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Nick Hornby How to be good

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estand den Test mit Auszeichnung. Es ekelte mich nicht,<br />

David sau<strong>be</strong>rzumachen, ich konnte danach immer noch<br />

Sex mit ihm ha<strong>be</strong>n (nach den Ferien, nach seiner Genesung<br />

meine ich, nicht gleich nach seinem Malheur)… alles<br />

in allem war ich zu einer reifen Beziehung fähig. Das<br />

musste ja wohl Lie<strong>be</strong> sein?<br />

A<strong>be</strong>r jetzt <strong>be</strong>greife ich, dass ich mich geirrt ha<strong>be</strong>. Das<br />

war kein Test gewesen. Welche Frau lässt ihren Freund<br />

schon in einem fremden Hotel in seinen <strong>be</strong>sudelten Laken<br />

verrotten? Das jetzt ist ein Test. Und mein Gott, ha<strong>be</strong> ich<br />

den verhauen.<br />

Wendy und Ed, das stattliche Paar, das in Haus Nr. 19<br />

wohnt, kommt uns früh am nächsten Morgen <strong>be</strong>suchen.<br />

Sie ha<strong>be</strong>n einen Jungen namens Robbie aufgenommen, der<br />

ihnen sympathisch war, wie sie sagten. Gestern A<strong>be</strong>nd<br />

sind alle drei zu Hause geblie<strong>be</strong>n und ha<strong>be</strong>n ü<strong>be</strong>r Robbies<br />

Le<strong>be</strong>n geredet, und wie es dazu gekommen ist, und als<br />

Wendy und Ed dann zu Bett gingen, hatten sie ein gutes<br />

Gefühl, weil sie sich entschieden hatten, Robbie <strong>be</strong>i sich<br />

zu <strong>be</strong>halten. Doch als sie aufstanden, war Robbie verschwunden.<br />

Mit ihm verschwunden waren: eine<br />

Videokamera, siebzig Pfund in bar, ein Armband, das<br />

Wendy nach dem Abwasch ne<strong>be</strong>n der Spüle liegen<br />

gelassen hatte. GoodNews hört sich die Geschichte mit<br />

wachsender Erregung an, was mich ü<strong>be</strong>rrascht: ich hatte<br />

angenommen, dass er den Verlust lie<strong>be</strong>nd gern als<br />

wertvolle Erfahrung abschrei<strong>be</strong>n würde, dass er argumentieren<br />

würde – und da er sel<strong>be</strong>r nicht gerade viel <strong>be</strong>sitzt,<br />

wäre es für ihn leicht, das zu <strong>be</strong>haupten -, diese Risiken<br />

seien es wert, dass man sie eingeht, alles diene einem<br />

höheren Ziel und so weiter. Wie sich jedoch herausstellt,<br />

ist es nicht der Diebstahl, der ihn aufgeregt hat, sondern<br />

unsere bourgeoise Logik.<br />

»Nein, nein, nein, Leute«, sagt er. »Wir ziehen voreilige<br />

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