XXVI Congreso Internacional de Americanistas

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die gewohnlieh als Kesseltreiben abgehalten werdcn: Ein Sehlag wirLi
von den Se1'1ützen und Treibern So umstellt, dass rnehrere Treiber abwechselnd
auf einen Schützen kornmen, und dann gehen alle Teilnehmer,
mogliehst einen Kreis bildend, nach der Mitte zu; das aufst:hende Wild
(Hasen, gelegentlieh ein Fuchs) wird hierbei erl;: gt. AIso die gleiehe
Praxis, wie wir sie bei den Pueblo kennen lé rnten, aber nicht mehr die
zeremoniell primitive bei welcher die Jager von einem Kreise aus nach
dem Horizonte zu in den vier Richtungen auslaufen, sondo rn die aueh
dort vorkommende umgekehrte, welche genau uns:rem Kesseltreiben entsprich
t und als Abanderung naeh Vergessen des urspri.inglieh sakralen
Zweckes und Übrigbleiben des ursprünglieh sekundaren materiellen aufzufassen
ist, weiJ die praktisch:n Resultate bei einem Kesseltreiben ja
viel grosser sind. Ausserdern erinnere man sich daran, dass unsere norddeutschen
Hasenjagden im Tiefwinter abgehalten werden (also wohl eine
malte Sonnenwendzeremonie darstellen) und das gesellschaftlichc
Ereignis der Saison bilden, 'Welchesalles übrige in si eh konzentriert; beginnt
ja solch eine Jagd mit einem opulenten Frühstück und schliesst
mit einem üppigen Diner. .. Aueh das heute freiwillige Über~enden einiger
sehóner Hasen an die "Grossen" des Kreises (Distriktkornrnissar, Genclarm
etc.) macht ganz den Eindruck einer früher bestandenen Pflicht,
man denke an die Zuñi! Damit vergleiche man auch den noch komplizierteren
Ritus der Pueblostamme. Die Erklarung des Weidmannes, man
solle die Hasen einmal im Jahr treiben und abschiessen, im übrigen in
Ruhe lassen um einen guten Wildstand zu erzielen, mag in praxi richtig
sein, geht der Sache aber nicht auf den Grund. Aueh hi er handelt es sien
m. E. um eine ursprünglieh rein sakrale Angelegenheit, von welcher nur
die rein wirtsehaftliche Seite übrig geblieben ist. Es ist moglich, dass ein
vergleichendes Studium altweltlieher, insbesondere europaiseher Jagdbrauche
von ethnologischem Standpunkte aus hi: r einige Aufklarung
bringt.
J edenfalls bietet Amerika mit seinen altertümliehen Gebrauehen, die
sieh ofters gerade hier ausg zeichnet erhalten haben, Geleg,enheit, die
Al te Vvelt besser zu verstehen, der wir se1ber angehorcn. Darin liegt ja
gerade der grosste R iz der Amerikanistisk, vorausgesetzt, dass sie nieht
auf dem Pflasler der Monroe-Doetrin kleben bleibt, sondern, naehdem
finmal grundlegencle :'v[onograph:en ül: cr rein amerikanische Einzelheiten
gesehaffen sind, ihren Horizont erweilert uno versueht, einer Sonderfrage
die entsprechende Stellung innerhalb der übrigen '\¡y, Itzonen anzuweisen.
So liegt es auch mit dem Thema, welchem di eser Vortrag gewidmet
ist. Sehliessen wir ¡hn mit den schon :n, für :;eine Geschiehte ,des
Weltbildes gepragten Worten Ferdin,\D Eorks : "\Vir stehen hier am
Anfange der Ertrasselung von Kulturwanderungsurkunden, die von grosser
Bedeutung für die Volkerkunde sind, wenn diese ihre Aufgab.: in der
Weise