XXVI Congreso Internacional de Americanistas

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des nachtlicen Himl11els und zugleich parallel das Erscheinen auf Erden
bedeutet. Bevor sie aber ihren VVeg antreten und sich als Sterne in Bewegung
setien konncn, ist ein Blutopfer notig. Der Entschluss dazl1
wird durc'h dieWorte ausgedrückt: "Wohlan! Lasst uns nahren, lasst
uns wil!ensstark machen, lasst uns am Gesasse die Adlerschale und das
Saugrohr unserer Lebensmittel heilen. Vielleicht lassen wir (sonst) unseren
Schopfer und Gestalter vor Hunger umkommen." Die Aderschak,
die das \Veltal! bedeutet, in dem die Gestirne in ihrem Laufe 'Wi.e durch
den Leib des Erdl1ngeheuers hindurchgehen, muss also einen offenen
Leib behalten, damit dieser Kreislauf, von d~ m alles Gedcihen 'Überhaupc
abhangt, moglich sei. Davon ist aber zugleich das Gedeihen der Gottheit,
"un5':res Schopfers und Gestalters", abhangig. Dieses Blutopfer wird
nicht durch Darbringen eines Mensch: n vollzogen, sondern man schi,e sst
mit Pfeilen auf Gevvachse, den Nopalkaktus und das Malinalli-Gras, al!>
deren i\Vunden Blut herauskommt.
Dieses Blutopfer erinnert an die vormexikanischen Ideen, wie wlr
sie noch bei den sprachverwandten Pimastammen, besonders den Huichol,
finden, bei denen das G~deihen der Welt von der Hirschjagd abhangt.
die von den Feuergottern, in erster Linie von dem Sonnengott und den ~
Morgenstern, ausgefTÜhrt wird. An Stelle des Schiessens auf Hirsche tritt
aber auch das Schiessen nach dem Peyote genannten Kaktus, der ebenfa
lis als Hirsch gilt. Hirsche und Kakten sind aber d:e Abbilder \un
Sternen. VVir haben also damit den Vergleichspunkt mit dem altmexikanisch:
n Opfer erreicht, bei dem der Nopalkaktus und das Malinalli­
Gras als Gewachse des nachtlichen Himmels, als Sterne, gelten, und wo
noch in aztekischer Zeit der Jagdgott und Sterngott des nordlicheIl
Sternhimm::Is Camaxtli oder Mixcouat[ Opfer van Hirsch:n und als
Hirsche dargebrachter Menschen erhielt (2).
Vor J em Blutopfer wird noch als hauptsachlicher weltlicher Akt
erzahlt, class den Chichimekenführern van cien beiden Toltekenherrschern
die Nasen durchbohrt werden, \Vodurch sie zu H errschern bestimm~
werden. In 10 Tagen wird dann der Weg nach Cholu[a zuriÜckgelegt.
wobei aber an jedem Tage eine ganze Arizahl von namentlich aufge ·
frÜhrten Orten berührt werden. Nach der Ankunft in Cholula werden die
Xochimilca une! die übrigen Feinde der Tolteken vernichtet, und die
Führer in der Art des Xipeopfers, teils durch B·. kampfen auf dem
runden Stein, teils durch Erschiessen auf dem Gerüst dargebracht.
Darauf geben die Tolteken den Chichimekan Frauen zur Ehe l1nd
beg:eiten sie eine Strecke auf del' Wanderi.111g zu ihren künftigen Wohn­
(2) Naheres über die beiden letzten Abschnitte siehe in meiner Arbeit: Die
altmexikanisehe Urheimat Chieomoztoe naeh der Historia Tolteca Chichimeea,
Friederiei-Festschrift Baessler Archiv.