr wohl<br />
aber zu entsprechenden Auflagen iSd § 105<br />
18. Der Privateigentümer des Bettes eines öffentlichen Gewässers ist gr<strong>und</strong>sätzlich über den darüber<br />
befindlichen Luftraum verfügungsberechtigt; er kann daher diese Verfügungsberechtigung auch<br />
anderen einräumen.<br />
OGH 7.11.1962, 1 Ob 234/62<br />
<strong>Judikatur</strong> zum WRG 1870 – 2004 Seite 150 von 390