focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

chirurgie das global spezialisierte chirurgische Fach für das Kindesalter, d. h. von
der Geburt bis zum Abschluss des körperlichen Wachstums. Dabei sind Überschneidungen
mit anderen operativen Disziplinen möglich.
Die Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie des UKSH, Campus Lübeck, ist die
einzige Spezialklinik dieser Art im Land Schleswig-Holstein und damit nicht selten
letzter Ansprechpartner für Problemfälle aus Schleswig-Holstein und den angrenzenden
Bundesländern. Die Klinik verfügt über 38 Planbetten (40 aufgestellte Betten),
darunter eine Intensiveinheit mit 4 Intensivbetten (2 Überwachungsbetten und
2 Verbrennungsbetten) sowie eine kinderchirurgische Poliklinik mit allgemei- ner
Ambulanz, Notfallambulanz, speziellen Sprechstunden (präoperative Befunderhebung
und postoperative Kontrollen zu den Bereichen kongenitaler Fehlbildungen,
Kinderurologie, Kindertraumatologie einschl. Verbrühungen und Verbrennungen,
Hämangiomen, chirurgische Problemstellungen bis zum 16. Geburtstag),
Funktionsuntersuchungen und -behandlungen, berufsgenossenschaftlicher Unfallsprechstunde.
Im Berichtszeitraum wurden erste Schritte einer Umstrukturierung
begonnen. In Folge der neuen strukturellen Kooperation der Universitäten Kiel und
Lübeck wurden im Jahr 2003 Schwerpunktbildungen der beiden Kliniken für
Kinder- und Jugendmedizin in Kiel und Lübeck festgelegt. Ein sehr gewichtiger,
die „Zuordnungen“ vorgebender Faktor war der dem UKSH, Campus Lübeck, zugeordnete
interdisziplinäre Schwerpunkt Perinatalmedizin, Neonatologie und Kinderchirurgie.
Folge des neuen Abrechnungssystems nach DRGs und den veränderten Strukturen
sowohl der stationären als auch der ambulanten Patientenversorgung sind
neue Versorgungsabläufe und –einheiten. Daneben implizieren die stetig mit jedem
Jahr rückläufigen Zuschüsse der Landesregierung zum Etat des Universitätsklinikums
und die Unsicherheiten der Erlöse aus der Patientenbehandlung den
Zwang zur Einschränkung. So sind Umstrukturierungen beim Personal ebenso wie
bei Kooperationen vorhandener Spezialitäten unabdingbar.
Für die beiden Kinderkliniken des Lübecker Universitätsklinikums wurden daher
im Berichtszeitraum wichtige Weichenstellungen begonnen. So wurden die Pflegekräfte
beider Kinderkliniken zusammengefasst und schrittweise auf einen normalen
fachübergreifenden Einsatz vorbereitet. Dem Ausnutzen von Synergien diente
ebenfalls der „Umzug“ der Poliklinik und der Notfallambulanz der Klinik für Kinderchirurgie
in das Haus der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin; allerdings wurden
die dafür vorgesehenen baulichen Vorarbeiten bisher nicht ausgeführt, so dass zunächst
deutlich erkennbar in einem Provisorium gearbeitet werden muss. In der
unteren Ebene des Hauses 49 sind damit die drittgrößte und die viertgrößte
Poliklinik des UKSH, Campus Lübeck, mit ständig geöffneter Notfallambulanz
beider Kinderkliniken zusammengefasst worden. Die Arbeit beider Kinderkliniken
greift unter Beibehaltung und Intensivierung aller vorhandenen Spezialisierungen
und Kompetenzen zunehmend ineinander.
Am 1. November 2003 wurde der Lehrstuhl für Kinderchirurgie neu besetzt, 9 Monate
später der Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin. Damit sind die “Kinderfächer”
der Universität nach über 2 Jahren Vakanz wieder durch berufene Professoren
vertreten. Die notwendige Abstimmung unter den beiden Kinderfächern
wird nun ohne Einschränkungen fortgeführt und intensiviert.
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