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Nick Hornby How to be good

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falsch war, mein Haus war voller Leute, die ich nicht<br />

kannte… Ich wäre noch verrückt geworden. Also musste<br />

ich wohl so handeln, oder? Natürlich ist es egoistisch,<br />

<strong>be</strong>quem und verwerflich, a<strong>be</strong>r zu der Zeit kam es mir so<br />

vor, als könnte ich nicht lernen, gut zu sein, ohne böse zu<br />

sein. Das muss doch jeder verstehen. Gott, der Erzbischof<br />

von Canterbury, Miriam S<strong>to</strong>ppard, jeder. Oder? Und es<br />

<strong>be</strong>deutet ja nicht, dass ich meine Kinder weniger lie<strong>be</strong>,<br />

und auch nicht, dass ich meinen Ehemann weniger lie<strong>be</strong><br />

(glau<strong>be</strong> ich zumindest, obwohl das auch eins der Dinge ist,<br />

ü<strong>be</strong>r die ich nachdenken muss)…<br />

Ich bin ausgezogen. In gewisser Weise jedenfalls. Es weiß<br />

nur keiner. Na ja, David und GoodNews schon, auch eine<br />

Kollegin namens Janet, aus Gründen, die noch erklärt<br />

werden, a<strong>be</strong>r nicht Tom und Molly, noch nicht. Ich le<strong>be</strong><br />

<strong>be</strong>ziehungsweise ü<strong>be</strong>rnachte jetzt in einem möblierten<br />

Zimmer gleich um die Ecke. A<strong>be</strong>nds bringe ich die Kinder<br />

zu Bett, ich stelle den Wecker auf viertel nach sechs am<br />

Morgen, dann ziehe ich mich an, marschiere aus dem<br />

Haus, kein Tee, kein Müsli, Nachthemd und Morgenrock<br />

in einer Plastiktüte, so dass ich um halb sie<strong>be</strong>n in unserem<br />

Haus bin. Die Kinder müssen normalerweise erst eine<br />

hal<strong>be</strong> Stunde später geweckt werden, doch für den Fall,<br />

dass eins von ihnen früher aufsteht, bin ich schon da.<br />

(Nachts werden sie jetzt kaum noch wach, und wenn, war<br />

es sowieso immer David, der sich um sie gekümmert hat,<br />

einfach weil ich diejenige mit dem richtigen Job war.) Ich<br />

ziehe dann wieder Nachthemd und Morgenrock an, um<br />

auch den letzten Zweifel zu zerstreuen, den die Kinder<br />

ha<strong>be</strong>n könnten – obwohl sie schon sehr misstrauisch sein<br />

müssten, um ihre Mutter, die sie a<strong>be</strong>nds zu Bett bringt und<br />

die am nächsten Morgen <strong>be</strong>im Frühstück anwesend ist, zu<br />

verdächtigen, nicht mehr <strong>be</strong>i ihnen zu wohnen -, und ich<br />

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