XXVI Congreso Internacional de Americanistas

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Von Wiehtigkeit ist es, sieh bei a11en Ueberlegungen ueber die Bezi~h.ungen
zwisehen Feldbauflaeehe l1nd moeglieher Volkszahl darueber ldar
zu sein, dass die blosse Angabe der Flaeehe noeh keine zuverlaessige
Vorstellung der erreiehbaren Ernten uebermittelt, da ja im Tiefland auf
bewaesserten fruehtbaren Boeden allj aehrl ieh zwei, stelJenweise s.oga r
d rei Ernten abgenoffimen werden koennen, \\';:eh rend in groesseren Hoehen
wegen der .1aengeren Vegetationsdauer nur mehr eine Ernte i111 J ahre
moeglich ist. Dazu kommt, dass die Boeden sieh in grossen Hoehen nach
der Aberntung auf unbewaessertem Lande nm sehr langsam wiede!'
erholen, selbst wenn sie mit Llamamist gedl1engt worden sind. Infolgedessen
muessen mit wachsender Hoehe nach den Ernten immer laengere
Brachen eingeschaltet \verden: an der oberen Kulturgrenze, die bei LJ.
Paz (Bolivia) in 4100 m Hoehe li egt, werdcn nach meinen 'Erkundigungen
sogar nach jeder Ernte 7 Jahre Brache eingeseha ltet. U nter solchen
Umstaenden ist ein Vergleieh der Feldflaechen an sich noch kein Mittel
zu eiller Zllverlaessigen J\erechllung del ll1 ceglich en \/olksza11l , da uebera ll
erst bestimmte Korrekturen angebracht werden muessen, was nur bei
genauester Kenntnis der einzelnen Gegenden. ihrer Feldgebraeuche und
Leistungen sowie - wofuer gegenwaertig z.T.noch garnicht die noetigen
Unterlagen vorliegen -
moeglieh \-vaere.
des Naehrwertes der einzelnen Anbaugewaechse
'\Nenn so eine zahlenl1laessige Besli1111l1Ung der ernaeh rlen Volksmasse
fuer die Incazeit unmoeglich ist (umsomehr, als ueber die Ausdehnung
der unbewaesserten Felder oft keine Anzeichen erhalten sind), so bJeibt
doeh das schon oben angefuehrte MOll1ent in Geltl1ng, dass die alten Indianer
siel1erlieh ciie 1l1uehsamen Terrassenbal1ten nicht aufgefuehrt haetten,
we11n sie nicht auch diese kleinen Feldflaeehen trotz ihrer in den
grossen Hoehen sehr beseheidenen L eistungsfaehigkeit fuer notwendig
eraehtet haetten. Auch glaube ich, dass die Flaeche der bewaesserten
Terrassen, die sicherlieh weit leistungsfaehiger waren als die unbewaesserten
Felder, damals etwds groesser war, als gegenwaertig, denn
H. Kinzl beriehtet mir brieflich (1935), dass in Peru uebera11 die Spuren
einer ausgedehnteren Besiedelung vorhanden sind (8). Das gilt sogar noch
fuer die heute in so weiten Umfang landwirtschaftlich genutzte Kuesten­
Jandschaft. In der Umgebung von Chimbote und von Casagrande kenne
ich alte Bewaesserungsanlagen, die fuer manche heute wuest liegende
Flaeche bestimmt gewesen sein mussten. Ob aber die Bevoelkerung an der
Kueste ehemals groesser war als heute, ist damit freilich nicht entsehieden.
Zahlreich sind die alten Siedelungsspuren und die Reste alter iWasserleitungen
in del' Cordillera Blanca oberhalb der heutigen Siedelungsgrenze.
Bemerkenswert ist, dass sehon Eric BOman (9) in Jujuy alte
Terrassen festgestellt hat, die oberhalb der jetzigen Kulturgrenze liegen,
was man als Anzeichen einer leichten Klimaschwankung ansehen kann,