09.01.2013 Aufrufe

Nick Hornby How to be good

Nick Hornby How to be good

Nick Hornby How to be good

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Beziehung gemeinsam Urlaub. Da waren wir schon ein<br />

richtiges Paar, womit ich sagen will, dass es zwar Kräche<br />

gab, dass ich ihn an manchen Tagen nicht <strong>be</strong>sonders<br />

mochte und ich ihn nicht <strong>be</strong>sonders vermisste, wenn er<br />

oder ich ein paar Tage weg blie<strong>be</strong>n, obwohl ich mich<br />

da<strong>be</strong>i ertappte, mir irrelevantes Zeugs zu notieren, das ich<br />

ihm erzählen wollte, doch kein einziges Mal ha<strong>be</strong> ich<br />

darü<strong>be</strong>r nachgedacht, ob ich ü<strong>be</strong>rhaupt mit ihm zusammen<br />

sein wollte, denn irgendwas in mir wusste, dass es etwas<br />

Dauerhaftes war. Was ich sagen will ist wohl, dass unsere<br />

ersten Ferien keine Hochzeitsreise waren und die Chance<br />

eher gering war, dass wir die gesamten vierzehn Tage in<br />

den Federn blei<strong>be</strong>n und nur rauskommen würden, um uns<br />

gegenseitig mit exotischen Früchten zu füttern. Es war<br />

eher so, dass David nach einem kleinen Disput ü<strong>be</strong>r seine<br />

lockere Auslegung der Scrabble-Regeln, in dessen Verlauf<br />

ich ihn als erbärmliches, schummelndes Baby <strong>be</strong>zeichnet<br />

hatte, in eine zweiwöchige Trotzphase verfallen konnte. In<br />

diesem Stadium <strong>be</strong>fanden wir uns.<br />

Wir <strong>be</strong>kamen einen billigen Flug nach Ägypten, wo wir<br />

etwas herumreisen wollten, a<strong>be</strong>r an unserem zweiten Tag<br />

in Kairo wurde David krank – so schlimm wie nie wieder<br />

seither. Er delirierte, er ü<strong>be</strong>rgab sich alle zwei Stunden,<br />

und auf dem Höhepunkt verlor er die Kontrolle ü<strong>be</strong>r<br />

seinen Stuhlgang, und das in einem billigen Hotel ohne<br />

Toilette oder Dusche auf dem Zimmer, und ich musste ihn<br />

sau<strong>be</strong>rmachen.<br />

Einem Teil von mir gefiel das sogar, denn ich hatte mir<br />

Jahre zuvor einen Test ausgedacht (wahrscheinlich als ich<br />

mir zum ersten Mal vorstellte, Ärztin zu sein, und <strong>be</strong>griff,<br />

dass mein Privatle<strong>be</strong>n mitunter durchaus Ähnlichkeiten<br />

mit meinem Berufsle<strong>be</strong>n ha<strong>be</strong>n würde): Wäre ich dazu in<br />

der Lage, einen Mann in diesem Zustand zu sehen und ihn<br />

am nächsten Morgen immer noch zu respektieren? Ich<br />

-227-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!