focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Teilprojekt 1: Glukose und alternative Energiesubstrate als Modulator von
Appetit und Nahrungsaufnahme
In Projekt 1 steht die Modulation von Appetit und Nahrungsaufnahme durch Glukose
sowie alternative Energiesubstrate im Mittelpunkt. Folgende Fragen werden
in Humanexperimenten untersucht: 1. Steigert ein akuter zerebraler Glukosemangel
die Nahrungsaufnahme? 2. Wird die hypoglykämische Stimulation der
Nahrungsaufnahme durch die vermehrte Bereitstellung alternativer Energiesubstrate
reduziert? 3. Sind Appetit und Nahrungsaufnahme durch Plasmaglukose-Veränderungen
im physiologischen Bereich beeinflussbar? 4. Wie unterscheiden
sich die Effekte auf Appetit und Nahrungsaufnahme nach parenteraler
versus enteraler Glukosezufuhr? 4. Wie unterscheiden sich die Effekte parenteraler
Energiezufuhr in Form von Glukose versus Fett in Bezug auf Appetit und
Nahrungsaufnahme? 5. Welche Rolle spielt die Zeitkomponente bei der Energiezufuhr
in Bezug auf Appetit und Nahrungsaufnahme? Die Beantwortung dieser in
dem Projekt bearbeiteten Fragen gewährt neue Einblicke in die Regulation der
Nahrungsaufnahme beim Menschen und kann somit zu einem erweiterten Verständnis
der Pathogenese der Adipositas sowie des Metabolischem Syndrom
führen.
Bearbeiter: PD Dr. B. Schultes, M. Hallschmid
Kooperation: Institut für Neuroendokrinologie
Teilprojekt 2: Die Rolle des Gehirncorticosteroid-Feedbacks für die Glukoseregulation
Das Limbisch-Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-(LHPA) System spielt
eine herausragende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gehirnglukose. Es sichert
die bedarfsgerechte Glukoseversorgung des Gehirns, indem es die Allokation von
Energie zwischen Gehirn und peripherem Speichergewebe reguliert. Die Aktivität
des LHPA-Systems unterliegt einer Feedbackkontrolle durch hoch- und niedrigaffine
Gehirn-Corticosteroid-Rezeptoren, die den limbischen Mineralo-(MR) und
Glucocorticoid-Rezeptoren (GR) entsprechen. Cortisol bindet als Ligand an diese
Rezeptoren. Die Cortisol-gebundenen MR und GR bilden Homo- und Heterodimere,
die das Gehirncorticosteroid-Feedback vermitteln und so die Aktivität des
LHPA-Systems regeln. Im vorliegenden Projekt soll das Gehirncorticosteroid-Feedback
mit Hilfe eines mathematischen Modells nicht-invasiv bestimmt werden.
Mit Hilfe dieser Parameterschätzverfahren können Konzentrations-Zeit- Kinetiken
für Cortisol analysiert werden, die im klinisch experimentellen Teil des Projektes
durch CRH-Tests gewonnen werden. Das Parameterschätzverfahren liefert
als Ergebnis Parameter, die das Gehirncorticosteroid-Feedback von MR und GR
beschreiben.
Bearbeiter: Prof. Dr. A. Peters, Prof. Dr. H. L. Fehm
Kooperation: Prof. Dr. J. Prestin, Institut für Mathematik
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