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Sammlung aller Glossen des Altsächsischen, 1987

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<strong>Glossen</strong> Rom, Biblioteca Vaticana Pal.lat. 288<br />

Frankenthaler <strong>Glossen</strong><br />

Überlieferung: Rom, Biblioteca Vaticana Pal.lat. 288.<br />

Die Handschrift im Quartformat umfaßt 302 Blätter. Sie besteht aus<br />

sechs Teilen. Der erste Teil reicht von Blatt 1 bis 61. Er enthält auf<br />

Blatt 1 bis 8a Expositio super tobyam Bede presbiteri, auf Blatt 8a<br />

bis 34b Hrabans Judithkommentar, auf Blatt 34b bis 53a Hrabans<br />

Estherkommentar, alles von einer Hand. Auf Blatt 53a beginnen von<br />

einer anderen Hand zweispaltig lateinisch und deutsch Kontext- und<br />

Interlinearglossen zu den biblichen Büchern bis Regum III. 6,8. Blatt<br />

58 gehört hinter Blatt 54, Blatt 61b ist leer. Nach einem Vermerk <strong>des</strong><br />

15. Jahrhunderts auf Blatt 54b gehörte die Handschrift der Augustinerchorherrenabtei<br />

Frankenthal zwischen Speyer und Worms, welche 1119<br />

gegründet worden war.<br />

Der zweite Teil reicht von Blatt 62 bis 108, stammt aus dem 11.<br />

Jahrhundert und enthält die paulinischen Briefe. Der vorn und hinten<br />

unvollständige dritte Teil (Blätter 109-114, 11. Jh.) gibt ein Kalendarium<br />

wieder, der vierte Teil (Blätter 115-157, 15. Jh.) quartus über<br />

de sacramentis, der fünfte Teil (Blätter 158-168, 14. Jh.) theologische<br />

Stücke (Blatt 158b Judeneid) und der sechste Teil (Blätter 169-302a,<br />

14. Jh.) kanonistische Texte.<br />

Inhalt: Die lateinischen Bibelglossen der mit den Handschriften<br />

Karlsruhe, Badische Lan<strong>des</strong>bibliothek Sankt Peter perg. 87, Sankt<br />

Gallen, Stiftsbibliothek 292 und Amiens, Bibliothèque Municipale Ms.<br />

110 verwandten Handschrift beruhen im wesentlichen auf der verbreiteten<br />

lateinischen Bibelglossatur C. Die deutschen Bibelglossen der<br />

vier Handschriften dürften sich von einer südrheinfränkischen Grundlage<br />

herleiten. Diese könnte den Ausgangspunkt für zwei altsächsische<br />

Bearbeitungen gebildet haben, von denen die ältere in der Karlsruher<br />

Handschrift erhalten ist und die vielleicht von ihr abhängige jüngere<br />

geringe Spuren in der aus Frankenthal stammenden Handschrift<br />

hinterlassen hat.<br />

Ausgaben: Reitzenstein, R., Germ. 31 (1886), 331-334; Steinmeyer,<br />

E.-Sievers, E., Die althochdeutschen <strong>Glossen</strong>, Bd. 4 1898, Neudruck<br />

1969, 251, 9-19; 251,29-38, Nr. 17; 254,3-22; 254,25-43, Nr. 37; 257,<br />

15-23; 257,36-258,4; 258,21-22, Nr. 50; 259,6-11; 259,25-30, Nr. 62;<br />

26o.22-24; 26o.45-47, Nr. 72; 261,14,Nr. 77 ; 263,4-6;263,24-26,Nr. 87;265,<br />

l.Nr.95: 267.11-2o; 267.31-4o.Nr. Io9; 269 . 2-3; 269,27,Nr.125:27o,3-4.27o,<br />

22 Nr. 42; Thoma.H.. PHB 85 (Halle 1963 ), 241-242.<br />

Literatur: Steinmeyer, E.-Sievers, E., Die althochdeutschen <strong>Glossen</strong>,<br />

Bd. 4 1898, Neudruck 1969, 607, Nr. 533; Bd. 5 1922, Neudruck 1969,<br />

109 ff.; Schröder, W., Kritisches zu neuen Verfasserschaften Walahfrid<br />

Strabos und zur althochdeutschen Schriftsprache, Z.f.d.A. 87 (1956/7),<br />

197; Bergmann, R., Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen<br />

<strong>Glossen</strong>handschriften, 1973, 94, Nr. 798; Klein, T., Studien zur<br />

Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem<br />

Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung,<br />

1977, 315 ff.<br />

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