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Nick Hornby How to be good

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Janets Zimmer <strong>be</strong>findet sich im o<strong>be</strong>rsten S<strong>to</strong>ck eines<br />

großen Reihenhauses in der Taymor Road, die parallel zur<br />

Webster Road verläuft. Die Häuserzeile ist ein bisschen<br />

merkwürdig; eigentlich ist sie sehr schön, a<strong>be</strong>r man hat sie<br />

verkommen lassen. Jetzt werden die Häuser eins nach dem<br />

anderen renoviert, und meins ist das mittlere der drei<br />

letzten schmuddeligen.<br />

Unter mir sind noch drei Wohnungen, und ich kenne und<br />

mag alle drei Mieter. Gretchen, die PR-Jobs macht und<br />

mir alle möglichen Gratispro<strong>be</strong>n versprochen hat, wohnt<br />

in der Souterrainwohnung, der größten im Haus; ü<strong>be</strong>r ihr<br />

wohnt Marie, die an der University of North London<br />

Philosophie unterrichtet und an den Wochenenden heim<br />

nach Glasgow fährt, und ü<strong>be</strong>r Marie wohnt Dick, ein<br />

stiller, ziemlich nervöser Typ, der in einem Plattenladen<br />

ganz in der Nähe ar<strong>be</strong>itet.<br />

Es ist nett hier. Wir treffen gemeinsam Entscheidungen,<br />

Entscheidungen, wie wir hier le<strong>be</strong>n wollen und wer wofür<br />

verantwortlich ist, und was zum größten Wohl für uns alle<br />

wäre. Letzte Woche zum Beispiel war <strong>be</strong>i Gretchen eine<br />

Hausversammlung, und wir stimmten für einen größeren<br />

Briefkasten: Marie <strong>be</strong>stellt nämlich viele Bücher <strong>be</strong>i<br />

Amazon, und der Postbote kriegt sie nicht durch den<br />

Türschlitz und hat sich daher angewöhnt, sie draußen auf<br />

die Treppe zu legen, wo sie nass werden. Hörst du das,<br />

David? Die Größe der Briefkästen! Das sind Dinge, die<br />

wir ändern können! (Höchstwahrscheinlich jedenfalls –<br />

auch wenn wir bislang noch keinen Kostenvoranschlag<br />

ha<strong>be</strong>n und gar nicht genau wissen, wer ü<strong>be</strong>rhaupt Briefkästen<br />

montiert oder wie wir das herausfinden könnten.)<br />

Es war eine rundum zufriedenstellende Diskussion, kurz,<br />

vernünftig, harmonisch und gerecht: Marie wird zwei<br />

Drittel der Einbaukosten tragen, und ich zahle gar nichts.<br />

-244-

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