XXVI Congreso Internacional de Americanistas

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rend des 20. Jahrhunderts gerodet und besiedeIt worden, sodass dieseIben
fuer die BiIanz zwischen dem Bevoelkerungsstand zurzeit der Conquista
und um 1900 ausser Betracht bleiben muessen. Dazu kommt, dass ill
juengerer Zeit die Staedte erheblich an Einwohnerzahl zugenommen haben
und darum fuer ihre Umgebung eine seheinbare Verdichtung der Bevoelkerung
vortaeusehen, waehrend in der alten Zeit in MitteIamerika Stadtkultur
nur bei den Mayas eine sehr grosse Rolle gespielt hat, sonst
aber - naeh der Ausdehnung del' Stadtruinen zu schliesen - nur beseheiden
war. Vvenn ieh den Versueh mache, einen Vergleieh aus de"
wahrseheinliehen BevoeIkerungsstaenden der alten Zeit mit denen um
1900 herum zu versuehen und die verschiedenen Plus und Minus in beiden
Faellen in Betl'acht zu ziehen, so komme ich zu dem Sehluss, dass die
Einwohnerzahl zwar sicherlieh nicht so hoeh wie gegenwaertig (1935)
im ganzen gewesen sein wird, wohl aber dem Stande 1900 na he gewesen
sein duerfte, vielleicht sogar fast mit ihm uebereinstimmte. Um 1900
betrug die Bevoelkerung des Gebietes zwisehen der C0111ayaguasenke ulld
den Grenzen del' Staaten Oaxaca und Veraeruz rund 3 1/2 Millionen
Seelen. Nach meiner Schaetzung duerften es zur Conquitazeit minde­
.o tens e(1wa 3 Millionen gewe:sen sein. Dass ieh nun eine etvvas niedrigere
Bevoelkerung annehme fuer die Conquista als frueher, hat seinem Grund
darin, dass ich doch den Ein{\ruek ha be, aIs ob sehon 1900 die N aehr ·
f1aeche infolge von Neurodungen etwas gegenueber frueher zugenommen
haben duerfte.
Aber andererseits sind doeh auch Tatsachen bekannt geworden, di,:
vielleicht noch eine gewisse Erhoehung meiner Schaetzung erlaube..'1
wuerden, wie denn z.B. im Innern und an den Raendern des Mayagebirges
(Coclcscomo Mountains) in Britisch H o11,duras durch englische
Archaeologen eine Reihe von ans.ehnlichen Ruienenplaetzen gefunden
worden sind, in Gebi'eten, die ich 1&)6 bei einer Durchquerung als voeIlig
unbewohnt il ngetroffen hatte.
Leider bin ich mit den uebrigen Gebieten des tropischen Mexico und
:¡yIitteIamerilca nicht so eingehend bekannt, wie mit dem bisher naehel'
betrachteten noerdlichen Mittelamerika, obgleich ich auch in ihnen ausgedehnte
Reisen ausgefuehrt habe, um in aehnlicher Weise wie oben an
der Hand der erhaltenen aeltesten Berichte einen Vergleich durchfuehren
zu koennen. Wenn wir aber annehmen, dass im grossen Durchschnitt in
den uebrigen Teilen des tropisehen lVIittelamerika- und Mexieo ;.¡ehnliche
mittlere Volksdichte geherrscht haette, wie in noerdlichen Mittelamerika,
so erhielte man fuer das tropische clsisthmische Mexico ueber 5 Millioncn
Seelen, fuer das suedliche Mittelamerika aber ungefaehr 2 1/2 Millionen
Eintwohner. 'Wenn letztere Zahl ungefaehr dem Bild entsprich, das der
Leser der alten Berichte kennt, ist erstere 'Zahl damit nicht im Einklang:
das Hochland von Anahuac war offenbar ausserol'dentlich dicht bevoelkert,