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Nick Hornby How to be good

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zwei Säuglinge, und so fungieren meine Kinder als<br />

weiteres Beispiel für meine Unfähigkeit.<br />

»Wie geht es Ihnen, Mrs. Cortenza?« frage ich, als das<br />

Keuchen sich so weit gelegt hat, dass ein Gespräch<br />

möglich wird. Sie schüttelt den Kopf. Es geht ihr nicht<br />

gut.<br />

Ich schaue in ihr Krankenblatt. »Wie waren denn die<br />

Tabletten, die ich Ihnen <strong>be</strong>im letzten Mal verschrie<strong>be</strong>n<br />

ha<strong>be</strong>?«<br />

Sie schüttelt wieder den Kopf. Sie ha<strong>be</strong>n nichts genützt.<br />

»Schlafen Sie denn gut?«<br />

Sie kann nicht schlafen. Ihr Schlaf ist nicht gut. Nichts<br />

ist gut. Ich sehe sie an, so lange ich kann, ohne dass es<br />

peinlich wird, und dann sehe ich mit starrem Blick in ihr<br />

Krankenblatt, als könnte es darin irgendetwas ge<strong>be</strong>n, das<br />

nicht nur Mrs. Cortenzas Probleme, sondern gleich die der<br />

ganzen Welt lösen wird.<br />

Und plötzlich dämmert mir, dass <strong>be</strong>i mir zu Hause etwas<br />

rumsitzt, das zumindest einem schon geholfen hat, und<br />

wenn ich mich noch Ärztin nennen will, dann muss ich es<br />

auf diesem Weg versuchen. Ich rufe David an und bitte<br />

ihn, GoodNews zu mir in die Praxis zu bringen.<br />

»Du musst ihn <strong>be</strong>zahlen«, sagt er.<br />

»Wovon? Aus meinem Geistheilerbudget?«<br />

»Das ist mir egal. A<strong>be</strong>r du wirst ihn nicht aus<strong>be</strong>uten.«<br />

»Wie wäre es damit: Er <strong>be</strong>handelt Mrs. Cortenza, und<br />

wir <strong>be</strong>rechnen ihm nichts für Ü<strong>be</strong>rnachtung und Verpflegung.<br />

Oder für Strom. Oder für Unannehmlichkeiten ganz<br />

allgemein.«<br />

»A<strong>be</strong>r du schleppst ihn nicht jeden Tag da hin.«<br />

»Ich werde ihn nicht jeden Tag hier brauchen. Ich bin<br />

eine durchaus fähige Ärztin, weißt du. Ich ha<strong>be</strong> tatsächlich<br />

-152-

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