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Nick Hornby How to be good

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keit, schlechte Romane, ein un<strong>be</strong>nutztes Schlafzimmer<br />

und einen Schna<strong>be</strong>l weniger zu futtern… wenn ich ehrlich<br />

bin, denke ich mit gemischten Gefühlen daran. Eine Zeit<br />

lang machte es das Le<strong>be</strong>n interessant, sogar außergewöhnlich.<br />

»GoodNews hat mir von deiner leeren Batterie erzählt«,<br />

sagt David. »Tja, meine ist auch leer. Da ist nichts mehr.<br />

Dieser erste Ü<strong>be</strong>rschwang, den ich erlebt hab… alles weg,<br />

und jetzt spüre ich gar nichts. Darum sehe ich jetzt, wie<br />

blöd das alles wirken muss. So wie du es siehst. Und auch<br />

jeder andere, der depressiv ist und nicht kapiert, was er mit<br />

seinem Le<strong>be</strong>n anfangen soll.«<br />

Ich sage nichts. Morgen werde ich vielleicht versuchen,<br />

die Telefonnummer dieser Organisation rauszufinden, die<br />

Menschen <strong>be</strong>treut, die in Sekten eine Gehirnwäsche<br />

mitgemacht ha<strong>be</strong>n; ich bin sicher, dass eine solche<br />

Depression eine normale Reaktion ist, wenn einem<br />

plötzlich der gesamte Le<strong>be</strong>nssinn genommen wird.<br />

»Deswegen ge<strong>be</strong> ich auch nicht auf«, fährt David fort.<br />

»Das kann ich mir gar nicht leisten. Was sollte ich dann<br />

auch tun? Wieder für die Lokalzeitung giftige Kolumnen<br />

ü<strong>be</strong>r alte Leute in Bussen schrei<strong>be</strong>n? Ha! Das doch eher<br />

nicht. Nein, es ist wie… na ja, wie eine Ehe. Man muss<br />

daran ar<strong>be</strong>iten und hoffen, dass das Gefühl wiederkommt.<br />

Und selbst wenn nicht, weiß ich doch, dass ich immerhin<br />

etwas tue, statt nur jammernd rumzusitzen und gemein zu<br />

sein.«<br />

»Du willst also rumlaufen und <strong>be</strong>i Leuten an die Tür<br />

klopfen, um ihnen zu sagen, sie sollten ihre Ersparnisse<br />

verschenken, obwohl du gar nicht daran glaubst?«<br />

»Es ist nicht direkt so, dass ich nicht dran glau<strong>be</strong>. Mehr<br />

so, wie soll ich sagen, dass ich nicht nicht dran glau<strong>be</strong>.«<br />

»Und das reicht aus?«<br />

-320-

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