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Nick Hornby How to be good

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Kar<strong>to</strong>ns ne<strong>be</strong>n dem Baum (unter den Baum passten sie<br />

nämlich nicht) änderte nichts an meinem Un<strong>be</strong>hagen. Ich<br />

erinnere mich, wie ich dachte, dass ich genau die Sorte<br />

Mutter nicht sein wollte, als Tom und Molly mit einer<br />

Rabiatheit, die mich abstieß, gegen die Quadratmeter von<br />

Geschenkpapier losgingen; David sah meinen Gesichtsausdruck<br />

und flüsterte mir zu, ich sei die typische<br />

freudlose Li<strong>be</strong>rale, ein Mensch, der seinen Kindern nichts<br />

gönnt und sich selbst alles. Und sechs Monate später sitze<br />

ich hier, stinksauer, weil mein Sohn und meine Tochter<br />

nicht das <strong>be</strong>halten dürfen, was ihnen gehört, und bin<br />

trotzdem irgendwie auf der falschen Seite, ein Handlanger<br />

der Mächte des Bösen.<br />

»Wo hast du ihn hingebracht?«<br />

»Zum Frauenhaus in Kentish Town. Ich ha<strong>be</strong> in der<br />

Lokal<strong>be</strong>ilage davon gelesen. Sie hatten da ü<strong>be</strong>rhaupt<br />

nichts für die Kinder.«<br />

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Die verängstigten,<br />

unglücklichen Kinder verängstigter, unglücklicher Frauen<br />

ha<strong>be</strong>n nichts; wir ha<strong>be</strong>n von allem zwei. Wir ge<strong>be</strong>n einen<br />

winzigen Bruchteil ab von dem, was wir zu viel ha<strong>be</strong>n.<br />

Worü<strong>be</strong>r kann ich da sauer sein?<br />

»Warum müssen wir diejenigen sein, die ihnen was<br />

ge<strong>be</strong>n? Kann das nicht die Regierung machen?«<br />

»Die Regierung kann nicht für alles aufkommen«, sagt<br />

David. »Manche Sachen müssen wir selbst <strong>be</strong>zahlen.«<br />

»Ha<strong>be</strong>n wir ja«, sagt Tom. »Wir ha<strong>be</strong>n den Computer<br />

selbst <strong>be</strong>zahlt.«<br />

»Ich meine«, sagt David, »wenn wir uns Sorgen machen,<br />

was mit den armen Leuten passiert, können wir nicht<br />

darauf warten, dass die Regierung etwas tut. Wir müssen<br />

tun, was wir für richtig halten.«<br />

»Also, ich finde es nicht richtig«, sagt Tom.<br />

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