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focus mul - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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Zwangsstörung<br />

Die Erforschung der Zwangsstörung erfordert einen interdisziplinären Ansatz,<br />

wobei insbesondere die Bedeutung neurowissenschaftlicher Aspekte für das Verständnis<br />

der Erkrankung immer mehr erkannt wurde. Dank der verbesserten Verfügbarkeit<br />

bildgebender Verfahren liegt mittlerweile eine Vielzahl von Befunden zu<br />

neuroanatomischen und hirnmetabolischen Auffälligkeiten bei Zwangspatienten<br />

vor, welche die Relevanz neurobiologischer Faktoren für die Pathogenese und<br />

Aufrechterhaltung dieser Erkrankung belegen. Studien zur Pathogenese der<br />

Zwangsstörungen zeigen insbesondere neurobiologische Auffälligkeiten im Bereich<br />

des orbitofrontalen Cortex und der Basalganglien. In diesem Schwerpunkt<br />

werden Studien mit Zwangspatienten zur Okulomotorik, Genetik und zur Tiefenhirnsti<strong>mul</strong>ation,<br />

sowie eine kontrollierte Medikamentenstudie zur Wirksamkeit des<br />

Neuroleptikums Quetiapin durchgeführt. Neben der Erfassung des prädiktiven<br />

Wertes bestimmter neurobiologischer Auffälligkeiten für das erfolgreiche Ansprechen<br />

auf Psychotherapie soll überprüft werden, inwieweit neurobiologische<br />

Funktionsstörungen durch gutes Ansprechen auf eine Psychotherapie normalisierbar<br />

werden, und ob die Befunde am Ende der Behandlung prädiktive Aussagen<br />

in Hinblick auf das Auftreten von Rezidiven besitzen.<br />

Bearbeiter: Prof. Dr. F. Hohagen, Dr. A. Kordon, Dr. M. Anlauf, R. Horbach,<br />

K. Ober, Dr. K. Wahl, Dr. B. Zurowski<br />

Kooperation: PD Dr. U. Voderholzer, Universität Freiburg, Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychosomatik, Prof. Dr. C. Weiller, Dr. Chr. Büchel, Neurologische<br />

Klinik, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf,<br />

NeuroImage Nord, Prof. Dr. D. F. Braus, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf,<br />

NeuroImage Nord, Prof. Dr. J. Henning, Institut für Experimentelle<br />

Physik, <strong>Universitätsklinikum</strong> Freiburg<br />

Förderung: DFG<br />

Biologische Faktoren psychotischer Störungen<br />

Im Forschungsschwerpunkt „Biologische Faktoren psychotischer Störungen“ stehen<br />

drei methodische Herangehensweisen im Mittelpunkt: (1) Die genaue Analyse<br />

okulomotorischer Defizite des sakkadischen und/oder des langsamen Blickfolgesystems<br />

erlaubt Rückschlüsse auf zugrundeliegende perzeptive, motorische<br />

oder sensomotorische Störungsmechanismen bei Patienten mit psychotischen<br />

Störungen; (2) Okulomotorische Paradigmen können in funktionellen bildgebenden<br />

Verfahren (fMRT) eingesetzt werden, die Aussagen über veränderte Aktivierungen<br />

kortikaler Areale und neuronaler Netzwerke erlauben; (3) In genetischen<br />

Kopplungs- und Assoziationsstudien werden (a) okulomotorische Defizite<br />

als phänotypischer Marker für Schizophrenie eingesetzt und (b) mögliche genetische<br />

Veränderungen als Ursache für durch Dopaminantagonisten induzierte Bewegungsstörungen<br />

untersucht.<br />

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