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Sammlung aller Glossen des Altsächsischen, 1987

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<strong>Glossen</strong> Brüssel, Bibliothèque Royale 18723<br />

Xantener Evangelienglossen<br />

Überlieferung: Brüssel, Bibliothèque Royale 18723.<br />

Die Handschrift (Xantener Evangeliar) in großem Quartformat umfaßt<br />

218 Blätter. Sie enthält die vier Evangelien, denen ein Prolog, die<br />

Canones evangeliorum und auf Blatt 16b die Bilder der vier Evangelisten<br />

vorangehen und denen nach dem Schluß <strong>des</strong> Johannesevangeliums<br />

auf Blatt 204b ein Capitular euangeliorum de circulo anni zweispaltig<br />

sowie auf Blatt 218a, 218b 16 und 2 Namen (aus Xanten?) und<br />

ein Sermo Augustini folgen.<br />

Die Handschrift gehörte nach einem Vermerk <strong>des</strong> 15. Jahrhunderts auf<br />

Blatt la einst (im 10. Jahrhundert) dem Stift Sankt Viktor in Xanten,<br />

später dem Pfarrer J.J. Stiels zu Maestricht. 1842 wurde sie von Jeks<br />

und Geets für 350 Franken in Löwen verkauft. Sie stammt aus dem 9.<br />

Jahrhundert und ist wohl um 810 in Aachen entstanden.<br />

Inhalt: Die Handschrift enthält zahlreiche volkssprachige Interlinearund<br />

Marginalglossen zu den Evangelien. Diese könnten am Ende <strong>des</strong><br />

10. Jahrhunderts (str.) im Süden der Erzdiözese Köln entstanden sein.<br />

Sie sind altmittelfränkisch, scheinen aber vereinzelte altsächsische<br />

Elemente zu enthalten. Diese könnten auf einen altsächsischen<br />

Schreiber oder noch eher auf eine altsächsisch beeinflußte Vorlage <strong>des</strong><br />

10. Jahrhunderts zurückgehen. Nicht ausgeschlossen ist, daß die<br />

altniederdeutschen Elemente altniederfränkisch sind und zusätzlich<br />

unter westfälischem Einfluß stehen.<br />

Ausgaben: Mone, F.J., Quellen und Forschungen 1 (1830), 273-280;<br />

Steinmeyer, E.-Sievers, E., Die althochdeutschen <strong>Glossen</strong>, Bd. 1,<br />

708,1-719,20; 719,31-51, Nr. 368; 723,1-39, Nr. 376; 725,1-726,13:<br />

726,26-39, Nr. 380; 738,1-739,11; 739,29-38, Nr. 398; Bd. 4 1898,<br />

Neudruck 1969, 397,32-34; Smet, G. de, FS Tschirch 1972, 333 f. (10<br />

<strong>Glossen</strong> nachgetragen).<br />

Literatur: Steinmeyer, E.-Sievers, E., Die althochdeutschen <strong>Glossen</strong>,<br />

Bd. 4 1898, Neudruck 1969, 397, Nr. 48 (fälschliche Signatur 18725);<br />

Bischoff, B., Scriptorium 22 (1968), 307; Bergmann, R., Verzeichnis<br />

der althochdeutschen und altsächsischen <strong>Glossen</strong>handschriften, 1973,<br />

11, Nr. 84; Bergmann, R., Mittelfränkische <strong>Glossen</strong>. 2. A. 1977, 171<br />

ff.; Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem<br />

und althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen<br />

Bedeutung, 1977, 161 ff.; Tiefenbach, H., Xanten-Essen-<br />

Köln, 1984.<br />

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