19.12.2012 Aufrufe

focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

und cytoarchitektonischen Studien an Menschen wird jetzt versucht, die an<br />

Primaten gewonnenen Erkenntnisse auf den Menschen zu übertragen und nach<br />

menschlichen Besonderheiten zu suchen. In diesem Zusammenhang erscheint<br />

der Parietalkortex als ein Konglomerat von kleinen, hochspezialisierten Arealen,<br />

von denen jedes spezifische sensorische Information empfängt und in handlungsrelevante<br />

Information umwandelt. Wegen der regen Verbindungen mit dem<br />

Frontallappen, auch über das Cerebellum, stellt der Parietallappen eine Schnittstelle<br />

zwischen Wahrnehmung und Handlung dar, die der Kontrolle des Frontallappens<br />

unterliegt. Das parieto-prämotorische System ist ein integrativer Bestandteil<br />

des sogenannten dorsalen (oder des "wie") Weges der Informationsverarbeitung,<br />

der überwiegend für das Handeln im Raum zuständig ist. Es unterhält jedoch<br />

einen regen Informationsaustausch mit dem sogenannten ventralen (oder "was")<br />

Weg der Informationsverarbeitung, in dem Informationen über Objekte und die<br />

Umwelt verarbeitet werden.<br />

Dieser Schwerpunkt beschäftigt sich also mit den physiologischen und pathophysiologischen<br />

Mechanismen der höheren motorischen Kognition unter Berücksichtigung<br />

der neuesten Erkenntnisse aus der Primatenforschung. Des weiteren<br />

ist auch die Plastizität und die Reorganisation des sensomotorischen Systems<br />

nach Schlaganfall ein wesentlicher Bestandteil des Schwerpunktes. Das Spektrum<br />

dieses Schwerpunktes wird um strukturelle und funktionelle kernspintomographische<br />

Untersuchungen von Patienten mit genetisch determinierten Erkrankungen<br />

des motorischen Systems, insbesondere mit spinozerebellären Ataxien<br />

und Parkinsonismus.<br />

Steuerung und Modifikation von Augen- und Handbewegungen durch interne<br />

cerebelläre Modelle<br />

Zielgerichtete Augen- und Armbewegungen inklusive der Feinmotorik der Finger,<br />

werden durch ein cerebro-cerebelläres Netzwerk gesteuert. Zur Ausführung zielgerichteter<br />

Bewegungen muss zuerst das Ziel in den Aufmerksamkeitsfokus gebracht<br />

werden. In Abhängigkeit von der Komplexität der durchzuführenden Bewegung<br />

wird das Ziel lokalisiert, der aktuelle Status des Systems erfasst und schließlich<br />

werden die Zieltrajektorien für die Augen-, die Hand-, oder die kombinierten<br />

Auge-Handbewegungen generiert. Gegenstand dieses Schwerpunktes ist, inwieweit<br />

das Kleinhirn (Cerebellum) interne Modelle zur exakten Ausführung der erforderlichen<br />

Bewegungen zur Verfügung stellt und wie diese während des<br />

Bewegungsablaufes im Zusammenspiel mit den frontalen und parietalen Arealen<br />

modifiziert werden. Diese Mechanismen werden sowohl an gesunden Probanden<br />

als auch an Patienten mit fokalen cerebellären Läsionen und mit degenerativer<br />

cerebellärer Atrophie untersucht.<br />

Bearbeiter: Prof. Dr. F. Binkofski, PD Dr. M. Nitschke, Dr. A. Baumgärtner,<br />

Dr. K. Lasek, Dipl.-Psych. D. Ertelt, A. McNamara, M.Sc., Dipl.-<br />

Ing. C. Erdmann, Dipl.-Psych. A. Sprenger, Prof. Dr. D. Kömpf<br />

Doktoranden: T. Arp, O. Oglou, K. Ludwig, G. Vassilew, J. Riesel<br />

Kooperation: Prof. Dr. D. Petersen (Neuroradiologie), Dr. Dipl.-Phys. U.<br />

Melchert (Radiologie), Dr. R. Lencer (Psychiatrie), Dipl.-Psych. S.<br />

368

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!