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focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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Verbindung von alloplastischem mit biologischem Material stellt keine triviale<br />

Aufgabe dar. Im Zusammenhang mit der künstlichen Harnersatzblase bedeutet<br />

dies die Notwendigkeit, die körpereigenen Harnleiter mit entsprechenden tubulären<br />

Ansatzstücken der Ersatzblase zu verbinden bzw. das tubuläre Urinableitungssystem<br />

der Ersatzblase mit der Harnröhre zu konnektieren. Diesbezüglich<br />

wird im Tiermodell in vergleichenden Untersuchungen die optimale Lösung für die<br />

biokompatible Verknüpfung zwischen einerseits den Ureteren und andererseits der<br />

Urethra mit dem alloplastsichen Material der künstlichen Ersatzblase definiert.<br />

Hierbei finden als Lösungsansatz die vom kooperierenden Partner Prof. Wintermantel,<br />

München, vorgeschlagenen Konzepte Verwendung. Parameter für eine<br />

funktionell taugliche Konnektion sind Zugfestigkeit, ausreichende Ernährung des<br />

biologischen Materials bis zur Anastomose, innertes Verhalten des Implantatmaterials<br />

sowie reproduzierbare Kontrollierbarkeit der Schleimhautproliferation im<br />

Übergangsbereich und die Vermeidbarkeit von Inkrustrationen. Mit den derzeit<br />

noch laufenden Tierversuchen wurde im Juni 2004 begonnen.<br />

Seit vielen Jahren besteht eine enge Kooperation mit dem Forschungszentrum<br />

Borstel. Hauptschwerpunkt dieser Kooperation ist die Charakterisierung der Wirkungsweise<br />

des unspezifischen Immunmodulates Bacillus Calmette-Guérin (BCG)<br />

bei der Behandlung des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms. Nach transurethraler<br />

Resektion von oberflächlichen Harnblasenkarzinomen erfolgt die intravesikale<br />

Instillation von BCG. Hierdurch kann die Rezidivrate erfolgreich gesenkt<br />

werden. Die grundlegenden Unter-suchungen der letzten Jahre haben gezeigt,<br />

dass es nach Instillation von BCG in die Harnblase zu einer Entzündungsreaktion<br />

vom T1-Typ kommt. Die Immunaktivierung und Immunzellenrekrutierung wurde als<br />

komplexer und langanhaltender Vorgang charakterisiert, insbesondere die<br />

Funktion von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und Granulozyten und die zugrundeliegenden<br />

Aktivie-rungsmechanismen werden intensiv erforscht.<br />

Überdies liegt ein Schwerpunkt bei der Untersuchung der zytotoxischen<br />

Mechanismen im Rahmen der BCG-Therapie.<br />

Die Wirksamkeit von genetisch veränderten BCG-Stämmen, die in der Arbeitsgruppe<br />

erstellt wurden, wurde in Zellkulturen und in vivo überprüft.<br />

Weitere Forschungsschwerpunkte sind die inhibitionelle Tumorzellimplantation<br />

mittels Olegopeptiden oder Chemotherapeutika sowie die Rolle des Immunsystems<br />

bei der Wirkungsvermittlung von Chemotherapeutika.<br />

Die Klinik für Urologie verfügt über eine jahrelange und große Erfahrung<br />

hinsichtlich laparoskopischer Operationen im nationalen und internationalen<br />

Vergleich. Das Operationsspektrum umfasst die Nephrektomie und Nephroureterektomie,<br />

Fensterung von Nierenzysten und Lymphozelen, Varikozelenligatur,<br />

Diagnose und Therapie des Kryptorchismus, Nephropexie, Nierenbeckenplastik<br />

und andere, insbesonder diagnostische Eingriffe. Hinsichtlich der experimentellen<br />

Untersuchungen konnte eine umfassende Beschreibung des Operationstraumas<br />

sowohl am Schwein, als auch in der klinischen Anwendung bei Patienten belegt<br />

werden. Derzeit werden die klinischen Ergebnisse verschiedener laparoskopischer<br />

Eingriffe in prospektiven und retrospektiven Analysen studiert.<br />

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Gynäkologie werden tierexperimentelle<br />

Untersuchungen zum Wirkmechanismus einer lokalen Immuntherapie bei genitalen<br />

Papillomavirus-infektionen im Tiermodell untersucht. Verschiedene Kanin-<br />

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