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focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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Nichtwiss.<br />

Mitarbeiter: M. Fritzmannova, S. Gil, F. Brinkmann, E. Schoell<br />

Doktoranden: T. Ewers, S. Gebauer, S. Görgen, T. Kötter, S. Leyendecker, C.<br />

Mohr, M. Roehl, S.V. Schuknecht, Z. Bataghva<br />

Kooperation: Prof. Dr. J. Born, Dipl.-Psych. S. Fischer, Dipl.-Psych. S. Gais, Dr.<br />

Dipl.-Ing. M. Mölle (Neuroendokrinologie), Dr. U. Melchert<br />

(Radiologie), Prof. Dr. H. Siebner (Neurologie, CAU), Dr. C.<br />

Büchel, Dipl.-Psych. T. Wolbers (Neurologie, UKE Hamburg), Dr.<br />

R. van der Lubbe (Universität Utrecht, Niederlande)<br />

Förderung: DFG (Ve 110/13-1; For 457/1-1&2), Universität<br />

Neurogenetik<br />

Die Arbeitsgruppe für klinische und molekulare Neurogenetik beschäftigt sich mit<br />

der Erforschung genetischer Ursachen unterschiedlicher Bewegungsstörungen.<br />

Hierzu zählen monogene Dystonie- und Parkinsonsyndrome, sowie einige Formen<br />

spinozerebellärer Ataxien und seit kurzem das Restless-legs-Syndrom. Die experimentellen<br />

Arbeiten erfolgten seit April 1999 in den Räumlichkeiten des Institutes<br />

für Humangenetik (Prof. Schwinger) neu entstandenen und im November 2002<br />

deutlich erweiterten Labor der neurogenetischen Arbeitsgruppe der Klinik für<br />

Neurologie. Im Oktober 2004 zog die Arbeitsgruppe (mit Unterstützung der<br />

Possehl-Stiftung) in neue Laborräume im Multifunktionscenter (MFC) auf dem<br />

Innovationscampus Lübeck um.<br />

Im Bereich der Dystonien wurden das DYT1-Gen und dessen Genfamilie weiter<br />

charakterisiert Die Testung großer Patientenkollektive ermöglichte eine genauere<br />

Beschreibung des mit der GAG-Deletion im DYT1-Gens einher-gehenden<br />

Phänotyps und führte zur Entdeckung einer bisher unbekannten Mutation im<br />

DYT1-Gen – der erst dritten weltweit. Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

"Dystonie-Plus"-Syndrome ergaben zahlreiche Sequenzveränderungen im Gen für<br />

die GTP-Zyklohydrolase I, die mit Dopa-responsiver Dystonie assoziiert sind und<br />

führten zur Entdeckung eines neuen Mutationstypus in diesem Gen. Zu dessen<br />

sicherer und schneller Detektierung wurde ein Verfahren zur Gendosisanalyse<br />

entwickelt. Weiterhin wurden zahlreiche neue Mutationen im neuentdeckten<br />

epsilon-Sarkoglykan-Gen bei Patienten mit Myoklonus-Dystonie beschrieben und<br />

das phänotypische Spektrum erweitert. Die Arbeitsgruppe bestätigte klinischgenetische<br />

Beobachtungen, dass der reduzierten Penetranz bei der Myoklonus-<br />

Dystonie ein sogenannter "Imprinting"-Mechanismus zugrundeliegt, durch den<br />

jeweils nur das väterliche Allel abgelesen wird. Es erkranken daher nur diejenigen<br />

Mutationsträger, die die Mutation vom Vater geerbt haben. Diesen "Imprinting-<br />

Mechanismus" konnte die Arbeitsgruppe erstmals auf molekularer Ebene zeigen<br />

und Hinweise für die Ursachen für ein bei einzelnen Patienten vorkommendes<br />

gestörtes "Imprinting" aufdecken.<br />

Arbeiten zur Genetik des Parkinson-Syndroms umfassten großangelegte<br />

Mutationsanalysen von neuentdeckten Parkinson-Genen sowie Assoziationsstudien<br />

zu Polymorphismen in unterschiedlichen Parkinson-Suszeptibilitätsgenen.<br />

Dabei konnten zahlreiche neue, heterozygote, homozygote und "compound"heterozygote<br />

Mutationen nachgewiesen werden.<br />

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