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Sammlung aller Glossen des Altsächsischen, 1987

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Untersuchung bieten. Gleichwohl bleibt auch danach noch ein ununterscheidbarer<br />

Restbestand, der allgemein sowohl altsächsisch als auch altniederfränkisch<br />

oder sowohl altsächsisch als auch altmittelfränkisch/althochdeutsch sein<br />

kann.<br />

Insgesamt läßt sich die Zahl der auf diese Weise zu gewinnenden altsächsischen<br />

<strong>Glossen</strong> auf etwa 2500 schätzen, denen etwa 55 000 Wörter der altsächsischen<br />

Texte gegenüberstehen dürften. In vielen dieser Fälle dürfte dem<br />

altsächsischen Wort eine althochdeutsche oder auch altenglische Vorlage<br />

zugrundegelegen haben. Umgekehrt dürften auch hinter einzelnen althochdeutschen<br />

Lautgestalten altsächsische Vorlagen stehen.<br />

Inhaltlich betreffen die <strong>Glossen</strong> vor allem Bibel und Bibelkommentare, sonstiges<br />

kirchliches Schrifttum, Prudentius, Vergil, Sallust, Lukan, Juvenal, Vegetius,<br />

einige sachlich oder alphabetisch geordnete Glossare und einige wenige<br />

frühmittelalterliche Texte (Lex Alamannorum, Lex Ribvaria, Capitularia, Verzeichnis<br />

<strong>des</strong> Gandersheimer Kirchenschatzes, Petrus Mauritius von Cluny). Die<br />

möglichen zeitlichen Ansätze weisen — wenn man den Umfang der <strong>Sammlung</strong>en<br />

außer acht läßt — auf eine relativ gleichmäßige Streuung hin. Orte möglicher<br />

Glossierung sind Werden, Essen, Corvey, Hil<strong>des</strong>heim, Gandersheim,<br />

Merseburg, Lippstadt, Marienfeld, Paderborn, Magdeburg, Erfurt, Fulda,<br />

Mainz, Trier, Köln, Lothringen, Reichenau, Nordostfrankreich sowie Admont.<br />

Geordnet sind die <strong>Glossen</strong>handschriften — trotz gewisser damit verbundener<br />

Probleme — streng alphabetisch nach der heutigen deutschen Schreibweise <strong>des</strong><br />

(letzten bekannten) Aufbewahrungsortes und danach nach der alphabetischen<br />

Reihenfolge der dortigen Signaturen. Jeder <strong>Glossen</strong>wiedergabe geht eine kurze<br />

sachliche, in die Abschnitte Überlieferung, Inhalt, Ausgabe und Literatur<br />

gegliederte Einführung voraus. Wegen einer allgemeinen Einführung in die<br />

altsächsische Sprachwissenschaft ist auf die <strong>Sammlung</strong> <strong>aller</strong> altsächsischen<br />

Texte zu verweisen.<br />

Innerhalb der vorwiegend altsächsischen <strong>Glossen</strong>sammlungen ist trotz der<br />

damit verbundenen großen Schwierigkeiten althochdeutsches Sprachgut<br />

durch -*s^^~\, in vorwiegend althochdeutschen <strong>Glossen</strong>sammlungen altsächsisches<br />

Sprachgut durch gekennzeichnet.<br />

Zu danken habe ich für freundlichen Rat und liebenswürdige Hilfe vor allem<br />

Thomas Klein in Köln. Daneben bin ich für die praktische Unterstützung<br />

Monika Frese, Maria Zaschke, Angela Schaback, Angelika Heyter und Bettina<br />

Langenberg sehr verpflichtet. Gewidmet sei diese einfache, erstmals alle altsächsischen<br />

<strong>Glossen</strong> vereinigende <strong>Sammlung</strong>en der Erinnerung an Wilhelm<br />

Ebel in Göttingen.<br />

Gießen, den 14. 6. <strong>1987</strong> Gerhard Köbler<br />

VI

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