14.06.2013 Aufrufe

Sammlung aller Glossen des Altsächsischen, 1987

Sammlung aller Glossen des Altsächsischen, 1987

Sammlung aller Glossen des Altsächsischen, 1987

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Glossen</strong> Cambrai, Bibliothèque Municipale 2o4<br />

Gregor, Moralia in Job-<strong>Glossen</strong><br />

Überlieferung: Cambrai, Bibliothèque Municipale 204 s. 68b.<br />

Die Handschrift, welche früher die Signatur 199 trug, umfaßt 113<br />

zweispaltige Blätter im Folioformat. Sie enthält den Rest einer aus<br />

verschiedenen, aber in Unordnung geratenen Stücken <strong>des</strong> 9. und 10.<br />

Jahrhunderts bestehenden, im 10. Jahrhundert angelegten <strong>Sammlung</strong><br />

theologischen Inhalts. Hinter dem libellus de conflictu vitiorum atque<br />

virtutum stehen auf Blatt 68b die Namen der Todsünden. Die<br />

Handschrift befand sich nach einem Vermerk auf Blatt 112a im 12.<br />

Jahrhundert in Cambrai, wohin sie im 10. Jahrhundert mit einem der<br />

deutschen Bischöfe gekommen sein könnte.<br />

Inhalt: Zu den Namen der Todsünden finden sich 13 volkssprachige<br />

Kontextglossen. Die <strong>Glossen</strong> sind auch in den Handschriften Boulogne,<br />

Bibliothèque Municipale 56 aus dem 11. Jahrhundert aus Saint Bertin<br />

f. 172b (im 17. Jh. teilweise nachgetragen) bzw. Saint Orner, Bibliothèque<br />

Municipale 746 (16.-18. Jh. Saint Bertin, hier nachträglich<br />

eingelegt), Poitiers, Bibliothèque Municipale 69 f. 112b (11. Jh.),<br />

Saint Orner, Bibliothèque Municipale 116 (13./14. Jh.) enthalten.<br />

Zugrundeliegt eine althochdeutsche Übersetzung <strong>des</strong> Sündenverzeichnisses<br />

Papst Gregors <strong>des</strong> Großen, welche entweder am Ende <strong>des</strong> 8.<br />

Jahrhunderts oder zu Beginn <strong>des</strong> 9. Jahrhunderts vielleicht auf der<br />

Reichenau entstand. Vermutlich drangen bereits hier einzelne altsächsische<br />

Elemente in die alemannisch-fränkische Grundfassung ein.<br />

S. Karlsruhe, Badische Lan<strong>des</strong>bibliothek Aug. CXI.<br />

Ausgaben: Steinmeyer, E.-Sievers, E., Die althochdeutschen <strong>Glossen</strong>,<br />

Bd. 2 1882, (320 ff.), 321,26-31; 321,56-322,5; 322,21-24, Nr. 682<br />

(fehlerhaft); Gysseling, M., Altdeutsches in nordfranzösischen Bibliotheken,<br />

Scriptorium 2 (1948), 59 ff.; Stach, W., PBB 73 (1951), 271 f.;<br />

Blech,U., Germanistische <strong>Glossen</strong>studien in Handschriften aus französi -<br />

sehen Bibliotheken, 1977,118.<br />

Literatur: Bethmann, L., Z.f.d.A. 5 (1845), 205; Steinmeyer, E.-<br />

Sievers, E., Die althochdeutschen <strong>Glossen</strong>, Bd. 4 1898, Neudruck 1969,<br />

398, Nr. 49; Bergmann, R., Verzeichnis der althochdeutschen und<br />

altsächsischen <strong>Glossen</strong>handschriften, 1973, 12, Nr. 86; Bergmann, R.,<br />

Mittelfränkische <strong>Glossen</strong>, 2. A., 1977, 224; Klein, T., Studien zur<br />

Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem<br />

Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung,<br />

1977, 298 ff.<br />

58

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!